Antwort A
Jeder dieser drei Männer hat seine besonderen Charakterzüge.
Noah „war ein gerechter, voltkommener Mann unter seinen Zeitgenossen”, er „wandelte mit Gott” in einer bösen, gottlosen Welt (1. Mose 6,1-12) und legte dieser gegenüber ein klares Zeugnis ab (Hebr. 11,7; 2. Petr. 2,5). Bei Daniel finden wir eine vorbildliche Treue gegen Gott in allen Dingen und unter den schwierigsten Verhältnissen (Dan. 1,8-16; 6,5.6.11-14) und ein Herz voll Verlangen, die Gedanken Gottes zu erkennen und zu verstehen, und zwar in einer Zeit schlimmsten Verfalls und tiefster Erniedrigung des Volkes Gottes (Dan. 8,15; 9,2.22.23; 10,1.12.21), welches er innig liebte und für das er sich demgemäß in treuer Fürbitte verwendete, indem er sich selbst unter dessen Schuld stellte (Dan. 9,4-20). In Hiob sehen wir das Ausharren im Glauben in den schwersten Leiden und Prüfungen (Hiob 1,20-22; 2,9.10; 19,25-27; 42,1-6; Jak. 5,11) und priesterliche Fürbitte für die, die ihn verurteilten und ihm wehe taten (Hiob 42,9.10).
Diese dreierlei Charakterzüge sind es, die den treuen Gläubigen jeder Zeit kennzeichnen, indem er inmitten einer gottlosen Welt lebt, den Verfall und die tiefe Erniedrigung des Volkes Gottes sieht und durch die Leiden und Prüfungen dieser Zeit geht. So war es zu der Zeit, in welcher der Prophet Hesekiel lebte und jenes niederschrieb; so ist es in der gegenwärtigen Zeit, und so wird es auch in der kommenden Zeit der Gerichte und der großen Drangsal sein.
So sind die drei Genannten vereinigt die Darstellung derer, die „durch ihre Gerechtigkeit ihre eigene Seele erretten” (Hes. 14,14 usw.), und daraus ergibt sich ihre Erwähnung hier und ihre Beziehung zueinander.
Vielleicht sind diese Gedanken nur eine Anwendung, ohne den wirklichen, tieferen Sinn zu treffen, der in der Aufführung und Gruppierung dieser drei Männer an genannter Stelle liegt. Falls dem so ist, würden wir sehr dankbar sein, wenn eine andere Antwort den wirklichen Sinn dartun würde.
Th. K.
Antwort B
Die geschichtliche Reihenfolge der drei Männer ist: Noah, Hiob und Daniel, denn so wird uns das Leben dieser Männer im Worte Gottes vorgestellt.
Da nun Gott eine andere Reihenfolge als die Geschichte wählt, sind wir wohl berechtigt zu fragen: Warum tut dies der Heilige Geist, und was will Er uns damit sagen? Vergleichsweise können Stellen wie Mt. 1 herangezogen werden, wo der Geist Gottes auch die geschichtliche Linie verlässt und David vor Abraham nennt. Dies prägt sich besonders im Evangelium Matthäus aus, wo wir David siebzehnmal finden, allein im ersten Kapitel sechsmal; hingegen Abraham nur siebenmal im ganzen Buche. Wir sehen hieraus, dass es sich besonders und vornehmlich um die Königsrechte des HERRN handelt, aber verbunden mit den geistlichen Segnungen für Israel und die Völkerwelt; darum wird Abraham, dem die Verheißungen gegeben wurden, auch mitgenannt. Der Leser wolle auch die Versuchungen des HERRN in Mt. 4 und Lk. 4miteinander vergleichen, so wird er finden, dass wir in Matthäus die geschichtliche, in Lukas aber die geistliche, sittliche Ordnung haben. So bezieht sich bei Lukas die erste Versuchung auf den Leib, die zweite auf die Seele und die dritte auf den Geist des Menschen.
Wenn nun Daniel, welcher ein Zeitgenosse Hesekiels war, zwischen Noah und Hiob genannt wird, geschieht es nicht aus Zufall, sondern mit bestimmter Absicht. Wenn wir auch nicht vorgeben, diese göttliche Absicht und Belehrung erkannt zu haben, wollen wir jedoch einige Gedanken weitergeben, die uns beim Sinnen über diese Stelle gekommen sind, um andere dadurch anzuregen, weiter darüber nachzudenken.
