Antwort A
Die klare Antwort auf diese Frage gibt eben 1. Kor. 15,35-58, und der Glaube freut sich über diese Antwort der Schrift. Es wird der natürliche Leib (das Fleisch) gesät in Verwesung, und ein geistiger Leib wird auferstehen in Unverweslichkeit (V. 42-44). Dieser ist nie mehr verwesungsfähig, weder bei den im Glauben selig Entschlafenen noch bei denen, die verloren gehen, deren Los im Feuersee ist (Off. 20,15). Dass so viele Leiber bezw. deren einzelne Teile zerstreut wurden, hat für die Auferstehung durchaus keine Bedeutung; die Erde ist des HERRN, und was darinnen ist! (Hierzu Hebr. 11,32-38!)
F. B.
Antwort B
In 1. Kor. 15,35ff. erörtert der Apostel Paulus ausführlich die Frage über die Beschaffenheit des Auferstehungsleibes. Seine Antwort lautet: „Tor! was du säst, wird nicht lebendig, es sterbe denn. Und was du säst, du säst nicht den Leib, der werden soll, sondern ein nacktes Korn, es sei von Weizen oder von einem der anderen Samen.” (V. 36 u. 37, Elberf. Übers.) Hier beschreibt er das Verhältnis des Auferstehungsleibes zum jetzigen Leibe in dem Gleichnis vom Samenkorn. Das gesäte Korn enthält einen verborgenen Keim, aus welchem, nachdem die äußere Hülle abgestorben und verwest ist, die neue Pflanze emporwächst.
Ungezählte Leiber von Menschen sind schon verwest, und die Zellen ihrer Organe sind mit dem Erdreich neue chemische Verbindungen eingegangen; was geschieht mit diesen Zellen? Werden sie in der Auferstehung der Toten wieder zusammengebracht? Dem modernen Menschen steigen diese Fragen auf, die von seinem Standpunkt aus gewiß berechtigt sind. Gleichwie das Samenkorn einen Keim enthält, so besitzt, wie ich glaube, auch jeder Leichnam ein unsterbliches Etwas in sich, welches als gutes oder auch als böses Prinzip auf Erden wirkte. Dieselben Gesetze, die wir im Pflanzenleben finden (Mt. 7,16; Lk. 6,44), finden wir auch hier.
In Dan. 12,2 weissagt der Prophet Daniel von zwei Auferstehungen: „Und viele von denen, die im Erdenstaube schlafen, werden aufwachen; die einen zum ewigen Leben, die anderen zu ewiger Schmach und Schande” (Min.-Bibel). Hier gehen die Leiber mit dem guten Keim ins ewige Leben bei der ersten Auferstehung (Off. 20,6) und diejenigen mit bösem Samen ins ewige Verderben bei der zweiten Auferstehung (Off. 20,11-15). Stirbt ein Mensch unbekehrt in seinen Sünden, so ist er ein böser Same, und das böse Prinzip wird sich an seinem Leibe ausprägen, geradeso wie Sorgen und Sünden schon hier auf einem Angesichte sichtbar werden können.
Hat dagegen ein Mensch seine Kleider (die Hülle der Seele) waschen und helle machen lassen im Blute des Lammes (Off. 7,14) und herrscht in ihm das gute Prinzip, der Heilige Geist, so ist der Heilige Geist in ihm der gute Keim und somit die Bedingung zur ersten Auferstehung. „Wenn aber der Geist dessen, der Jesum aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird Er, der Christum aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen wegen Seines in euch wohnenden Geistes” (Röm. 8,11. Elberf.Übers.). Nach Phil. 3,21 „wird der Herr Jesus Christus umwandeln den Leib unserer Erniedrigung, dass er ähnlich werde dem Leibe Seiner Herrlichkeit, nach der Kraft, mit welcher Er auch alles vermag, Sich untertänig zu machen” (Min.-Bib.). Dieser Herrlichkeitsleib wird dann ein Leibsein, der durch Hindernisse gehen, der sich sichtbar und unsichtbar machen kann und der unsterblich und unverweslich ist.
