Gibt es im Himmel verschiedene Stufen für Gläubige?

Gibt es im Himmel verschiedene Stufen für Gläubige, und mit welchen Schriftstellen laßt sich dies etwa belegen?

Antwort A

Die von Gott in Christo Auserwählten, das sind die durch das Wort und den Geist der Wahrheit gezeugten und wiedergeborenen Kinder Gottes, sind dazu verordnet, dass sie gleich sein sollen dem Ebenbilde Seines Sohnes (vgl. Röm. 8,29; 1. Petr. 1,23; Jak. 1,18; Kol. 3,10.) Wie der Sohn Gottes die Ausstrahlung der Herrlichkeit des Vaters und das Ebenbild Seines Wesens war (Hebr. 1,3; Kol. 1,15), so ist die Gemeinde des HERRN, welche da ist Sein Leib, an dem Er Selbst das verklärte Haupt ist, in allen ihren Gliedern dazu berufen, die ganze Sohnesfülle und -herrlichkeit in Sich aufzunehmen und auszustrahlen. Wie das geschieht, sagt der Apostel in 2. Kor. 3,18: „Nun aber spiegeln wir alle mit unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des HERRN wieder und werden umgewandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, nämlich von des HERRN Geist.” (Min.-Bibel.) Je nachdem nun der Geist Gottes ein Menschenkind von dem „finsteren Alten” in persönlicher Heiligung in das Bild Jesu umgestalten und erneuern und für die Ewigkeitswelt fruchtbar machen konnte, wird der Grad der Herrlichkeitsstellung im Reiche des Lichtes und der Vollendung ein verschiedener sein. Wie die Klarheit von Sonne, Mond und Sternen eine abgestuft verschiedene ist und ein Stern den anderen an Klarheit übertrifft, wird die Lichtgestalt des geistlichen Auferstehungsleibes - ähnlich dem verklärten Leibe des Sohnes Gottes eine verschiedene sein (1. Kor. 15,41.49).

In dem Gleichnis von den anvertrauten Pfunden in Lk. 19,11-28 weist der HERR dem einen der Knechte ein Herrschaftsgebiet über zehn Städte, dem anderen ein solches über fünf Städte zu, je nach ihrer Verwaltertreue im Kleinen und Geringsten mit den ihnen von Gott anvertrauten Gaben und Aufgaben (Pfunden).
In Mt. 13,23 spricht der HERR von einer hundertfältigen, sechzigfältigen oder nur dreißigfältigen Frucht, den der göttlich gute Same in dem Ackerboden der Menschenherzen je nach ihrer geistlichen Qualität und Aufnahmefähigkeit hervorbringt.

Zusammenfassend erscheint mir nun im Lichte der Schrift das eine unzweifelhaft, dass unser Leben hienieden den Gradmesser abgeben wird für die Herrlichkeitsstellung, die wir drüben im Reiche der Ewigkeit je nach unserer Glaubensstellung, Bewährung und unserer Christusähnlichkeit in Gesinnung, Wesen und Wandel einnehmen werden.
F. W.

Antwort B

In Off. 4 sehen wir die Gemeinde im Bilde der 24 Ältesten auf Thronen sitzen mit weißen Kleidern und goldene Kronen auf ihren Häuptern. Im siebenten Kapitel sehen wir die Menge derer, die aus „der großen Drangsal” kommen; sie haben weiße Kleider erhalten, aber weder Throne noch Kronen (Bild für Herrschaft); sie stehen und dienen. Vielleicht scheint es uns ungerecht, da doch die Überwinder aus der Drangsalzeit mehr zu leiden haben als wir, aber Gott mißt anders. Während die Gläubigen der späteren Periode ein sicheres, beglaubigtes Zeichen, die Entrückung der Gemeinde, haben werden, leben wir in einer Zeit, wo der Weltgeist triumphiert und die „Spötter” auf die Ewigkeit der Naturgesetze hinweisen (2. Petr. 3,3f.), wo die Gemeinde Gottes klein und zerrissen, ihre Zerrbilder groß dastehen, wo jede Irrlehre und falsche Lehre Scharen von Anhängern findet und nur wenige die schlichte Torheit vom Kreuz annehmen. Wer Hebr. 11 auf sich wirken lässt und den Wert erkennt, den das Vertrauen für Gott hat, wird Ihm mehr danken für die Gnade, trotz der überlegenen Weltmeinung auf den Unsichtbaren schauen zu dürfen, der allein den Vertrauensglauben und seine Früchte belohnt. (Dass in Zeiten äußerer Not viel mehr nach Gott gefragt wird, nur nebenbei!)

