Das Thema der Selbstbefriedigung ist ein Thema mit dem jeder junger Mensch, natürlich auch jeder Christ, früher oder später konfrontiert wird.
In der Gesellschaft, in den Medien und auch von vielen namhaften Persönlichkeiten werden die Jugendlichen animiert sich selbst zu befriedigen. Diese Art der sexuellen Befriedigung wird als ganz normaler Schritt in der persönlichen Entwicklung jedes Menschen angesehen.
Natürlich ist für uns, als wiedergeborene Christen, nicht das maßgebend, was die Welt sagt, sondern das, was Gott dazu sagt.
Leider ist es so, dass diese Thematik auch von einigen Kirchenführern, die diese Praktik natürlich strikt ablehnten, sehr übertrieben wurde. Die Behauptungen gingen soweit, das Selbstbefriedigung sexuelle Impotenz oder auch Geisteskrankheit verursacht. Das stimmt natürlich nicht und ist medizinisch auch keineswegs haltbar.
In vielen gläubigen Kreisen wird dieses Thema jedoch nicht angesprochen. Das liegt daran, weil eine große Unwissenheit und oft sogar Unkenntnis über Gottes Wort und seinen Willen verbreitet ist.
Einführende Gedanken zur Sexualität
Gott hat den Menschen mit einem sexuellen Trieb geschaffen. Und Gott sagte in 1 Mo. 1, 31: "und siehe, es war sehr gut!". Damit ist ganz klar, dass Gott prinzipiell ein Ja! zur Sexualität hat. Und somit soll auch gleich gesagt werden, dass die vielen Meinungen von Gläubigen Sex sei immer (also auch in der Ehe) etwas Unreines, Sündhaftes als nicht richtig nachgewiesen. Denn Gott hat auch die Ehe eingesetzt, bevor Sünde in der Welt war.
1 Mo. 2, 18: "Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, seines Gleichen."
1 Mo. 2, 24: "Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und sie werden ein Fleisch sein."
Damit ist aber auch klar, dass Gott die Sexualität nur innerhalb der Ehe befürwortet. Die Ehe ist Gottes Entwurf, Gottes Plan für die Menschen. In Matth. 19, 4-6 bestätigt Jesus nochmals was im Alten Testament gesagt wurde.
So kann zusammenfassend gesagt werden, dass Sex innerhalb der Ehe von Gott gewollt ist und zur Freude und Erfüllung führt.
Alle vor- und außereheliche sexuelle Gemeinschaft ist Unzucht und Hurerei. Ich will hier nicht näher auf den heutigen Zustand in der Welt zu dem Thema der Hurerei eingehen. Es sei nur ein einziger Bibelvers erwähnt (und es gibt wirklich viele Verse die uns davor warnen) der die Ernsthaftigkeit zu dem Punkt der Hurerei hervorstreicht.
Eph. 5,3: "Hurerei aber und alle Unreinigkeit oder Habsucht werde nicht einmal unter euch genannt." Das heißt, in Gottes Augen sollten Dinge der Hurerei nicht einmal genannt werden, geschweige denn praktiziert.
Wir furchtbar wird das Gericht Gottes sein über eine Welt die jegliche Moral, Sitte, Ethik, Keuschheit und Reinheit verwirft und ihre sexuellen Lüste und Neigungen, egal welcher Art, frei auslebt. Auch diese freie Sexualität ist nach Röm. 1, 24 bereits ein Gericht Gottes.
Deswegen wollen wir als Gläubige nicht auf das Schauen, was die Welt sagt und uns vorlebt, sondern auf Jesus schauen und nach dem Willen Gottes fragen, auch im Gebiet der Sexualität.
Was aber genau, sagt Gottes Wort zur Selbstbefriedigung?
Für viele junge Christen ist es noch verständlich, dass sexuelle Gemeinschaft nur innerhalb der Ehe von Gott bestimmt ist. Aber was ist mit Selbstbefriedigung?
Eine oft in diesem Zusammenhang erwähnte Stelle ist 1 Mo. 38, 1-11. Es geht in dieser Stelle darum, dass Onan seinen Samen zu Boden gießen hat lassen, weil er seiner Schwägerin nicht Kinder erwecken wollte. Damals gab es folgendes Gesetz:
Wenn ein verheirateter Mann kinderlos stirbt, so ist sein Bruder verpflichtet, dessen Witwe zu heiraten um dem Verstorbenen noch Nachkommen zu erwecken. Der Sinn daran war, dass der Name eines Geschlechtes nicht aussterben sollte (5 Mo. 25, 5-7).
Onan (aus dieser Bibelstelle) wollte das nicht. Er war ungehorsam und deswegen musste er auch sterben. Achtung: Er musste sterben, weil er ungehorsam war, nicht, weil er seinen Samen auf die Erde gegossen hat. Das ist wichtig, dass wir das erkennen. Einige behaupten nämlich, dass Onan sterben musste, weil er seinen Samen auf die Erde gegossen hat. Das ist aber nicht richtig. Sondern weil er ungehorsam war.