Wir können hier die Allmacht Gottes mit unserem kleinen Verstande kaum fassen. Dass die Frühlingsherrlichkeit in der Pflanzenwelt wirklich existiert - man müßte ein Narr sein, sie zu leugnen! - Dass aber derselbe Gott, der alles geschaffen hat, und in welchem wir leben und weben und sind (Apg. 17,28), auch aus den in die Erde gelegten Keimen von Menschen einst sichtbare und greifbare Herrlichkeitskörper schaffen wird - dieser Gedanke ist uns kurzsichtigen Menschen fast undenkbar.
Aber „des HERRN Wort ist wahrhaftig; und was Er zusagt, das hält Er gewiß” (Ps. 33,4, Luther).Achten wir auf Seine Ermahnung in Eph. 4,30: „Und betrübet nicht den Heiligen Geist, mit welchem ihr versiegelt seid auf den Tag der Erlösung;” denn an diesem Tage brauchen wir die Versiegelung als Erkennungszeichen, als den guten Samen, der aufgehen wird ins ewige Leben!
C. L.
Antwort C
In der Frage ist von der Auferstehung „des Leibes” gesprochen. Daraus könnte man schließen, dass der Anfragende auch eine andere Auferstehung als die des Leibes (der Seele, des Geistes) für gegeben hält. Es gibt Menschen, die solche Lehre vertreten, und deshalb möchte ich diesen wesentlichen Punkt zunächst kurz berühren.
Die Auferstehung setzt naturgemäß den Tod voraus, der Tod aber wiederum setzt Leben voraus. Worauf treffen diese Voraussetzungen bei dem Menschen zu, der aus Geist, Seele und Leib besteht (s. 1. Thess. 5,23b)? Auf Geist und Seele nicht, denn Geist und Seele sterben nicht, sondern werden beim Tode des Menschen nur vom Leibe getrennt, um einst - in der Auferstehung - wieder mit dem Leibe vereinigt zu werden. Insoweit von einem Sterben der „Seele” im Worte Gottes die Rede ist (s. 4. Mose 23,10b; 1. Kön. 19,4; Hes. 18,4.20; Jona 4,8), ist nicht die Seele an sich gemeint, sondern der Mensch selbst, wie man z. B. von einem Orte sagt, dass er soundso viele Seelen zählt, oder von einem Schiffe, dass soundso viele Seelen darauf waren. Wir verstehen darunter selbstverständlich so viele Menschen, nicht etwa deren Seelen. Das gleiche ist der Fall in den betreffenden Schriftstellen. Das zeigt der Zusammenhang ganz klar. (Hierzu s. auch 2. Mose 12,15b.19; 31,14; 3. Mose 7,18-21 u. a. m.) Wenn aber das Wort Gottes von dem geistigen Tode redet, wie Mt. 8,22; Joh. 5,24.25; Eph. 2,1.5; Kol.2,13, ist derselbe als ein Zustand bezeichnet, der von vornherein vorhanden war - es war niemals Leben da. Es fehlt also sowohl in bezug auf die Seele als auch auf den Geist die Voraussetzung für eine Auferstehung. Deshalb spricht auch das Wort Gottes weder von einer Auferstehung der Seele noch des Geistes, sondern davon, dass der Glaubende „aus dem Tode in das Leben hinübergegangen” ist - dass wir „mit dem Christus lebendig gemacht” worden sind, eben dem bezeichneten Zustande entsprechend; es ist kein Leben vorhanden, darum wird solches erst gegeben. Das ist aber nicht Auferstehung. Dementsprechend ist auch in Eph. 2,5.6 zwischen „mit ... lebendig gemacht” und „mitauferweckt” deutlich unterschieden, indem letzteres dem ersteren durch ein „und” als eine weitere Tatsache hinzugefügt wird; das „mitlebendig gemacht” spricht davon, dass wir, die wir tot waren, auf Grund der Auferstehung Christi Leben aus Gott empfangen haben, und das „mitauferweckt” spricht