Antwort A
Zunächst möchte ich vorausschicken, dass es immer gut ist, wenn man Briefe und einzelne Bücher im Zusammenhang liest; oft kommt es auch vor, dass durch Einteilungen und Auseinanderreißen mehr verdorben als gutgemacht wird; aus diesen Gründen ist es nicht leicht, in gedrängter Kürze über einen solchen inhaltsreichen Brief eine Übersicht zu geben. - Wir finden im Philipperbrief die Erfahrungen des christlichen Lebens oder auch das himmlische Leben des Christen in dieser Welt. Seinem Inhalt nach ist er einer der Briefe, welche uns am meisten in die Praxis hineinführen, denn er zeigt uns die Hilfsquellen, welche wir für uns auf der Reise durch diese Wüste gebrauchen, und die Beweggründe, die uns im täglichen Leben leiten sollen.
Paulus schreibt ihn aus dem Gefängnis an eine Gemeinde, welche ihm lieb und teuer ist. Seine äußeren Umstände waren Not und Mangel, aber all diese Dinge vermochten die Liebe des Paulus und die Sorge um die Gemeinde nicht zu beeinträchtigen. Das gleiche Verhältnis war bei den Gläubigen zu Philippi, und sie suchten ihre Liebe zu Paulus in der Sendung einer Gabe durch Epaphroditus an ihn zum Ausdruck zu bringen; so strömten beiderseitig die gleichen Gefühle der Liebe einander entgegen.
Zunächst sehen wir Paulus im 1. Kapitel, wie er trotz Gefängnis und Banden voll Danksagung ist, wie er in Fürbitte für die Gemeinde eintritt und sie gleichzeitig darauf hinweist, den Kampf des Glaubens zu führen. Im 2. Kapitel fährt Paulus dann fort, zur Einheit und Demut zu ermahnen und in der Gesinnung Jesu Christi zu wandeln; er zeigt ihnen in dieser Gesinnung die Schönheit des christlichen Lebens und gleichzeitig die Versicherung seiner Liebe. Im 3. Kapitel führt er dann die Gläubigen auf den Pfad der Glaubensenergie mit der Grundlage, festzuhalten an der Gerechtigkeit des Glaubens wider Irrlehren und falsche Apostel, und als Endziel weist er hin auf das himmlische Kleinod, aber auch zugleich auf den praktischen Wandel.
Im 4. Kapitel finden wir wieder Danksagung und Ermahnung und den Apostel in der Kraft seines HERRN, im Triumph des Glaubens, weil er weiß: „Der HERR ist nahe”. Deshalb vermag ihm nichts Besorgnis einzuflößen, und diese Ermahnung gibt er auch den Philippern mit auf den Weg, denn sie dürfen daran festhalten, wenn auch Paulus nicht mehr unter ihnen ist, dass Er, der Gott des Friedens, mit ihnen sein und sie leiten wird.
So zeigt uns dieser Brief, dass der Pfad durch diese Wüste wohl allerlei Leid und Beschwerden für die Gläubigen mit sich bringt, aber das Endziel des Weges ist unsere Errettung auf der Grundlage der Erlösung und unsere Darstellung vor Gott in Herrlichkeit, nachdem wir durch Christus den Sieg über jede Schwierigkeit davongetragen haben. So wie Paulus abwesend ist, aber für die Gemeinde fürbittend einsteht und die Gemeinde den Kampf selbst führen muß, ebenso ist Christus zurzeit abwesend im Himmel, und wir müssen hienieden kämpfen und ausharren, bis dass Er kommt, aber als der ewige Hohepriester steht Er fürbittend für uns vor dem Throne der Gnade. Und wie die Gemeinde zu Philippi nur auf den HERRN angewiesen war, so ist und bleibt Er, der HERR, allein die unerschöpfliche Quelle aller Gnade und Kraft für uns, die nie versagt. So ist dieser Brief ein schönes, praktisches Bild des normalen Zustandes eines Christen in seinem täglichen Wandel dem Ziele entgegen, nach der himmlischen Ruhe, welche die Erlösung uns bereitet hat.
Dies nur ein knapper Abriß der Fülle dieses Briefes, betreffs auch dessen die Worte Jesu Joh. 5,39 gelten.
Ph. W.