Damit haben wir einmal den Maßstab vor Augen. Möchten wir ihn recht gründlich an unser Leben und seine Werke anlegen. Alles nun, was aus diesem Glauben heraus geschieht, wird belohnt werden: z. B. das Wachen (Lk. 12,47), das Schmach-Leiden (Mt. 5,11.12), das Aufgeben (Lk. 18,29.30), die Liebesbeweise an Brüdern (Mt. 10,41.42), das Werk, das jeder baut (1. Kor. 3,8.14; Phil. 3,14 usw.). Alle diese Stellen (auch Off. 22,12) reden von einer speziellen Belohnung außer der Errettung, einer Belohnung von Ewigkeitswert.

Vertrauen wir dem Wort des HERRN wirklich? Wenn der HERR heute kommt, wird wohl die fleischliche Schwachheit hinweggetan, aber meine Liebe zu Ihm nicht plötzlich größer sein. In welcher Täuschung leben doch hierin viele Gläubige, die meinen, dann sei noch genug Zeit für den HERRN, und die deshalb hier ihren Angelegenheiten um so mehr nachgehen! Nein! Dann darf ich nicht mehr um Seinetwillen Verachtung tragen, dann darf ich Ihm nicht mehr Seine große Treue durch meine Liebe, den Gehorsam zu Seinen Geboten (Joh. 14,15.21.23, dreimal!) beweisen, dann darf ich nichts mehr für Ihn aufgeben. „Dies tat Ich für dich - was tatst du für Mich?” - wird Er dann fragen können, und dann wird es uns zu spät einfallen, wie wenig treue Verwalter und Nachfolger wir waren, dann ist es zu spät, alle jene Anordnungen zu verwirklichen, die uns doch so klar in der Schrift gezeigt waren.

Doch zurück zu unserer Frage, gibt es „im Himmel” verschiedene Stufen für Gläubige? Paulus schaut empor zum unendlichen Sternenzelt und sagt: es unterscheidet sich Stern von Stern an Herrlichkeit. Also ist auch die Auferstehung der Toten (1. Kor. 15,41). Sie leuchten alle herrliches Licht, aber einer überstrahlt den anderen an Herrlichkeit. Verstehen wir das Bild? Je mehr uns der HERR hier unten geworden ist, um so inniger dort unsere Gemeinschaft mit Ihm. Keine Stufen „im Himmel”, aber verschiedene Fähigkeit, Seine Liebe zu genießen! Wer sich noch auf den „Himmel” freut, der wird weniger vom Herrn haben als der, der wie Paulus Lust hatte, abzuscheiden, um bei Christo zu sein. Dort ist dann kein Beneiden, wohl aber ein „Unterschied”, und jeder wird seinen natürlichen Platz einnehmen und strahlen in der Nähe des HERRN; aber Stern von Stern wird sich unterscheiden an Herrlichkeit.
P. B.

