Nein, es gibt keine Zwischenpause. Lesen Sie bitte aufmerksam 1. Korinther 15, 51-52: "In einem Nu, in einem Augenblick" und vergegenwärtigen Sie sich, dass die Stimme des Herrn, welche die entschlafenen Heiligen auferwecken und die noch Lebenden zugleich verwandeln wird, dieselbe Stimme der Leben hervorbringenden Allmacht Gottes sein wird. Es ist dieselbe Stimme, die einst den Lazarus aus dem Grabe gerufen; dieselbe Stimme, die im Anfang die Schöpfung ins Dasein gerufen hat, von der es in Psalm 33, 9 und Psalm 148,5 heißt: "Er sprach, und es war". Sie sehen also selbst, dass es keine Zwischenpause geben kann. Denken Sie auch daran, dass diejenigen, welche nicht mit dem Herrn entrückt werden, weil sie nicht Sein sind, in jener Stunde den Herrn weder sehen, noch Seine Stimme hören werden (vgl. Off 20, 5).
Das Gleichnis zeigt ja deutlich, dass die törichten Jungfrauen gar nicht dabei sein werden, wenn der Herr kommt: "die bereit waren, gingen mit ihm ein zur Hochzeit". In jenem Augenblick wird es zu spät sein, für alle die, welche nicht schon vorher für Öl, d.h. für den Empfang des Lebens aus Gott und der Salbung durch den Heiligen Geist gesorgt haben. Dies und nur dies ist der einfache Gedanke in dem, was von den Törichten gesagt wird. Im Gleichnis beginnt das Fragen der Törichten ja schon gleich beim aufweckenden Ruf, dass der Bräutigam komme, also schon jetzt. Gerade unsere ernste, beängstigende Zeit ist dazu angetan, um dieses Fragen zu wecken. Geht nicht ein Gefühl durch die Christenheit, dass die bisherige liberale Ordnung und auch das Formchristentum ohne Leben und ohne die Kraft versagen muss und etwas Neuem Platz machen muss? Es wird sich auch immer ausdrücklicher zeigen müssen, dass selbst ein nur äußerlicher christlicher Glaube ohne wirkliche Bekehrung und Busse, selbst das bloße Mitmachen eines christlichen Weges, versagen werden. Ist nicht schon heute ein vielfältiges Laufen nach allerlei Ratgebern wegen der geistlichen Not zu erkennen? Nun, die klugen Jungfrauen werden sich selber dadurch kennzeichnen, dass sie die Seelen zu dem Einen hinführen, der allein Rat und Helfer ist und sein kann: Jesus Christus.