Antwort B
Dieser Brief ist der Ausdruck eines Herzens, für das die Person des Herrn Jesus praktisch alles geworden ist. Im gegenwärtigen Augenblicke geben mir ganz besonders Kap. 1,21; 4,12.13 einen Grundton desselben.
„Das Leben ist für mich Christus” (1,21). Durch den ganzen Brief hindurch lässt sich die „Gesinnung, die auch in Christo Jesu war” (2,5), beim Schreiber erkennen. Nicht mit apostolischer Autorität tritt er auf, wie z.B. bei den Korinthern, wo es notwendig war, sondern als ein Knecht (1,1; vergl. 2,6.7). Welch eine Lehre der Demut liegt schon darin für die in der Adresse besonders erwähnten Aufseher und Diener! Sehnt er sich nach den Heiligen, so ist es „mit dem Herzen Christi Jesu” (1,8), Ermunterung ist für ihn „in Christo”, wie auch sein Gruß in Ihm ist (2,1; 4,21); er hofft, vertraut oder erfreut sich im HERRN (2,19.24; 4,10), wie auch Christus das Ziel seines Lebens, sein Reichtum ist (3,7.14), sein persönliches Besitztum ist, „mein HERR” (3,8). Eine Wolke der Traurigkeit liegt in seinen Worten, wenn er sagt, dass alle das Ihrige suchen, „nicht, was Jesu Christi ist” (2,21); und einen unaussprechlichen Schmerz empfindet er in seiner Seele angesichts der Tatsache, dass solche sich unbemerkt im Kreise der Heiligen befinden, die mit ihnen keinen Teil haben, wie es einst auch in des HERRN Gegenwart war (3,2.18.19; vergl. Joh. 6,64.70 u. a.). Dass Christus so oder so verkündigt wird, erfüllt sein Herz mit Jubel, obgleich dieses Verkünden von manchem aus Feindschaft und nicht lauter geschehe (1,18). Wir haben eine wahre Abbildung von Gal. 2,20a.
Ich habe gelernt ... ich weiß (4,11.12). Die Erfahrung, das Ergebnis der in der Schule der Gnade (Tit. 2,11) zugebrachten Zeit dringt durch die ganze Schreibweise; „gute Zuversicht”, unerschütterliche Festigkeit (1, 6.19.25) kennzeichnen seine Erklärungen, wie wenn er schon einen Vorschmack ihrer Verwirklichungen genösse (3,21; 4,7.19 u. a.). Welch ein Vorrecht, mit dem Wandel des geliebten Meisters vertraut zu sein. Erniedrigt oder erhöht, beneidet und leidend, hungernd, dürstend oder Überfluß habend hat er doch und beständig den Frieden und die Freude seines HERRN in sich (vergl. Joh. 4,6-8; 12,2; Mt. 4,3.11b; Joh. 17,13; 14,27 mit Phil. 1,29; 2,17; 4,7).
Alles vermag ich in Dem, der mich kräftigt (4,13). Dieses kurze, einfache, aber gewaltige Wort, das uns das Geheimnis der Kraft des Paulus gibt, welche ihn und seinen Gefährten Silas imstande hielt, Gott lobzusingen, schon als sie einst im Kerker der Stadt Philippi lagen (Apg. 16), lautet wie ein Triumphgeschrei. Die Banden konnten ihn nicht verhindern, dem Ziele nachzujagen, und die Anstrengungen seiner Widersacher (1,17) dienen dazu, dass er in nichts zuschanden wird (1,20; vergl. 1. Kor. 15,58; 2. Kor. 10,4-6).
Wir begreifen, dass nicht die Anmaßung ihn treibt, sich als Vorbild zu geben, von sich zu reden; denn alles, was er sagt, wozu er ermahnt oder ermuntert, ist in ihm sichtbar, hervorgerufen durch Den, der sein Herz erfüllte und der ihm immer vor Augen stand.