Antwort C

Dass es auf Erden unter den Gläubigen, d. h. den Kindern Gottes (nach Gal. 3,26), verschiedene Stufen gibt, ist dem denkenden Bibelleser ohne weiteres klar. Wie sollten denn sonst wohl Schriftstellen verstanden werden wie z. B. 1. Kor. 3,1-4 und Hebr. 5,11-14? Vor allem ist es die Hauptstelle in 1. Joh. 3,12-14, die hierfür in Frage kommt. Es ist klar, dass es nicht Kindlein, Jünglinge und Väter nach dem irdischen Lebensalter sind, an die der Apostel diesen Abschnitt richtet, vielmehr handelt es sich um Kindlein in Christo („jetzt geborene Kindlein” nach 1. Petr. 2,2!), Jünglinge und Väter in Christo („nicht viele Väter1. Kor. 4,15!). Die Praxis des Lebens zeigt uns diese Unterschiede unter den Gläubigen ja auch ganz deutlich. Gibt es doch in ein und derselben Gemeinde von Gläubigen etliche, die es wirklich ernst und treu meinen, die alles drangeben und entschieden für unseren hochgelobten HERRN und Meister da sind. Andere wieder lassen sich gehen, sind lau und träge, oberflächlich und untren. Nun soll nach 2. Kor. 5,10 ein jeder von uns empfangen, nachdem er gehandelt hat bei Leibesleben. Der Herr Jesus wird nach Apg. 17,31 mit Gerechtigkeit richten. Nach Röm. 2,16 wird Er das Verborgene der Menschen richten. Wir werden nach Röm. 14,10 alle vor den Richtstuhl Christi dargestellt, und ein jeglicher wird für sich selbst Gott Rechenschaft geben nach Röm. 14,12. Da Gott gerecht richtet, wird Er auch für die verschiedenen Stufen unter den Gläubigen, die sich schon auf Erden deutlich zeigen, für die verschiedene Treue im Dienste für Ihn einen gerechten Ausgleich schaffen müssen. Es muss also auch im Himmel verschiedene Stufen der Herrlichkeit geben. Dass alle nur selig werden (errettet!) um des Blutes des Lammes willen, ist klar. Aber nicht nur von Seligkeit redet die Schrift, sondern auch von Herrlichkeit. Läßt sich dies nun aber auch biblisch rechtfertigen?

Schauen wir in das Buch der Vollendung, in die Offenbarung Jesu Christi (Off. 1,1), so nehmen wir verschiedene Gruppen von Seligen wahr. So wird Off. 3,21 den Überwindern ver-heißen, einst auf dem Throne des Lammes zu sitzen. Die 24 Ältesten aus Off. 4,4.10.11; 5,8-10 tragen goldene Kronen, sitzen auf Thronen und tragen weiße Kleider. Dagegen ist die große, unzählbare Schar aus Off. 7,9-17 vor dem Throne. Sie tragen weiße Kleider und haben Palmen in den Händen. Die goldenen Kronen fehlen hier. Also „auf dem Thron” und „vor dem Thron”, „goldene Kronen” und „Palmen”, diese kurzen Hinweise zeigen schon den Gradunterschied an zukünftiger Herrlichkeit der Seligen im Himmel.

Auch der Apostel Paulus schreibt 1. Kor. 15,41.42 davon: „Eine Herrlichkeit hat die Sonne, eine andere der Mond, eine andere die Sterne; ein Stern überstrahlt den anderen. Also auch die Auferstehung der Toten” (vgl. auch Dan. 12.2.3; Mt. 13,43.)

Die Herrlichkeit (Lichtfülle?) der Seligen wird und muss im Himmel eine verschiedenartige sein, je nach der Treue, mit der man hier gedient hat. „Denn nicht mehr wird an den Haushaltern gesucht, denn dass sie treu erfunden werden” (1. Kor. 4,2). Auch in Lk. 12,42-44; Mt. 25,14-30 wird die persönliche Treue des einzelnen betont. Die Treuen erhalten Kronen (Off. 2,10). Selbstverständlich wird die verschiedene Herrlichkeit der Seligen die Harmonie und Eintracht im Himmel nicht stören, da die Bewohner des Himmels vermöge des neuen (Auferstehungsleibes!) Wesens ohne Neid und Mißgunst Gott und das Lamm in Glückseligkeit anbeten.
A. C.