von unserer Auferstehung, die zwar noch vor uns liegt, aber hier als in Christo bereits geschehen betrachtet wird. - Auf unseren Leib aber - und nur auf diesen - treffen die obenerwähnten Voraussetzungen völlig zu; derselbe hat erst Leben, ist dann tot und wird deshalb einst auferweckt. Deshalb ist im Worte Gottes auch immer nur in bezug auf den Leib von der Auferstehung die Rede, wo irgend von der Auferstehung im wahren Sinne des Wortes gesprochen wird. Ich sage „im wahren Sinne des Wortes”, weil im Alten Testament an einigen Stellen von der Auferstehung auch im bildlichen Sinne gesprochen wird: Jes. 26,19; Hes. 37,1-14; Dan. 12,2. Der Raum gestattet hier nicht, diese Schriftstellen eingehend zu betrachten; ich muss mich deshalb darauf beschränken, kurz zu sagen, dass in diesen Stellen von der Wiederherstellung Israels als Volk geredet ist - Israels, das jetzt als Volk, als ein Ganzes, nicht besteht, sondern gleichsam „gestorben” ist, wie es in Hos. 13,1 von Ephraim heißt: „Aber es verschuldete sich ... und starb”, und seitdem „im Staube liegt”, unter den Völkern begraben, „verdorrte Gebeine”, aber nach Gottes Gnadengedanken und Ratschluß wieder wird belebt und hervorgebracht werden als ein Volk, um dann im Lande Israel zu wohnen und die verheißenen Segnungen zu genießen. Dieses ist ganz klar zu erkennen, wenn man die genannten Schriftstellen im Zusammenhange liest, und wird überdies in Hes. 37,11-14 in gar nicht mißzuverstehender, deutlichster Weise unmittelbar ausgesprochen. - Wenn aber von der Auferstehung selbst geredet ist, dann können wir leicht sehen, dass es sich immer um den Leib handelt. Da es hier an Raum mangelt, verweise ich nur auf folgende Schriftstellen: Mt. 27,52, wo es heißt: „... und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt ...”; Joh. 5,28.29, wo der Herr Jesus sagt, dass „alle, die in den Gräbern sind ... hervorkommen werden ...” - in den Gräbern sind aber eben nur die Leiber! - und 1. Kor. 15, wo so klar, wie es überhaupt nur möglich ist, gerade auch über diesen Punkt uns Aufschluß gegeben ist (s. bes. V. 35-44).
Noch ein anderer Punkt ist es, auf den wir ganz kurz einen Blick tun möchten. In der Frage kommen die Worte vor: „bei der Auserstehung am Jüngsten Tage”. Es ist ja an sich ganz richtig, dass die Auferstehung sowohl der Gerechten wie der Ungerechten am „Jüngsten Tage” sein wird (s. Joh. 6,39.40.54; 11,24; 12,48), nur kommt es darauf an, was man unter „Jüngstem Tage” versteht. Mir scheint es, dass bei den meisten Menschen mit dem „Jüngsten Tag” sich der Begriff vom „Jüngsten Gericht” verbindet bezw. beides für sie ein und dasselbe ist. Damit übereinstimmend geht bei ihnen auch der Begriff von der Auferstehung. Sie kennen keinen Unterschied zwischen der Auferstehung der Gerechten und der Auferstehung der Ungerechten, sondern in ihrer Vorstellung gibt es nur eine unterschiedslose allgemeine Auferstehung mit einem daranschließenden Scheiden der Schafe von den Böcken vor dem Throne der Herrlichkeit usw. nach Mt. 25,31-46. Letztere Schriftstelle spricht aber gar nicht von der Auferstehung und ebensowenig vom Jüngsten Gericht, sondern von dem Gericht der Lebendigen vor dem Tausendjährigen Reiche, während das Jüngste Gericht, das Gericht der Toten, nach