Sollten wir nicht beim Anschauen des Zieles unseres auferstandenen HERRN durch die Kraft Seiner Auferstehung wie Sein Knecht Paulus hingerissen werden, Ihm nachzujagen, statt uns oft murrend, zagend hin und her zu schleppen?! lasst uns als maßgebende Vorbilder in der Nachfolge Jesu solche wählen, wie Paulus ist, und andere, die die Schrift uns zeigt, anstatt solche, welche wir wohl bewundern möchten, ohne zu sehen, ob Phil. 3,17b erfüllt wird?! Gilt nicht oft das Beispiel eines Paulus, eines Timotheus usw. als veraltet in unserem Denken? Sehen wir wohl zu. Manche Unfruchtbarkeit unserer aufrichtigen Bemühungen in Seinem Werke wird einst droben bei der Beurteilung derselben vielleicht darin ihre Erklärung finden, dass wir nicht solche als Vorbilder genommen hatten, deren Wandel Gott in Seinem Worte anerkannt hat, statt deren aber andere, deren Wandel wohl uns gut geschienen hatte, die aber nicht nach 2. Tim. 2,5 „gesetzmäßig kämpften” (1. Kor. 3,12-15; 9,24).
Möchten wir, die Kinder Gottes, alle Gnade haben, um in allem das „Wort des Lebens”, die Person des Herrn Jesus „darzustellen” Phil. 2,16.
R. W. D.
Antwort C
In verschiedenen Weisen und von verschiedenen Gesichtspunkten aus kann der Brief überblickt werden. Ich möchte einige von anderen gegebene Überblicke frei wieder geben und anderes hinzufügen.
Der Inhalt des Briefes ist Christus, die alles bewegende Kraft in dem Leben des Christen, welcher „auferzogen ist durch die Worte des Glaubens und der guten Lehre” (1. Tim. 4,6). Die Umstände, in welchen sich der Apostel befand, stehen ganz im Gegensatz zu dem Ton der Freude, der durch den ganzen Brief klingt. Den Umständen nach elend - ein Gefangener des grausamen Nero; dem inneren Leben nach ein Triumphierender voller Freude. Das Leben des Gläubigen, dessen Wandel im Himmel ist, wird nicht bestimmt durch das, was um ihn ist, sondern durch das, was in ihm ist und worin seine Seele lebt. (Wie es überhaupt in dem Philipperbrief mehr das Werk in uns als das Werk für uns ist [1,6].) Die Dinge der Leiden und Traurigkeit werden mit dem Jubelton der Freude in jedem Kapitel gefunden.
Ein bekannter Gesichtspunkt ist:Kap. 1: Christus, unser Leben (1,21). - Kap.2: Christus, unser Vorbild (2,5). - Kap. 3: Christus, unser Ziel (3,8). - Kap. 4: Christus, unsere Kraft (4,13).Ein anderer:Christus befreit uns von den entmutigenden Umständen (Kap. 1,12-18). von dem eigenen Willen (2, 2-4 und 12ff.), von der Herrlichkeit und Güte des Menschen im Fleische (3,3-7), von der Sorge (4,6 und 11-13).
Ein Überblickspunkt ist, soweit ich sehe, im 3. Kapitel: „Unser Wandel ist im Himmel.” Kap. 3,20 zeigt uns Gläubige, deren Bürgertum im Himmel ist, d. h. Menschen auf der Erde, die dem Himmel angehören. Das Leben solcher wird gesehen in Paulus im 1. Kapitel. In Timotheus und Epaphroditus im 2. Kapitel. Weiter in Paulus im 3. Kapitel und in den Philippern im 4. Kapitel.Paulus in Kap. 1. Sein Leben ist Christus, und dies Leben ist mit dem Evangelium verbunden. Es wird Kap. 1,27 das Evangelium des Christus genannt. Herz und Seele ist auf die „Forderung des Evangeliums” gerichtet - selbst wenn auch er beiseite gesetzt wird. „Christus gepredigt”, „Christus verkündigt” (V. 15 und 17). Sein Wunsch ist ein „Wandel, würdig des Evangeliums” (V. 27). Das Leben des im Himmel wandelnden Menschen ist mit dem Evangelium Christi verbunden.
Timotheus und Epaphroditus in Kap. 2. Christus das Vorbild in der Selbsthingabe und Niedrigkeit. Timotheus, der sich selbst vergaß in der Sorge für Christi Gemeinde, für die Gläubigen in Philippi, für das, was sie betraf. Es ist so natürlich, für uns selbst zu sorgen, aber nicht für andere, bis das Leben für uns Christus wird und Seine Gesinnung unser Herz füllt (2,4.5). - (Timotheus ist der Abgesandte des Apostels an die Philipper. Epaphroditus war der Abgesandte der Philipper an Paulus, ihm das für seine Notdurft Gesammelte zu überbringen. Beide werden jetzt von Paulus an die Philipper gesandt.)
