Es scheint uns, dass es hier weniger um geographische Begriffe als vielmehr um sittliche Einstellung geht. So wird von dem abtrünnigen Jerusalem gesagt, dass es "Sodom und Gomorra" gleich geworden sei. Keine Frage, dass wir in den Bildern von der Frau, von "Babylon", von der "großen Hure" die apostate, abgefallene, degenerierte, christuslose Christenheit in ihrem letzten Stadium vor dem endgültigen Gericht haben. Sie hat unstreitig ihren Sitz in Rom, der Siebenhügelstadt (Off 17,9). Babylon war keine Hügelstadt, sondern lag in der weiten Ebene der Flüsse Euphrat und Tigris. Während bei Rom der geographische Begriff zutrifft, ist dies bei Babylon nicht der Fall, denn es wird nicht wieder aufgebaut werden und ist heute noch Wüste (vgl. Jes 13; Jer 51). Jedoch ist Rom völlig von babylonischen Grundsätzen beherrscht und beeinflusst. Besteht auch Babylon als Stadt nicht mehr, der Geist Babylons ist geblieben und übt seinen zersetzenden, die göttliche Wahrheit unterminierenden Einfluss aus. Das ist der Grund, weshalb Gott Rom mit Babylon identisch macht.