Es ist nun nicht möglich, eine Lebensbeschreibung oder Lebenserklärung dieser drei Männer zu geben, doch gehen wir nicht fehl, wenn wir in ihnen das Leben der Gläubigen vorgebildet finden. Wenn wir die Bedeutung ihrer Namen berücksichtigen, wird dies uns besonders klar.
So bedeutet Noah „Ruhe”, „Trost”. Dies ist das erste, was ein Mensch benötigt, Frieden mit Gott, und in Christo (Arche) werden wir in eine neue Welt eingeführt.
Daniel bedeutet: „Mein Richter ist Gott”. Man überlässt alles Gott, wie es Daniel tat zu seiner Rechtfertigung vor seinem König und seinen Feinden. Vergl. 1. Petr. 2,23 mit Röm. 8,33.
Hiob nun bedeutet: „Angefeindeter”, „Gehaßter”.
Ein Mensch, der im Frieden durch diese Welt des Unfriedens geht (Noah), wird verleumdet und versucht wie Daniel. Doch wie sich Daniel nicht selbst rechtfertigte, sondern alles Gott anheimstellte, wird man selbst von Freunden und Bekannten gehaßt wie Hiob und besonders wie der Herr Jesus Selbst.
Noah wurde hindurchgerettet durch die Flut; Daniel wurde bewährt während der Gefangenschaft, und Hiob wurde erprobt in den Trübsalen. Vergleiche dazu 2. Kor. 1,10: eine dreifache Errettung, die wohl passend ist auf diese drei Männer, wie auch auf uns persönlich.
Noah Daniel Hiob
1. steht in Verbindung mit 1. steht in Verbindung mit 1. spricht das Gericht über
dem Gericht über die Welt; dem Gericht über sein Volk; sich selbst;
2. zeigt Trennung von 2. Absonderung von seinem 2. wird verkannt von
der Welt; Volke, das untreu war; seinen besten Freunden;
3. predigt das Ende alles 3. prophezeit das Ende 3. zeigt das Ende alles
Fleisches; aller Reiche; Leides;
4. war damals der einzige 4. war seinerzeit der einzige 4. der einzige, von Gott
Gerechte, 1. Mose 6,9; Weise. Dan. 1,20; 2,24-30; verordnete Fürsprecher und
4,9; 5,11; Hes. 28,3; Bittende. Hiob 42,8;
5. ist durch Glauben 5. ist durch Liebe zu seinem 5. ist durch Hoffnung
gekennzeichnet. Darum Volke gekennzeichnet. Darum gekennzeichnet. Denn das Buch
wird er im Glaubenskapitel betet er inbrünstig für sein Hiob ist gleichsam durch das
Hebr. 11 gefunden, Volk und tat Buße für Wort Hoffnung charakterisiert.
Daniel und Hiob nicht; dasselbe. Dan. 9; Zwölfmal kommt es vor. Jak. 5,11
finden wir die hoffende Geduld
Hiobs erwähnt;
6. ist der Vater der Nationen. 6. der Prophet der Nationen, 6. ist der Vertreter der
1. Mose 10,32. die er uns in den vier Nationen, deren Hoffnung
Weltreichen zeigt. Gott ist.
Die Dreiklänge dieser Charakterbilder des Alten Testaments könnten vermehrt werden, doch wollen wir uns vorläufig mit dem Angeführten begnügen; mögen die lieben Leser selbst darüber nachdenken! Doch noch etwas allgemeines über diese drei Zeugen Gottes und deren Ordnung in der Bibel!
Noah wird außer in dem geschichtlichen Bericht über seine Person im ersten Buch Mose noch fünfmal im Alten Testament und achtmal im Neuen Testament genannt.
Daniel wird außer in dem geschichtlichen Buche seiner Person dreimal im Alten Testament genannt, und zwar nur im Propheten Hesekiel, der wie er ein Gefangener der Nationen war, und nur einmal im Neuen Testament: Mt. 24,15.
Hiob wird außer in dem geschichtlichen Buche gleichen Namens nur zweimal im Alten Testament, und zwar nur in Hesekiel, genannt und einmal im Neuen Testament, und zwar Jak. 5,11. Wenn wir alle die Stellen durchsprechen wollten, wo die Namen vorkommen und warum sie dort und nicht wo anders genannt werden, welche Perspektiven würden sich unserem Auge eröffnen! Nun noch einiges über die Zahlen! Noah fünfmal im A. T. spricht von Gnade und Gehorsam. Vgl. 5. Mose, wo wir diesen Gedanken immer wieder finden. Darum kommt Gnade zum erstenmal in Verbindung mit Noah vor. (1. Mose 6,8.)