In Epaphroditus sehen wir die selbstlose Liebe, die beim Mangel die eigene Person für den Dienst der Gemeinde hingibt. Es fehlte an dem Manne, der das Opfer, Gott wohlgefällig, Paulus überbringt. Die „Gelegenheit” der Übermittelung hatten sie nicht (4,10). Hier war ein Mangel, eine Lücke, ein fehlendes Glied in der Kette. In diese Lücke tritt er ein. Ein Lückenfüller im Werk des HERRN. Wie selten sind solche. „Um des Werkes willen” kam er dem Tode nahe. In schwerer Krankheit sucht man Mitgefühl. Aber bei Epaphroditus ist es umgekehrt. Sein Leiden ist ihm nicht zu schwer. Sein Kummer ist, dass andere um ihn bekümmert sind (V. 26). Welch Bild des Meisters! Das Leben des im Himmel wandelnden Menschen ist mit der Gemeinde Christi verbunden.
In Paulus, Kap. 3, sehen wir den persönlichen Pfad solcher, deren Bürgertum im Himmel ist. Sie sind nicht mehr „Bürger” dieses Landes, sondern einer anderen Welt. Himmlische Menschen, noch in der Welt, aber nicht von der Welt. Ihr Verkehr, ihr Interesse, ihre Gedanken, ihr Herz, ihr ganzes Sein ist dort. Ihr Anziehungspunkt - der Magnet - ist Christus in der Herrlichkeit, der sie „ergriffen” hat (V. 12). So wie der Magnet das ihm Verwandte anzieht und alles andere abfallen läßt, so fällt alles, was nicht mit Christo übereinstimmt, zurück. Es ist Sand der Erde - „Verlust und Dreck”. Es sind Hindernisse in der „Erkenntnis Christi” (V. 8). Auf das Auge, welches in das Licht der Sonne geblickt hat, können andere Dinge keinen Eindruck mehr machen. So hatte Paulus Christus in Seiner Herrlichkeit gesehen, und er verlor sein Augenlicht für die Herrlichkeit der Welt. Sein natürliches Auge empfing er wieder, aber es blieb geblendet für alles, was nicht Christus war. Nachdem er Ihn erblickt hatte, füllte nur eins sein Herz: Ihn zu erreichen, Ihm gleichgestaltet zu werden. (Hienieden Seinem Tode und droben dem Leibe Seiner Herrlichkeit, V. 10 und 21.) Christen, deren Bürgertum im Himmel ist, bewegen sich hienieden schon in dem Lichte der Herrlichkeit des „Tages Christi”. Auf ihrem Pfade leuchtet schon das Licht jenes Tages voraus (Kap. 1,6.10; 2,15.16). In Paulus haben wir das Bild solcher. Er sagt: „Seid meine Nachahmer” (3,17). Christen, deren Wandel im Himmel ist, haben Christus in der Herrlichkeit vor ihrem Auge.
In den Philippern, Kap. 4, sehen wir den gemeinsamen Pfad solcher, deren Bürgertum im Himmel ist. Sie hatten Gemeinschaft mit Paulus an dem Evangelium (Kap. 1,3-11 und 4,10-20). Sie nahmen Anteil an der Arbeit im Werke des HERRN. Vom „ersten Tage an”geschah es, aber der Apostel freute sich, eine Neubelebung darin bei ihnen festzustellen (4,10). Sie hatten ihn nicht vergessen wie andere, die der HERR durch ihn gesegnet hatte. Er wußte sich in bezug auf seine Bedürfnisse von ihnen unabhängig und allein abhängig von Gott; der Philipper Sache war es, zu tun, was „wohlgetan” war, und „Frucht” der Gerechtigkeit zu bringen auf den Tag Christi. Er sieht ihre Anteilnahme an seinem Dienst im Lichte jenes Tages. Um ihretwillen schaute er danach aus und suchte die Frucht, die auf ihre Rechnung kam (V. 17.18). Sehen wir das Geben und Empfangen in diesem Lichte?