Ansonsten gibt es eigentlich keine Stellen die direkt mit dieser Thematik zu tun haben. Obwohl aber Gottes Wort nicht direkt Stellung nimmt, so können wir doch aus vielen anderen Stellen und aus dem Gesamtzusammenhang der heiligen Schrift klare Anweisungen erkennen. In Ps. 119, 160 steht: "Die Summe deines Wortes ist Wahrheit."
Matth. 5, 27-28: Jesus sagt: "Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen. Ich aber sage euch, dass jeder, der eine Frau ansieht, ihrer zu begehren, schon Ehebruch mit ihr begangen hat in seinem Herzen."
Die Selbstbefriedigung beginnt, wie viele andere Sünden in Gedanken. Ein weiser Mann sagte einmal: "Des Teufels Schlachtfeld sind die Gedanken." Jesus sagt in der Stelle in Matth. 5, dass jeder der eine Frau ansieht, ihrer zu begehren, bereits die Ehe gebrochen hat bzw. bereits Hurerei getrieben hat.
Das heißt, dass es Gottes Wille ist, dass wir bereits unsere Gedanken disziplinieren und uns nicht unreinen, lustvollen Ausschweifungen hingeben.
Gott will, dass wir an das denken, was wahr, was würdig, was gerecht, was rein, was lieblich und wohllautend ist - siehe Phil. 4, 8. Ist das mit den Gedanken die einem bei der Selbstbefriedigung durch den Kopf gehen vereinbar?
Natürlich ist es klar, dass das praktisch sehr, sehr schwierig ist und viel Disziplin und Selbstbeherrschung unsererseits bedarf.
Unsere Gedanken werden von dem geprägt, was wir über unsere Sinnesorgane in unser Herz einlassen. Deswegen ist es auch so wichtig, dass wir unsere Augen nicht überall hingleiten lassen. Wenn wir pornographische Literatur ansehen, brauchen wir uns nicht zu wundern, dass wir unreine Gedanken haben.
Wir sollten uns ein Beispiel an Hiob nehmen. Er hat einen Bund mit seinen Augen geschlossen (in Hiob 31, 1). Das heißt er hat sich vorgenommen, eben nicht auf jede hübsche Frau zu sehen, die vorbeigeht oder nicht auf jedes anrüchige Werbeplakat usw. usw.
Das erfordert von uns immer wieder ein "Nein" zu den Begierden der Lust zu haben. Gottes Wort sagt, dass wir die jugendlichen Lüste fliehen sollen (2 Tim. 2, 22).
Das ist natürlich ein Lernprozess, der uns tagtäglich vor neue Herausforderungen stellt. Gott will, dass wir lernen - vor allem auch in der Jugendzeit - mit unserer Sexualität umzugehen und sie zu beherrschen.
Es gibt eigentlich nur 2 Möglichkeiten: Entweder beherrscht uns die Sexualität oder wir beherrschen die Sexualität.
Gott will, dass wir lernen unser sexuelles Verlangen, unsere Gefühle und Launen zu beherrschen und damit umzugehen. Dafür hat er uns auch seinen Geist gegeben. In 2 Tim. 1, 7 steht: "Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern der Kraft und Liebe und der Zucht."
Wenn wir lernen diese Dinge zu beherrschen und uns nicht von unseren Lüsten einfach nur treiben lassen, dann werden wir auch brauchbar und fähig für Gott und seine Aufgaben.
Natürlich lässt uns Gott dabei nicht allein. Er geht mit uns - Schritt für Schritt. Er liebt uns, er hilft uns und wenn wir gefallen sind, dann hebt er uns wieder auf.
Gott will, dass wir unsere Glieder ihm als Werkzeuge zur Verfügung stellen. In Röm. 6, 12-14 steht: "So herrsche denn nicht die Sünde in eurem sterblichen Leibe, um seinen Lüsten zu gehorchen; stellet auch nicht eure Glieder der Sünde dar als Werkzeuge zur Ungerechtigkeit, sondern stellet euch selbst Gott dar, als Lebende aus den Toten, und eure Glieder Gott zu Werkzeugen der Gerechtigkeit."
Weiters will Gott, dass wir Jesus anziehen. In Röm. 13, 14 steht: "Sondern ziehet den Herrn Jesus Christus an, und treibet nicht Vorsorge für das Fleisch zur Erfüllung seiner Lüste."
Wir sollen also Jesus darstellen. In all seiner Reinheit, Schönheit, Keuschheit und Heiligkeit. Wenn wir uns selbst befriedigen beflecken wir allerdings den Leib unseres Herrn, der nach 1 Kor. 6, 19 ein Tempel des heiligen Geistes ist.