Antwort D

Beim ersten Teil der Frage müssen wir weiter fragen: „Wo ist der Himmel?” Paulus hat nicht Lust abzuscheiden, um „im Himmel” zu sein. Sein Wunsch ist es, nur bei Christo zu sein (Phil. 1,23). Und der Psalmist sagt: „Wenn ich nur Dich habe, so frage ich nichts nach dem Himmel” (Ps. 73). Unser Blick sollte einzig und allein gerichtet sein auf Ihn Selbst. Ungewollt schleicht sich bei dem Gedanken an „in den Himmel kommen” etwas Selbstsucht ein. Wenn Er allein aber vor unserem Auge steht, dann ist unser ganzes Sehnen und Begehren auf Sein Interesse gerichtet. Wir dürfen unser Leben verlieren um Seinetwillen und kommen doch nicht zu kurz.
Nun ist aber das große Ziel Gottes, des Vaters, das Gebet Seines Sohnes zu erhören: „Vater, verherrliche Mich!” (Joh. 17,5.) Diese große Aufgabe, den Sohn herrlich zu machen, will Gott lösen. Das Haupt - an dem Christus, der aus Haupt und Gliedern besteht - hat der Vater herrlich fertig gestellt auf dem Wege des Leidens (Phil. 2,9). Darum - wegen des Leidens - noch herrlicher gemacht (Hebr. 2,9) - wegen des Todesleidens mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt! Sollten da die Glieder des Leibes auf einem anderen Wege herrlich gemacht werden können? Aber - wunderbar, wenn wie das Haupt jetzt die Glieder durch Leiden herrlich werden, so sind diese Glieder auch die Herrlichkeit des Christus, denn sie sind ja Sein Leib (Eph. 1,23). Also wir, die Glieder, sollen etwas sein zu Lob Seiner Herrlichkeit (Eph. 1,6.12.14). - Ist das unser Sehnen und Begehren? Wenn so unsere Innenwelt erf üllt ist, dann kommt der Himmel als Ort etwas in den Hintergrund, und wir wünschen: wo Christus ist, da möchte ich sein, denn wo Christus ist, da ist für mich der Himmel!

Nun zur Frage selbst! Ich glaube, es lässt sich aus der Schrift leicht zeigen, dass es Unterschiede im Himmel gibt. Im Alten Bunde sagt die Schrift 2. Mo. 19,5: „Ihr sollt vor allen Völkern Mein Eigentum sein.” In diesem Wort liegt schon der Gedanke der Auserwählung. Israel ist Sein auserwähltes Volk. Auch „die übergebliebenen der Menschen werden den HERRN suchen und alle Völker, über die Sein Name angerufen worden” (Apg. 15,17); aber Israel hatte eine Sonderstellung im Haushalt Gottes. Ihnen waren die Worte Gottes anvertraut, ihnen gehören die Bündnisse, uns die Verheißungen usw. (Röm. 3 u. 9). Das Heil kommt von den Juden (Joh. 4,22). Auf dem Boden der Rechtfertigung, der Erregung, nützte ihnen dieses alles nichts, aber es waren Auszeichnungen, die keinem anderen Volk zuteil wurden.
Bei Abraham und Lot finden wir den gleichen Unterschied. Lot war eine gerechte Seele (2. Petr. 2,7.8), und doch welch ein Unterschied zwischen ihm und Abraham. Dem Lot konnte der HERR nur sagen: „Errette deine Seele.” (1. Mo. 19,17.) Dem Abraham konnte Er Geheimnisse offenbaren (1. Mo. 18,17). Abraham war ein Auserwählter und Lot ein „nur Geretteter”, „nur selig” (1. Mo. 19,20!! vgl. Min.-Bibel!). Daniel zeigt Stufen nach Dan. 12,3. Auch Paulus spricht von Unterschieden (1. Kor. 15,41). In 1. Kor. 3,11-15 ist deutlich von Lohn oder Auszeichnung einerseits und von Errettung andererseits die Rede. Petrus schreibt 2. Petr. 1,3: Alles geschenkt - aber dann V. 5 - reichet dar - und V. 11 - und je nachdem wie wir dargereicht haben, wird uns - reichlich oder ärmlich - verschafft der Eingang in das Reich unseres HERRN. Wir wollen aber nicht vergessen, dass der HERR gesagt hat Joh. 15,16: „Nicht ihr habt Mich auserwählt, sondern Ich habe euch auserwählt”; sonst kommen wir ins Selbsttun und Selbstmachen hinein.

Ich weiß wohl, dass man zum Beweis der Gleichheit im Reiche Gottes das Wort anführt aus Mt. 20,9: „Sie erhielten jeder einen Denar”. An dieser Stelle handelt es sich aber nicht um Auszeichnung, sondern um übereingekommenen Lohn (V. 2!). Es wäre gut, wenn diese Frage auch einmal in der „Handr.” behandelt würde! (Siehe die neu veröffentlichten Fragen dieses Heftes! Der Herausgeber.)

