Die Lästerung des Heiligen Geistes war die besondere Sünde der Leiter des jüdischen Volkes. Sie verwarfen wissentlich das Zeugnis, das der Heilige Geist für Jesus, den Messias Israels, ablegte und während die Volksmenge staunend fragt: "Dieser ist doch nicht etwas der Sohn Davids?", sagten sie: "Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus als durch den Beelzebub, den Fürsten der Dämonen" (Mt 12,23.24). Sie nannten also den Heiligen Geist Beelzebub.
In ähnlicher Weise "widerstritten" sie, wie ihre Väter, nach der Rückkehr des Herrn in den Himmel dem Heiligen Geist, trotzdem dessen Macht sich gewaltiger und offenkundiger entfaltete als je zuvor - noch "größere Werke" geschahen, weil Jesus zum Vater gegangen war (Joh 14,12). Sie verwarfen völlig und endgültig das Zeugnis des Heiligen Geistes für Christus. Darum war ihr Zustand hoffnungslos, ihre Sünde konnte weder in diesem noch in dem zukünftigen Zeitalter vergeben werden.
Die Frage, ob die Lästerung des Heiligen Geistes nur während des Lebens Jesu hier auf der Erde möglich gewesen sei, muss also in verneinendem Sinn beantwortet werden; auch darf wohl niemand behaupten, dass sie heute nicht geschehen könne, wenn auch infolge der durch die Untreue des Menschen so sehr verminderten Wirksamkeit des Heiligen Geistes die Vorbedingungen zu einer solchen bewussten Lästerung wohl äußerst selten gegeben sein werden.