Zusammenfassend aus all den oben erwähnten Gründen und Bibelstellen, kann man klar Erkennen, dass Selbstbefriedigung Sünde ist.
Bei sehr Vielen ist es auch so, dass nach der Selbstbefriedigung oft eine große Leere und ein sehr starkes Schuldbewusstsein vorhanden ist.
Abschließend möchte ich noch gerne einige Punkte sagen, die sehr, sehr wichtig sind.
Also, wir haben festgestellt, dass Selbstbefriedigung in Gottes Augen Sünde ist.
Aber lassen wir uns vom Teufel ja nicht verrückt machen. Er benutzt gerade solche Gebundenheiten um uns immer wieder eins auszuwischen. Als Resultat sind wir dann völlig am Boden, niedergeschlagen und absolut unbrauchbar für Gott.
Dem Teufel gelingt es zumeist dann noch sehr gut unsere Blicke auf uns selbst und auf die geschehene Sünde zu richten. So, als ob wir die einzigen wären, die Probleme damit haben. Er versucht uns immer mehr Schuld aufzuladen, so, dass wir uns für absolut vergebungsunwürdig halten.
Genug - lasst uns hinblicken auf Jesus! Der Teufel tut glatt so, als ob Golgatha nie geschehen wäre. Das stimmt nicht. Jede Sünde hat ihren gerechten Lohn empfangen - auch die Selbstbefriedigung. Jesus hat schon längst dafür bezahlt. Ja, es war keine Kleinigkeit, er hat sein Leben, sein Blut gegeben. Aber es ist geschehen. Jesus sagte am Kreuz: es ist vollbracht!
Ist das nicht großartig? Wenn wir zu Jesus kommen, können wir Vergebung erlangen. In 1 Joh. 1, 9 steht: "Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit"!
Vielleicht denkst Du Dir jetzt: "Ja, aber ich bin schon tausendmal in diesem Punkt gefallen!" Ja und? Wenn wir tausendmal gefallen sind, dann stehen wir zum Tausendsten Mal wieder auf und glauben weiter. Aber bleiben wir bloß nicht liegen!
Und noch etwas. Geben wir uns auch nicht damit zufrieden, immer wieder in die gleiche Sünde zu fallen. Jesus ist Sieger und lebt. Und es gibt Befreiung. In Joh. 8, 36 steht: "Wenn nun der Sohn euch frei machen wird, so werdet ihr wirklich frei sein."
Sexuelle Bindungen sind oft sehr tief. Der Teufel gibt seine Anrechte in diesen Gebieten nicht schnell auf. Aber: Jesus macht frei!! Auch, wenn es lange dauert. Oft kann es bei sexuellen Bindungen Jahre dauern, bis ein völliger Durchbruch entsteht. Aber lassen wir uns nicht entmutigen, den guten Kampf des Glaubens zu kämpfen und immer wieder aufzustehen, wenn wir gefallen sind.
Oft ist es auch hilfreich sich jemanden anzuvertrauen. Man kann dann gemeinsam beten und hat schon allein dadurch, dass man sich jemanden anvertraut hat, den ersten Schritt in die Freiheit gemacht. Dem Teufel liegt nämlich viel daran, dass wir damit allein bleiben. Das wir denken, wir sind die einzigen die damit zu kämpfen haben. Das stimmt nicht. Sehr viele Gläubige haben damit Nöte.
Am Ende möchte ich noch hinweisen auf den, der uns besser kennt, als wir uns selbst kennen. Und der uns über alles liebt - Jesus! Fliehen wir doch zu ihm mit unseren Sünden, Sorgen, Ängsten, Problemen und Fragen. Er versteht uns. Wenn uns sonst auch niemand mehr versteht - er schon. Steht nicht geschrieben in Heb. 4, 15, dass er in allem versucht wurde wie wir? Und auch, dass er Mitleid mit unserer Schwachheit hat?
Beschäftigen wir uns mehr mit seinem Wort und lernen wir die Schönheit und Herrlichkeit unseres Herrn Jesus neu kennen. Alles was Gott geschaffen hat, auch die Menschen und damit auch die Sexualität, ist nur ein winziger Bruchteil der Herrlichkeit und Schönheit die Gott selbst hat und die er uns auch geben wird wenn wir die Ewigkeit bei ihm verbringen werden.
In 1 Kor. 2, 9-10 steht: "Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben; uns aber hat Gott es geoffenbart durch seinen Geist, denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes."
Möge Gott uns alle dafür die Augen mehr und mehr öffnen. Damit wir seine Herrlichkeit schon jetzt erkennen und in einem heiligen, gottwohlgefälligen Wandel gefunden werden, wenn er wiederkommt um uns für alle Ewigkeiten zu sich