Antwort A
Was mir so groß ist in 1. Kor. 12 und Eph. 4 und immer größer wird, ist das: Gott gab und gibt Seiner durch das Blut Jesu erkauften Gemeinde immer die Gaben, die sie zu ihrem jeweiligen inneren und äußeren Aufbau bedarf. Damals bedurfte die Gemeinde die in obigem Verse angegebenen Dienste und Gaben. Da gab sie Gott. Uns gibt Gott, was wir bedürfen, denn Er will Wachstum und Vollendung. Da will ich nun nicht sagen, dass wir die „Wunderkräfte” nicht mehr hätten. Die Geschichte Gottes in Seiner Gemeinde aller Zungen und Geschlechter aller Zeiten gibt uns wunderbare Belege. Nur die Augen auftun! Auch „Heilungen” dürfen wir viele erleben, Gott sei Dank dafür! Und wie viele oft Seiner einfachsten Glieder haben die Gabe der Regierung oder Leitung (nicht der Herrschsucht!), und wir danken Ihm dafür. Wenn wir nun die Gabe der mancherlei Sprachen, die die Gabe des Auslegens nötig machten, nicht haben, dann weiß Gott, warum das so ist. Er lässt aber ganz gewiß Seiner Gemeinde keine Gabe fehlen, die sie notwendig bedarf, ohne die sie nicht auskommen und durchkommen könnte. Ganz sicher nicht!
lasst uns als Glieder ein Doppeltes tun: Erstens danken für alle nötigen Gaben, die Er nicht den einzelnen, sondern Seiner ganzen Gemeinde gegeben hat! Dann lasst uns Ihm mit unserer Gabe - und jedes Glied hat seine Gabe - ganz und voll zur Verfügung stehen!
K. E.
Anmerkung des Herausgebers
Ja, jeder hat irgend eine Gabe! Wozu? Zum Herrschen? Nein, aber zum Dienen! (1. Petr. 4,10.) Auch mit der Gabe der Leitung soll gedient werden! Wie gut, dass der HERR die Gaben austeilt, wie Er will, nicht wie wir wollen; es handelt sich ja um Seine Sache: Auferbauung Seines Leibes (Eph. 4,11-16). Darum gibt Er auch das, und nur das, was nötig ist für Seine Zwecke. In 1. Kor. 12-14 handelt es sich mehr um die verschiedenen Gaben innerhalb der Gemeinde, und zwar als Wirkungen des Einen Geistes. In Eph. 4 ist die Rede von dem Wachstum und von der Auferbauung des Leibes. Es mag sein, dass gelegentlich Wunderkräfte und Heilungen nötig sind, obgleich wir glauben, dass manches, was gelegentlich darin geschieht, wenig im Zusammenhang mit den Grundsätzen des Wortes bezüglich der Gemeinde des HERRN steht. Aber Gott handelt auch in den Zeiten der gegenwärtigen Verwirrung in Gnade und antwortet dem einfältigen Glauben. Doch sollten wir wachsen in der Erkenntnis und nicht etwas als gut ansehen, was dem Worte nicht entspricht; und ebensowenig etwas als Wunderkraft ansprechen, was Gebetserhörung ist! Was die Sprachen angeht, so wissen wir aus 1. Kor. 13,8, dass „sie aufhören werden”. So ist vor fast zwei Jahrtausenden verheißen, und einige Zeit später hörten sie tatsächlich auf! Warum also, da das Wort so bald erfüllt ward, die Zungensprachen wieder haben wollen? Wir haben keine Verheißung, dass sie wiederkommen sollten, nachdem sie aufgehört hatten! Sollen wir nun glauben, dass die, die jetzt da sind, vom Geist Gottes gewirkt seien? Wir können das nicht, ganz abgesehen von all den schriftwidrigen Begleitumständen der „Zungenbewegung” und auch davon, dass uns in der Gegenwart wahrlich etwas anderes mehr nottut als „Zungen”, nämlich einfacher Gehorsam gegenüber manchen sehr deutlichen Lehrpunkten der Schrift bezüglich der Gemeinde des HERRN! Weissagungen im Sinne der Schrift und Erkenntnis, die „stückweise” sind, werden weggetan werden, wenn das Vollkommene gekommen sein wird (1. Kor. 13,8-10), bis dahin werden diese Stücke da sein zur Erbauung, ebenso wie z. B. die Lehre (1. Kor. 14,4-6). Größer aber als alles ist die Liebe! (1. Kor. 13.) - Man vergleiche zu dieser Frage Band 1, Frage 32!