Antwort A
Mt. 24 gibt uns einen Einblick in die 70. Jahrwoche, von der der Prophet Daniel redet in bezug auf sein Volk und Land. Sodann behandelt Mt. 24 die Ankunft des Herrn Jesu zur Aufrichtung Seines Reiches und spricht über den Zustand des jüdischen Volkes mit Einschluß der Nationen vor Seinem Kommen. Die Verse 37-39 beschreiben den Zustand der Menschen jener Zeit. Ihr Leben besteht in Essen und Trinken, Heiraten usw. Aber plötzlich verändert sich alles. Der HERR erscheint sichtbar. Alle die, welche durch die Predigt „des Evangeliums des Reiches” an Ihn gläubig geworden sind und nach dem kommenden König ausgeschaut haben, diese werden in das Reich eingehen, während die Übeltäter durch das Gericht weggenommen werden.
F. B.
Anmerkung des Herausgebers
Der HERR spricht in dieser Stelle nicht von der Gemeinde. Seine Worte in diesen Versen sind noch Antwort auf die Fragen der Jünger, die nach ihrem damaligen Stande als gläubige Juden nach der „Vollendung des (jüdischen) Zeitalters” fragten (denn von dem Zeitalter der Gemeinde, welches das jüdische Zeitalter unterbrechen würbe, wußten sie noch nichts.). Ihre Hoffnungen waren alle mit dem Messias Israels und der Aufrichtung des Reiches verbunden. Und von diesem ihrem Standpunkte aus wurden ihre Fragen gestellt und auch von dem HERRN beantwortet. Die Belehrungen in diesen und in den vorhergehenden Versen betreffen deshalb nicht die Gemeinde (wie auch schon aus dem ganzen Inhalte hervorgeht), sondern den gläubigen jüdischen Überrest, welcher zu jener Zeit in den Jüngern gesehen wurde.
Die Schrift unterscheidet drei Klassen: 1. die Juden, 2. die Nationen und 3. die Gemeinde Gottes (1. Kor. 10,32), und wir sehen aus der angesagten Stelle wieder, wie wichtig es ist zu beachten, mit welcher dieser Klassen wir es jeweils in dem Worte zu tun haben. Unterscheiden wir nicht die Verwaltungsperioden, die verschiedenen Zeitalter, in denen Gott nach ganz verschiedenen Grundlinien mit den Menschen handelte, so werden wir die Dinge der Juden, der Nationen und der Gemeinde Gottes miteinander vermischen und das Wort nicht recht teilen.
Die vorhergehenden Verse 38, 39 erklären die betreffende Stelle. Der HERR sagt, dass es bei Seiner Ankunft so sein wird, wie es in den Tagen Noahs war. Völlig gleichgültig stand die Welt dem Zeugnis Gottes durch Noah gegenüber, bis die Flut kam und sie wegenommen- „weggerafft” wurden durch das Gericht. Noah aber und alle, die mit ihm waren, sie wurden gelassen für die Segnung der neuen Welt, die aus dem Gericht hervorging. So, sagt der HERR, wird es bei Seiner Ankunft sein, wenn Er kommt, um mit dieser Erde zu handeln. Alsdann werden zwei auf dem Felde sein, einer wird „genommen” - „weggerafft” werden durch das Gericht „gleichwie” die Ungläubigen in den Tagen der Flut, und einer wird gelassen werden gleich Noah für die durch das Gericht gereinigte Erde des 1000-jährigen Reiches. Zwei Frauen werden an der Handmühle mahlen, die eine wird im Gericht „genommen”, die andere für das Friedensreich „gelassen”.
Die gleiche Ordnung finden wir auch bei den „Schafen und Böcken”. Die Böcke werden durch das Gericht genommen: „diese werden hingehen in die ewige Pein”. Die Schafe werden gelassen für den Segen: „die Gerechten aber in das ewige Leben”. „Kommet her, Gesegnete Meines Vaters, ererbet das Reich” (Mt. 25,33.34.46).
Welcher Gegensatz aber, wenn wir zu den Belehrungen kommen, die der Geist Gottes der Gemeinde gibt. Da finden wir die entgegengesetzte Ordnung: die Gläubigen werden genommen - auferstehen oder verwandelt - für den Segen „bei dem HERRN zu sein”; während die Ungläubigen gelassen werden für das Gericht und die Tage der großen Trübsal.