Es kommt ganz darauf an, was man unter "fundamentalistisch" versteht? Fundamentalistisch heißt ja eigentlich nur eng mit einem Fundament verbunden. Da dieses Fundament im christlichen Glauben das Wort Gottes sein soll, ist an einem "christlichen Fundamentalismus" prinzipiell nichts auszusetzen. Man darf das aber nicht gleichsetzen mit einem "Radikalismus", der fern ab von biblischen Lehren schon viel Unheil verursacht hat.
Es stimmt natürlich, dass nicht einfach ein (vielleicht sogar widerwillig) nachgesprochenes Lippenbekenntnis genügt um gerettet zu werden. In Jeremia 29,13 versichert uns der Herr aber, dass jeder der ihn mit ganzem Herzen sucht, findet.
Und sucht ihr mich, so werdet ihr mich finden, ja, fragt ihr mit eurem ganzen Herzen nach mir, so werde ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR. (Jeremia 29,13-14a)
Der Glaube an Jesus Christus ist eine Entscheidung die vielleicht im Kopf getroffen wird, aber mit dem Herzen erfasst wird. Ein einfaches Lippenbekenntnis allein ist nicht der Weg zum ewigen Heil, da Gott - im Gegensatz zum Menschen - nicht auf Äußeres, sondern auf das Herz des Menschen schaut.
Denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, aber der HERR sieht auf das Herz. (1.Samuel 16,7)
Gott allein sieht in das Herz eines jeden Menschen und weiß daher welche Entscheidung aus Glauben getroffen wurde. Es ist allein der Glaube an das stellvertretende Opfer Jesu Christi, der den Menschen vor Gott rechtfertigt.
Der Gerechte aber wird aus Glauben leben. (Römer 1,17)
Dieser Glaube soll auch für andere in unserem Leben sichtbar werden, in der Nachfolge und im Vertrauen. Glaube ist auch nicht etwas, was der Mensch von sich selbst hervorbringt.
Denn aus Gnade seid ihr errettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme. (Epheser 2,8)
Aber ohne Bekehrung und Wiedergeburt gibt es kein geistliches Leben und somit auch keinen (biblischen) Glauben. In dem Moment der Wiedergeburt wirkt Gott in mein Leben ein und schafft in mir einen neuen Menschen. Paulus verwendet im Epheser Brief (Epheser 2,1) das Bild, dass wir früher wie (geistliche) Leichen waren ohne jedes Leben, doch im Augenblick unserer Bekehrung schuf Gott in uns einen neunen Mensch.
Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. (2.Korinther 5,17)
Denn ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem Samen, sondern aus unvergänglichem durch das lebendige und bleibende Wort Gottes. (1.Petrus 1,23)
Somit sind nicht die gesprochenen Wort bei der Bekehrung ausschlaggebend, sondern die Erkenntnis, dass ich aus eigenen Bemühen niemals in Gottes Augen gerecht sein kann und deshalb die Gnade und Vergebung Gottes bedarf. Ob die Bekehrung ein längerer Prozess ist oder ein punktuelles Ereignis ist nicht wichtig, ob man sich an den Tag erinnern kann oder es nicht mehr so genau weiß, auch das zählt nicht.
Jedenfalls ist die Wiedergeburt jener Moment, in dem Jesus in deinem Leben einen neuen Menschen schafft. Wichtig ist, dass dieser Moment einmal stattgefunden hat, denn es gibt kein geistliches Leben, keine Gemeinschaft mit Jesus ohne Wiedergeburt und Sündenvergebung.
Lieber Leser so stellt sich dir heute die Frage ob du diese Entscheidung "Ja zu Jesus" schon getroffen hast oder sie immer noch vor dir her schiebst?
Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht. (Hebräer 3,7+8a)