Wieviel Lohn wird an jenem Tage fehlen, wenn ein treuer Knecht des HERRN, ein Paulus, bei seinem Dienst von „Mangel” und „Notdurft” reden mußte! -
Christen, deren Wandel im Himmel ist, haben Gemeinschaft mit dem Zeugnis Gottes, und sie bringen das Opfer „duftenden Wohlgeruches”, „angenehm”, „Gott wohlgefällig”.
Wir fühlen, so sollte es sein. Hier aber sehen wir Menschen, bei denen es so war. Warum so viel Schwäche bei uns? Oft, weil wir uns noch nicht selbst aufgegeben haben. Wir sind noch etwas in unseren Augen und verbinden noch eine gewisse Wichtigkeit mit uns selbst. „Ich habe gelernt” ist ein großes Wort. Wie langsam sind wir, zu lernen, dass wir „nichts” sind. Dies ist der Augenblick, wo Christus unser Auge füllt. Dann vermögen weder Satan noch Böses, noch Schwierigkeiten und Sorgen uns die „Freude” zu nehmen. Wir vertrauen Ihm. Unsere Freude ist nicht im Bruder, nicht in der Arbeit (diese mögen uns genommen werden), sondern in Ihm. Und Er bleibt. Und mit Ihm auch die Freude mitten in der Trübsalswelle. -Weiter können wir den Philipperbrief ansehen als „einen Blick auf die Gemeinde während der Abwesenheit des Apostels”.
Gefahren: Kap. 1. Die Predigt des Evangeliums aus Neid und Streit (1,15). Kap. 2. Die Ehr- und Parteisucht, das Murren (2,3.14). Kap. 3. Das Vertrauen auf Fleisch und die Feinde des Kreuzes Christi (3,3.4 und 3,18.19). Kap. 4. Die Uneinigkeit im Dienst und der Arbeit für den HERRN (4,2).
Bewahrung: Kap. 1. Der Blick auf Christus und den Tag Christi (1,18 und 1,6.11). Kap. 2. Der Blick auf den Sich Selbst erniedrigenden Christus (2,7.8). Kap. 3. Der Blick auf das Ziel, auf den erhöhten und verherrlichten Christus (3,14). Kap. 4. Der Blick auf das Buch des Lebens und die Nähe des HERRN (4,3-9).
v. d. K.
Anmerkung des Herausgebers
Wir preisen den HERRN für die vielen und köstlichen Gesichtspunkte, die uns in diesen drei Antworten enthüllt sind.
Da nur noch wenig Raum ist und ja auch schon so vieles gesagt ist, so beschränken wir uns auf ein paar ganz schlichte Winke! - In diesem Brief fehlen die Worte „Sünde”, „Satan” (und „Welt”)! - Weiter: Auf die Gesinnung Jesu Christi ist schon hingewiesen, aber nicht darauf, wie oft das Wort „gesinnt sein” („Gesinnung”) vorkommt. Darum hier die Stellen zum Weitersinnen darüber (wir führen sie nach dem Urtext an): 1,7 (Elb. „denke”); 2,2.5 (vergl. V. 20, wo im Urtext ein anderes Wort steht); 3,15 (zweimal).19; 4,10 (vergl. V. 7). - Dann fallen in diesem Brief die mannigfachen Ausdrücke der Liebe in der Anrede (und in Beiworten) auf, z. B. 4,1 und 2,25. Wieviel können wir daraus für unseren Verkehr im Geschwisterkreis lernen, die wir oft so kalt und liebeleer zueinander sind! - Wer noch nicht weiß, was Freude ist, der kann es aus diesem Brief lernen, in dem die Worte „Freude” usw. so überaus häufig und in mancherlei Beziehungen vorkommen! - Doch genug mit diesen kurzen Hinweisen! Möge jeder Leser an der Hand obiger Antworten und auch selbständig den köstlichen Philipperbrief, den Brief des praktischen Wandels derer, deren Bürgertum in den Himmeln (3,20) und deren Leben Christus ist (1,21), weiter durchforschen - gewiß werden noch manche neue Gesichtspunkte gefunden werden „nach Seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christo Jesu”! (4,19.)