Gab es je primitive Menschen?

Adam und Eva waren ja schon Menschen mit viel Kultur Ihre Kinder hatten schon Berufe wie Bauer und Hirt. Wie lassen sich dann Funde von alten Werkzeugen, Siedlungen und Knochen von sogenannten "Neanderthalern" erklären? Der Bibel entsprechend, kann der Mensch ja keine Entwicklung durchgemacht haben.

Sie haben natürlich recht, dass der Mensch als Art sich nicht biologisch von einer niedrigeren zu einer höheren Stufe entwickelt hat. Aber die Kulturen der Menschen haben sich entwickelt. Nur ist Ihre Skepsis gegenüber dem Bild, das uns seit Schultagen vermittelt wird, dass Jäger und Sammler allmählich zu Nomaden und dann zu sesshaften Bauern und schliesslich zu städtebauenden Handwerkern etc. wurden, berechtigt; denn eine solche Entwicklung kann man sich zwar ausdenken, aber gegeben hat es sie nie.

Die ersten Menschen waren von Gott bereits mit allen Fähigkeiten zivilisierter Gesellschaften ausgestattet. Sie züchteten nicht nur Tiere und bebauten die Äcker, sondern sie verstanden es bereits, alle Metalle zu bearbeiten, sie waren Dichter, Sänger und Städtebauer. Das alles wird uns in 1. Mose 4 ausdrücklich gesagt.

Hochkultur vor der Sintflut?

Wenn wir an der Wahrheit der biblischen Berichte festhalten, dann können wir uns gut erklären, wie alle diese Kulturen verschwanden: Sie gingen in der Flut fast spurlos unter. Fast, denn man hat verschiedentlich handwerkliche Erzeugnisse in Kohle- und Gesteinsschichten gefunden, die nicht anders als durch die grosse Flut dahin geraten sein können. So blieb, nachdem eine gewisse Myrna Burdick im US-Bundesstaat Pennsylvania ein grosses Stück Bitumen verbrannt hatte, ein grosser Kochlöffel aus poliertem Stein zurück, der anschliessend vom Smithsonian Institute untersucht wurde. Harry Wiant vermutete in einem in der wissenschaftlichen Zeitschrift Creation Research Quarterly 1976 erschienenen Artikel, es könnte ein Überbleibsel der vorsintflutlichen Kulturen sein. In Kohleschichten, die eben durch die gewaltigen Katastrophen der Sintflut entstanden sein müssen, hat man ferner gefunden: eine Goldkette (1883), einen Eisentopf (1915), einen Bohrer (1853), sogar eine Steinplatte mit einem eingravierten Gesicht (1897).
Was wir an Funden von Werkzeugen "primitiver" Menschen besitzen, ist gemessen an der unerhörten Weite des von Menschen bewohnten Raumes so spärlich, dass es natürlich ganz unsinnig ist, aufgrund dieser wenigen Überbleibsel darauf schliessen zu wollen, die ganze Menschheit habe auf einer entsprechenden Kulturstufe gelebt. Nein, es wird vielmehr so gewesen sein, dass immer wieder einzelne Gemeinschaften von Menschen kulturell degenerierten, unter das allgemeine Kulturniveau sanken, bis sie nur noch als Jäger und Sammler ihr Dasein fristeten. Das Buch Hiob beschreibt in einem merkwürdigen Abschnitt Ausgestossene der zivilisierten Gesellschaft, die zu Höhlenbewohnern verkommen (30,5-8).


Beantwortet von: Bruno Schwengeler
Quelle: Aus dem Buch 3 x 100 Fragen zur Bibel (Schwengeler Verlag, 2003)