Achtmal im N. T. spricht von der neuen Schöpfung, in die Noah durch die Arche eingeführt wurde, und wie sie uns besonders im N. T. in Christo gezeigt wird.
Daniel, der dreimal genannt wird im A. T., in dem Buche, wo uns in so herrlicher Weise der neue Tempel, das neue Heiligtum beschrieben ist, ist der Mensch der Auferstehung, wie uns dies im Dan. 6 bildlich gezeigt wird, und der Mensch des Heiligtums und des Gebets, Dan. 9. Dies ist z. T. die Bedeutung der Zahl 3. (Vgl. 3. Mose.) Und einmal im N. T. spricht davon, dass Gott den ersten Platz in seinem Herzen, in seinem Leben hatte.
Hiob, der nur zweimal im A. T. und auch nur in Hesekiel genannt wird, spricht von Knechtschaft, Feindschaft, Freundschaft und Erlösung. (Vgl. 2. Mose!) Alles das findest du im Leben Hiobs wie auch besonders im 2. Mose wieder. So wurde Hiob gleichsam der Freund Gottes. (Vgl. Hiob 42!) Dass nun Hiob auch nur einmal im N. T. genannt wird, könnte die Bedeutung haben, dass Gott für ihn der Erste wurde, was Er bisher nicht war. (Vgl. 1. Mose.) Auch das Zahlengeheimnis dieser drei Männer ist bei weitem nicht erschöpft. Es sollen ja nur Anregungen sein!
Zum Schluß sei noch erwähnt, dass in Jer. 15,1 Moses und Samuel genannt werden in ähnlicher Beziehung wie diese drei Männer in Hesekiel. Beide Männer werden nicht im Hesekiel genannt, wie jene drei Männer nicht im Jeremia genannt werden. Wie wichtig ist es, darauf zu achten! Dies ist nicht zufällig. Einige Gedanken auch noch darüber, die zum Ansporn dienen mögen, weiter über diese Geheimnisse nachzusinnen.
Noah, Daniel und Hiob stehen in Beziehung zu den Nationen, darum werden sie vor dem Propheten genannt, der unter den Nationen in Gefangenschaft lebte.
Moses und Samuel waren Männer, die im Volke Israel ganz besonders wirkten. Der eine hatte das Land zum Ziel, der andere diente Israel im Lande, darum werden sie in dem Buche des Propheten gefunden, der während der Gefangenschaft im Lande blieb und da weissagte. Wie vollkommen ist doch das Wort unseres Gottes! Wir hoffen, dass wir einen Eindruck von der geistlichen, sittlichen, schönen Reihenfolge der Nennung dieser Männer bekommen!
Über die Stelle im Hesekiel selbst haben wir nichts geschrieben.
Doch möge der HERR andere Brüder ermuntern, uns etwas darüber und deren geistliche und praktische Bedeutung für uns zu sagen. Der HERR mache uns Sein Wort groß und herrlich!
K. O. St.
Einige Bemerkungen des Schriftleiters
Diese kostbaren Antworten regen hoffentlich zu weiterem Forschen über diese Stelle Hes. 14,12-20 an, besonders die zweite ausführlichere!
Zweimal, bemerkenswerterweise, werden „diese drei Männer” (vgl. V. 14.16.18) mit Namen genannt, in V. 14 und 20! Gleich zwei Zeugen (vgl. 5. Mose 17,6; 19,15; Joh. 8,17) stehen diese beiden Verse mit den drei Namen vor uns, um zu bezeugen, wie ausnehmend ernst diese Gerichtsandrohungen über Jerusalem (V. 21) gemeint sind. Denn wenn „diese drei Männer” keinen zu retten vermögen würden außer sich selber, so gab es einfach keine Rettung mehr für das abtrünnige, von Jehova abgefallene Volk. (Vgl. Abrahams Bitte für Sodom in 1. Mose 18!) Jene drei Männer nämlich sind in besonderer Weise als Retter gekennzeichnet:
Noah rettete sein Haus (vgl. Hebr. 11,7 „zur Rettung seines Hauses”) und die Tierarten (1. Mose 7,7-9);
Daniel verhinderte vor allen die Hinrichtung der Weisen von Babel (Dan. 2,12.16.18.24);
Hiob war der einzige, durch dessen Fürbitte seine Freunde vor schwerer Strafe für ihre ungeziemende Sprache bewahrt oder gerettet werden konnten (Hiob 42,8).
