1. Antwort:
Diese Stelle bezieht sich nicht auf die jetzige Zeit - wie wohl natürlich auch jetzt alle, die im Herrn entschlafen, glückselig zu nennen sind - sondern auf die Zeit nach der Entrückung, und zwar im besonderen auf die zweite Hälfte der großen Drangsalszeit. Denn dann wird eine Zeit gehäufter Gerichte sein, in der Menschen in großer Menge sterben, und auch viele Gläubige, die dem Lamm folgen und Ihm die Ehre geben, von dem "Tier" getötet werden. Aber diese werden glückselig gepriesen, weil sie ja damit nur zur ewigen Ruhe eingehen und sogar ohne lange Wartezeit wieder auferweckt werden und somit zur ersten Auferstehung gehören. Sie werden mit dem Herrn und mit der Kirche herrschen (vgl. Off 20, 4-6, wo wir dieses "glückselig" wieder finden). Dabei ist auch zu beachten, dass die Gläubigen jener schrecklichen Zeit ja nicht dem himmlischen Volke zugehören, sondern sie erwarten das Reich des Christus auf der Erde, wo sie auch die Belohnung ihrer Werke empfangen werden (vgl. Mt 25,31-46).
Nun aber könnten sie sich in ihren Hoffnungen getäuscht fühlen, wenn sie noch so kurz vor der Errichtung des Königreiches den Märtyrertod erleiden; darum tröstet sie die Stimme des Herrn aus dem Himmel mit diesem "glückselig". Der Ausdruck "von nun an" weist wohl einfach auf den besonderen Vorzug hin, welchen die Märtyrer jener letzten Tage vor anderen Zeiten haben, weil sie unmittelbar, ohne vorangehende Wartezeit, in die Erfüllung ihrer Hoffnung eingeführt werden (vgl. Off 11,11-12).
2. Antwort:
Es mochte den Heiligen jener Tage, da in kurzem der Herr das Reich der Gerechtigkeit und des Friedens aufrichten würde, mühevoll erscheinen, nun den Märtyrertod sterben zu müssen. Doch weil nun die Gerichte einen noch furchtbareren Charakter annehmen sollten, war es für sie kein Verlust, sondern ein großer Gewinn. Darum das, "von nun an". Nach Offenbarung 20,4 würden sie zur Einführung in das tausendjährige Reich ja wieder auferweckt werden. "Sie wurden lebendig und herrschten mit dem Christus tausend Jahre." Es ist rührend, wie die Stimme aus dem Himmel diese Treuen tröstet. Im nächsten Kapitel sehen wir sie am "gläsernen Meer". Sie haben Harfen Gottes und singen das Lied Moses. Sie haben überwunden, das Feuer der Trübsal ließ keinen Flecken an ihnen zurück und das gläserne Meer spiegelt ihre Reinheit wieder. Ist es nicht auch für uns eine Ermunterung, auszuharren und den Herrn vom Himmel zu erwarten?