Doch welch ein Unterschied besteht zwischen einem Geretteten und einem Auserwählten? Bei Abraham heißt es nicht nur: „Ich will dich segnen!”, sondern auch: „Du sollst für andere ein Segen sein”. Dem Lot hat Gott diese Verheißung nicht gegeben. Wir finden daher auch nicht, dass Lot einen Altar gebaut hätte. Auch bittet Lot nur für sich (1. Mo. 19,20), während Abraham für andere bittet (Kap. 13,23ff.).

Möchten wir uns unseres Berufs als Auserwählte bewußt werden, damit wir würdig darinnen wandeln! Möchten wir erleuchtete Augen des Herzens bekommen (Eph. 1,17ff.).

In diesem Zeitalter möchte Gott Auserwählte zubereiten, die - wie im nächsten Zeitalter auch Israel - mit Ihm herrschen werden. Aber es wird auch solche geben, die keine Herrschenden, keine Kronenträger, sondern Dienende sind (vgl. Off. 7,13ff.).
W. Pl.

Anmerkung des Schriftleiters

Diese Frage haben alle vier Antworteinsender in der gleichen Weise verstanden, und nicht so, wie sie vielleicht der Fragende verstanden wissen wollte, nämlich, ob es „im Himmel” Weiterentwicklung, d.h. Entwicklungsstufen zu größerer, höherer Vollkommenheit in sittlicher Hinsicht gäbe, wie der Spiritismus, Russellianismus, die Theosophie und andere Irrlehren behaupten, und zwar durchaus entgegen der Schrift (während die traurige, den HERRN entehrende, Sein klares Wort mißachtende und Sein Kreuz entehrende sogenannte Wiederbringungslehre ähnliches für die in Ewigkeit Verlorenen annimmt, die dann schließlich noch begnadigt würden).
Die Schrift gibt uns keine Erlaubnis, derartige Vermutungen zu hegen, geschweige denn zu lehren, die in das Gebiet menschlicher Spekulation und religiöser Philosophie gehören (Kol. 2,6ff.).

Wo der Baum fällt, da bleibt er liegen!” (Pred. 11,3.)
Wenn das Vollkommene gekommen sein wird, so wird das, was stückweise ist, weggetan” (1. Kor. 13,10).

Da aus der Frage aber nicht klar hervorgeht, wie sie zu verstehen ist, schließe ich mich den gegebenen Antworten an. Da wird nun jeder Leser gewiß zugeben: was für kostbare, aber auch ernste Antworten sind uns hier geschenkt!

Wegen des Ernstes, den sie atmen und der uns allen, die wir errettet sind, heute ganz besonders viel zu sagen hat, ja, der imstande ist, manchen Schläfriggewordenen einmal gründlich aufzuwecken - deswegen habe ich alle diese Antworten aufgenommen trotz ihrer Ähnlichkeit. Es erübrigt sich daher, noch näher auf den Gegenstand einzugehen.

Wie wichtig ist doch das Beherzigen der Tatsache, dass das, was ich hienieden bin, entscheidend ist für den Genuß und Grad der Herrlichkeit, die mir droben zuteil wird. „Gott ist ein Vergelter!” (Hebr. 11.) Möchten wir die Tage hienieden auskaufen, treu zu sein in allem, zu glauben, zu leiden, richtig zu kämpfen, zu ringen, zu beten, zu dienen, zu zeugen, zu lieben, zu harren, zu entsagen usw., kurz: dem HERRN treu nachzufolgen, und zwar auf dem persönlichen Pfad unseres Glaubenslebens in Haus, Familie, Beruf und Geschäft sowohl als auch auf dem gemeinsamen im Bande des Friedens mit den Geliebten des HERRN, die Er durch Seinen Geist verbunden hat zu „Seiner Gemeinde” - bis „Er kommt und Sein Lohn mit Ihm, um einem jeden zu vergelten, wie sein Werk sein wird” (Off. 22,12)! „Dann werden wir eingehen in die Freude unseres HERRN und werden schauen, was wir geglaubt, und je treuer wir hienieden waren, desto reichlicher wird unser Eingang sein” (2. Petr. 1,11.), Ihm allein zum Ruhm und zur Herrlichkeit. Gepriesen sei Sein Name in Ewigkeit!


Beantwortet von: Team Handreichungen
Quelle: Handreichungen - Band 8 (1921/22)