Antwort A
Die erwählten Fremdlinge in der Zerstreuung sind gemäß der Vorsehung (Vorerkenntnis) Gottes erwählt in der Heiligung des Geistes, 1. zum Gehorsam, 2. zur Besprengung des Blutes Jesu Christi, d. h. jeder Erwählte Gottes muss zu diesen beiden Dingen kommen. Die Hebräer (12,24) sind also dazu gekommen.
Besprengung bedeutet, dass man unter das Blut Jesu gekommen, damit berührt und getränkt worden ist wie jene Erde, die vom Blut Abels redete (vergl. 1.Petr. 1,18; 1. Joh. 1,7; Off. 5,9.10; 7,14). Damit ist auch seine Anwendung gegeben. Wir können nur durch den Glauben an das Lamm Gottes und an das vollbrachte Opfer in Verbindung mit dem Blute Jesu kommen (Hebr. 9,22; Eph. 1,7; vergl. Hebr. 1,3; 9,14.17.18.26-28).
F. Th. H.
Antwort B
1. Petr. 1,1.2 sagt uns, dass wir zur Besprengung auserwählt sind. Hebr. 12,22-24 ergänzt, dass wir zur Besprengung gekommen sind. Römer 8,29.30 verbindet beides und sagt uns, dass Gott diejenigen, die Er vor Grundlegung der Welt erkannte (bezw. anerkannte zu einem bestimmten Zweck), auch rechtfertigte (reinigte durch die Besprengung).
Dass das Wort „Besprengung” diese Bedeutung hat, geht klar und eindeutig aus den drei vorhergehenden Kapiteln des Hebräerbriefes hervor. (Vergl. Hebr. 9,19-22; 10,22; 11,28!) Die Folge der Besprengung ist Reinigung- („besprengt und also gereinigt”) - zum Zwecke der Verschonung- („auf dass der Zerstörer der Erstgeburt sie nicht antaste”). (Vergl. 2. Mose 12,21-28; 2. Mose 24,8; Hebr. 9,13-15; Mt. 26,28.)
K. G.
Anmerkung des Schriftleiters
Zu diesen kurzen, sehr klaren Antworten noch ein paar Winke! Meines Erachtens liegt der Hauptpunkt nicht so sehr darin, dass die Gläubigen, an die Petrus schreibt, auserwählt sind ... zur Blutbesprengung - dass die Hebräer zu ihr gekommen sind, sondern in der näheren Bestimmung der Blutbesprengung: es ist 1. die Blutbesprengung Jesu Christi, 2. die Besprengung mit dem Blut, das besser redet als Abel. Der Petrusbrief wie der Hebräerbrief, beide sind zunächst an Judenchristen gerichtet. Was bedeutet das? Dass die Leser des einen wie des anderen Briefes ganz genau wußten, was Blutbesprengung war und sein sollte. Sie kannten sie aus dem Alten Bunde. Aber sie wußten auch, dass das Blut des Alten Bundes keine andere Wirkung hatte als ein Erinnern an die Sünden; es konnte nicht Sünden hinwegnehmen (Hebr. 10,3.4), wenn es auch eine zeitliche Bedeutung bezw. Vergehung im Blick auf das zukünftige Opfer von Golgatha zur Folge hatte. Aber das Blut, zu dessen Besprengung sie geheiligt waren bezw. wohin sie gelangt waren, war ein anderes als das von Stieren und Böcken, es war das Blut Jesu Christi, durch das eine ewige Erlösung zuwege gebracht war (Hebr. 9,12), eine Gewissensreinigung (Hebr. 9,14); es war die Grundlage eines Neuen Bundes, in dem ihrer Sünden und Gesetzlosigkeiten nie mehr gedacht werden würde (vergl. 9,17.18 mit 10,14-18). Welch ein Unterschied. Besprengung mit Blut von Stieren und Böcken - Besprengung mit dem teuren Blute Christi! Jene oftmals, täglich immer wieder wiederholt und dabei ohne wahre Kraft, diese ein für allemal und von ewiger Wirkung! Welch ein Auserwählung, welch eine Heiligung (d. i. Absonderung des Geistes und durch denselben). Ganz ähnlich ist es mit dem ersten Stück in 1. Petr. 1,2: dem Gehorsam. Die ehemaligen Juden wußten, was es bedeutete, dem Gesetz gehorsam sein zu sollen - und es nicht zu können. Sie kannten ihr Herz, ihre Widerspenstigkeit, ihr vieles Murren einst in der Wüste. Und demgegenüber jetzt fähig zum Gehorsam gegen Ihn, der durch den Geist, nicht durch Gesetz ihnen Seinen heiligen, guten, wohlgefälligen Willen sowohl kundtat als auch durch Ihn ihnen die Kraft verlieh, gehorsam sein zu können!
Ebenso in der zweiten Stelle! Auch hier liegt m. E. der Ton auf der näheren Bestimmung des Blutes: es ist das Blut, das besser redet als Abel. Abels Blut schrie um Rache, um Vergeltung, und die Folge davon war Verfluchung Kains vom Erdboden hinweg, ja Verfluchung des Erdbodens (1. Mo. 4,10ff.). Das Blut, zu dem die Hebräer und wir Gläubigen alle des Neuen Bundes gekommen sind, redet von Versöhnung, Frieden (vergl. z. B. Kol. 1,20). Wahrlich, eine „bessere” Sprache! Und darum hiermit auch in Verbindung „ein unerschütterliches Reich” und Gnade zu einem gottwohlgefälligen Wandel! (Hebr. 12,28.)
Kostbar! Wozu bist du und ich auserwählt? Zur Blutbesprengung Jesu Christi! Wozu gekommen? Zu dem Blute der Besprengung, das besser redet als Abel. Dank und Ehre sei dem Namen Dessen, der uns so wunderbar erwählt und errettet hat!