Wenn solche Männer keinen Einfluß haben würden auf die Rettung anderer, ja, nicht einmal Angehörige würden retten können, dann war die Stadt eben rettungslos dem Verderben preisgegeben - und zwar durch Gottes „4 bösen Gerichte” (V. 21). Die Zahl „4” ist auch sehr wichtig, da sie die Vollständigkeit in der Schöpfung, d. h. in der Welt, wie wir sie sehen, bezeichnet, vgl. z. B. die 4 Himmelsrichtungen (1. Mose 13,14) oder das vierfache Ackerland, auf das der Same des Wortes Gottes gesäet wird (Mt. 13) oder die 4 Winde. (Mt. 24,31 u. a.).
Vielleicht darf auch darauf hingewiesen werden, dass in der Vollkommenheitszahl Gottes, der 3, keine Gewähr für Rettung ist, wenn Gott die Welt richtet in Verbindung mit der Zahl 4. Sein Gericht wird vollständig sein; d. h. wenn es erst soweit ist, dass der Gottlose Seinem (Gottes) Gericht anheimfällt, dann nützt keine Fürbitte mehr, auch nicht „das inbrünstige Gebet des Gerechten” (Jak. 5,16). Wie völlig ist durch diese Hesekielstelle doch der satanische Betrug der katholischen Kirche verurteilt, die auf die Fürbitte der sogenannten Heiligen vertraut im Blick auf das Gericht nach dem Tode, wie überhaupt das zukünftige Gericht! Was die Gerichtsmittel anbelangt, vgl. Off. 6,8!
Aber wird nicht doch aus Israel ein „Überrest” errettet? Ja, aber „nach Wahl der Gnade”, nicht nach Verdienst (vgl. Röm. 11,4.5). Doch redet auch das Kap. 14 in Hesekiel gleichsam von einem „Überrest”, aber dieser steht im Gegensatz zu den 3 Männern (nicht im inneren Einklang mit ihnen, wie jene 7000 in 1. Kön. 19,18 und Röm. 11,4 mit Elia, von denen dieser bis dahin nichts wußte). Nein, der Überrest von Hes. 14,22.23 („Entronnene”, die nach Babel „hinausziehen” würden), der sollte vielmehr durch sein böses Wesen die Treuen, die in der Verbannung über die Zerstörung Jerusalems trauern würden, überzeugen, dass Jehova „nicht ohne Ursache alles getan habe”, was an Unglück über Jerusalem gekommen sei. Also hier handelt es sich nicht um einen Überrest, der die Gnadenwege Jehovas offenbaren sollte, sondern der zur Rechtfertigung der Handlungen Gottes in den Augen des wahren Überrestes, der in Babel sei, dienen mußte. -
Dass Daniel in Hes. 14 mitgenannt ist, ist ein köstliches Zeugnis für seinen Wandel und das Ansehen, das er bei den „Weggeführten” (vgl. Hes. 1,1-3) trotz seiner Jugend genoß. Er gehörte ja auch zu den Gefangenen in Babel, genau wie Hesekiel. Daniel war bei der ersten Wegführung nach Babel gekommen als Jüngling, und zwar sieben Jahre früher als Hesekiel (letzterer im Jahre 599, ersterer 606 vor Chr.). Nach Kap. 1,5 wurde er drei Jahre lang am Hofe erzogen; dann, vielleicht schon vor Ablauf derselben, nachdem Nebukadnezars Alleinregierung begonnen hatte, im zweiten Jahre der letzteren, nämlich im Jahre 603, hatte der König jenen Traum, welcher der Anlass wurde zur Rettung der Magier durch Daniel, dessen Oberster dieser wurde nach Kap. 2,48, da er nicht nur des Traumes Deutung, sondern auch diesen selbst angezeigt hatte. Daher auch Hes. 28,3! Daniel war, wie wir aus seinem Buche wissen, ein ganz außergewöhnlich treuer Mann. Aber diese Hesekielstellen zeigen, wie hoch er auch unter dem treuen jüdischen Überrest, der am Flusse Chebar mit Hesekiel wohnte, geschätzt ward. So, dass der Geist Gottes uns durch diesen eine Bestätigung für die Treue und den Wandel jenes noch jungen Mannes geben läßt. Denn Daniel konnte damals noch keine 25 Jahre alt sein! Ein „Timotheus” gleichsam des Alten Testaments! Welch eine lebendige Mahnung ist uns „dieser Daniel” (6,4) schon in seiner Jugend, und wie kostbar, dass Gott, nicht nur in dem Buche seines Namens, sondern durch den - bei den Juden hochgeachteten - zweiten Propheten des