Der erfragte Vers zeigt die tiefe Verdorbenheit eines unbußfertigen und ungläubigen Volkes, das vorgab, im Namen des Herrn zu handeln, und im Herzen aber so ferne von Ihm war. Begreiflich, dass die Opfer, die es nur pflichtgemäß, aber nicht nach Vorschrift darbrachte, ein Gräuel vor Gott waren. Gott konnte es nicht anders werten, wenn sie ein Rind schlachteten, als dass es vor Ihm war, wie wenn sie einen Menschen erschlagen hätten; also in Gottes Augen nichts anderes, als einer, der Blut vergießt. Ein Lamm zu opfern, weil sie von Ungerechtigkeit nicht abließen, war nicht mehr wert als einem Hunde das Genick zu brechen. Das Opfer kam nicht vor Gott; Er verabscheute es. Wer ein Speisopfer darbrachte, dem konnte Gott es nicht mehr werten, als wenn es Schweineblut gewesen wäre. Wer Weihrauch als Gedächtnisopfer darbrachte, aber nicht von seinen bösen Wegen umkehrte - vor Gott erschien es wie eine Lobpreisung der Götzen. In welch furchtbaren Zustand war Israel geraten! Der Psalmist ruft uns zu: "Opfere Gott Lob, und bezahle dem Höchsten deine Gelübde!" (Ps 50,14.)