Jedenfalls ist der Fragesteller ein Anhänger der unbiblischen Seelenschlaf-Theorie. Wenn sie eben nicht aus dem Wortlaut der Heiligen Schrift hervorgeht, muss sie hineingeschmuggelt werden. Die von Satan eingeflüsterte Lehre geht vor, das Wort Gottes kommt nachher, oder überhaupt nicht mehr. Diese Leute wollen den Satz so übersetzt haben: "Wahrlich, ich sage dir heute; du wirst mit mir im Paradies sein!" Das ist aber nicht der Sinn der Worte Jesu. Lassen wir die Satzzeichen weg, dann lautet der Satz: "Wahrlich ich sage dir heute wirst du mit mir im Paradies sein." Das wäre also nach Ihrer Meinung der Urtext. Gut, aber sagt nun dieser Satz etwas anderes als der obige mit den unbedingt richtigen Satzzeichen, die wir nun einmal in der deutschen Sprache nicht entbehren können? Nicht wahr, er sagt ganz genau dasselbe, nämlich, dass der Schächer "noch heute" mit Jesu im Paradies sein würde. "Noch heute", so übersetzt der bekannte katholische Bibelübersetzer P. J. Perk, der gewiss diese Stelle unbefangen übersetzte, da die Katholiken doch in diese Zeit nach dem Tode sonst das Fegefeuer plazieren, und wenn einer dasselbe nötig gehabt hätte, würde das sicher dieser Übeltäter gewesen sein. Ich möchte noch etwas sagen, wenn ich diese Satzzeichen-Jongleure - Sie sind nicht der erste, der mir diese Frage stellt - richtig beurteile, sind es dieselben, die dann skrupellos nach dem "heute" einen großen Gedankenstrich machen - wenn auch nicht mit der Feder, so doch in ihren törichten Gedanken - um da Raum zu schaffen, dass der Schächer nicht "noch heute" ins Paradies ging, sondern dem Seelenschlaf verfallen sei, bis zum Tage der Auferstehung. Sie sehen, dass man dem Worte Gewalt antun muss, um aus dem "noch heute" einen nicht existierenden Seelenschlaf zu konstruieren