Exils, Hesekiel, uns solche Zeugnisse für die Frömmigkeit, Treue und Entschiedenheit dieses jugendlichen Vorbildes gibt. Mit Noah und Hiob in eine Reihe gestellt! Was wir auch immer daraus zu lernen haben, wie obige Antworten andeuten, - was auch immer, wie Antwort B zeigt, die Reihenfolge uns lehrhaft und praktisch zu sagen hat - dies darf auch nicht unterschätzt werden: wenn ein so junger Mann mitten hinein in die gewissermaßen erlauchte Reihe zweier so ausgezeichneter, geliebter, geachteter Vorbildergestellt wird, dann will uns Gottes Geist damit sagen, wie Gott die Treue wertet und würdigt. Treue sucht Er auch bei uns! „Jehova, sind Deine Augen nicht auf die Treue gerichtet?!” (Jer. 5,3a; vgl. Ps. 101,6.) Er sucht Treue bei dem Haushalter (1. Kor. 4,2) und sagt uns durch Paulus, dass Treue ein Stück der Geistesfurcht ist (Gal. 5,22; vgl. den Aufsatz über „Treue und Sanftmut” von d. Verf. in dieser Lieferung!). Sind wir treu? lasst uns lernen von Daniel, lasst uns vor allem lernen von Ihm, dem Herrn Jesus Selbst, von Dessen Treue der Heilige Geist uns in Hebr. 3,1-6 besonders Zeugnis ablegt! - Wie versteht Gott doch zu ehren! Wir sollten solche Zusammenstellungen stets beachten! (Vgl. z. B. Paulus und Sosthenes in 1. Kor. 1,1!)
Zum Schluß noch ein Hinweis: Vielleicht stehen „diese 3 Männer” auch insofern noch in Beziehung zueinander, als sie alle drei eins der hervorstechendsten Merkmale des „Überrestes” an sich tragen, wie er zu allen Zeiten zu finden ist: die heilige Absonderung (Antwort Bweist in anderem Zusammenhang auch darauf hin). Dies war mein erster Gedanke, als ich über diese Frage nachsann. Von einem treulosen Überrest ist, wie oben schon bemerkt, in Hes. 14 am Schluß die Rede, aber in diesen 3 Männern sehen wir, denke ich, das Vorbild von einem treuen Überrest!
1. Noah lebte abgesondert von der Welt, in der er der Prediger der Gerechtigkeit war; 2. Daniel lebte mit seinen Freunden abgesondert von dem unreinen Heidentum der Nationen wie auch von seinem Volk, das gleichwoht stets „sein Volk” genannt wird (vgl. u. a. Dan. 12,1); 3. Hiob lebte geistlicherweise abgesondert von den praktischen Sünden seiner Zeit, wie es sich zeigt in seinem Opfern für seine Kinder (1,5!!), als auch von seinem unfrommen Weibe, als sie ihn auffordert, sich von Gott loszusagen; auch in seinen Antworten auf die Reden seiner Freunde tritt eine gewisse innere Absonderung von ihnen zutage. Bei Noah und Daniel erscheint ja diese Überrest-Absonderung besonders auffallend, aber so findet sie sich auch bei Hiob, und gerade dass er durch solche tiefe Läuterung gehen muß, zeigt, was er in Gottes Augen für Gottes Herz war (vgl. Hebr. 12,4-11), denn nicht jene „seine 3 Freunde” mußten durch solche Läuterungen, wohl aber er! Und so wird der wahre Überrest zu allen Zeiten durch das Feuer der Trübsal geführt (vgl. den Überrest aus Israel in der Zeit der „großen Drangsal”, Dan. 12; Mt. 24; Sach. 13,9!). So dürfen wir vielleicht in „diesen 3 Männern” Abbilder des wahren „Überrestes” sehen im Gegensatz zu den „Entronnenen” von Hes. 14,22.23, die in nichts solche Kennzeichen tragen und deren „Rettung” nur zeitlich ist und nur zum Zweck einer Rechtfertigung der göttlichen Gerichtswege. An „diesen 3 Männern” aber sieht man, wie beschaffen die sind, „deren Gedächtnis nicht ausgerottet werden wird” (vgl. Ps. 34, bes. V. 15-20; 109,15; Jes. 14,22; Ps. 112,6u. a. Deren Namen haben in Seinem „ Gedenkbuch” einen gesegneten Platz! (Mal. 3,16-18; vgl. u. a. Phil. 4,3.) Solche Namen, deren Er gedenkt in Ewigkeit, sind auch die „dieser 3 Männer”. „Das Gedächtnis der Gerechten bleibt im Segen!” (Spr.10,7.) - Ihm sei Preis und Dank für Sein wunderbares Wort!
F. K.