Nein, die alttestamentlichen Gesetze gelten uns Christen nicht mehr. Das macht Römer 10,4 klar: «Denn Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt.» Damit wird deutlich, dass jeder, der an Jesus Christus glaubt, nicht mehr unter dem Gesetz ist – dies deshalb, weil Jesus Christus das Gesetz erfüllt hat. Dies bedeutet jedoch nicht, dass ein Christ gesetzlos ist! Jesus Christus sagt, dass nun die Liebe das Mass aller Dinge ist. «Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt» (Joh 13,34). Wer diese Liebe als Massstab nimmt, kann den Nachbarn nicht bestehlen, seine Ehrfrau nicht betrügen und sich den Anordnungen der Obrigkeit nicht widersetzen. Für Christen ist die Liebe der Massstab – die Liebe zu ihrem Erlöser, ihrem Ehepartner, ihren Kindern, den Mitmenschen.
Für alle anderen hingegen (für die, die nicht an Jesus Christus glauben) bleiben die Zehn Gebote der Massstab. Politiker, Richter, ja Staatengemeinschaften usw. tun gut daran, sich danach zu richten. Denn Gerechtigkeit erhöht ein Volk, die Sünde (= Gottlosigkeit, los von Gott) aber ist der Leute Verderben (Spr 14,34)! Dementsprechend wurden und werden Nationen gesegnet, die sich nach bestem Wissen und Gewissen in ihrer Gesetzgebung nach Gottes Wort richteten und richten. Diesbezüglich sehen wir heute aber auch das Gegenteil. Staaten gehen langsam zugrunde, weil sie Gottes Wort und Richtlinien mit Füssen treten!
Quelle: Zeitschrift Mitternachtsruf, August 2011, Seite 28