dem Tausendjährigen Reiche sein wird! (Off. 20,11-15.) Beides ist durch einen Zeitraum von mindestens 1000 Jahren voneinander geschieden. Ebenso ist es mit der Auferstehung der Gerechten und der Auferstehung der Ungerechten. In Johannes 5,28.29 spricht der Herr Jesus von zwei verschiedenen Auferstehungen: der Auferstehung des Lebens und der Auferstehung des Gerichts, und zwischen diesen beiden macht das Wort Gottes eine klare Scheidung. Wenn der Herr Jesus in bezug auf beide, sie zusammenfassend, sagt: „Es kommt die Stunde”, meint Er damit nicht eine Stunde nach unserer Zeitrechnung, noch sagt Er damit, dass beide Auferstehungen zugleich seien, sondern „Stunde” hat hier die Bedeutung von „Zeit”, wie dieses z. B. auch schon in V. 25 der Fall ist und dort sehr deutlich zutage tritt. Er sagt also, dass die Zeit kommt für die Auferstehung des Lebens und ebenso für die Auferstehung des Gerichts. Dass diese beiden Auferstehungen aber zeitlich sehr weit voneinander getrennt sein werden, zeigt uns das Wort Gottes auf das klarste in Off. 20. Dort ist in V. 4-6 von der „ersten Auferstehung” die Rede und wird in bezug auf die Auferstandenen gesagt, dass sie „lebten” und dass „der zweite Tod keine Gewalt über sie hat” und dass sie „mit dem Christus herrschen tausend Jahre”. Aus letzteren Worten ergibt sich klar, dass diese Auferstehung vor dem Tausendjährigen Reiche ist. Von „den übrigen der Toten” aber heißt es in V. 5: „Die übrigen der Toten wurden nicht lebendig, bis die tausend Jahre vollendet waren.” Das sind die Ungerechten, die in V. 11-15, nachdem das Tausendjährige Reich vorüber ist, vor dem großen weißen Throne erscheinen zum Gericht. Ihre Auferweckung ist die „Auferstehung des Gerichts”. Diese findet also nach dem Tausendjährigen Reiche statt.
Was nun die Frage über den Auferstehungsleib anbetrifft, so gibt es zwei Dinge, an die wir uns halten können: die Auferstehung des Herrn Jesu und das, was das Wort Gottes sonst noch über den Gegenstand sagt. Die Auferstehung des Herrn Jesu in erster Linie, weil unsere Auferstehung mit der Seinigen wesenseins ist. Letzteres sagt uns auch besonders 1. Kor. 15,13-16, wo die Auferstehung des HERRN und die Auferstehung der Toten als völlig einheitlich betrachtet werden.
Der Leib des HERRN Jesu wurde ins Grab gelegt und dieser selbe Leib wurde auferweckt, aber in einem ganz anderen, neuen Zustande. So, nehme ich an, ist es auch mit unserem Leibe. Ob dieser durch die Verwesung aufgelöst wird oder verbrannt oder sonstwie zerstört wird und dereinst die verschiedenen Bestandteile sonstwohin zerstreut sind - eine „Vernichtung” im eigentlichen Sinne gibt es nicht! -, tut meines Erachtens nicht das geringste. Welche Schwierigkeit könnte es für unseren großen, allmächtigen Gott geben? Wir können uns diese Auflösung und Zerteilung ins Unendliche ausmalen, aber was ist alles dieses für unseren Gott? Obige Annahme in bezug auf die Leiber der Entschlafenen findet einen guten Grund auch darin, dass nach dem Worte Gottes die Leiber der nicht Entschlafenen - „der Lebenden, die übrigbleiben bis zur Ankunft des HERRN” (1. Thess. 4,15) - „verwandelt” werden, wenn die Auferstehung stattfindet (1. Kor. 15,51.52), also eben dieser Leib, in dem sie leben, wie auch Phil. 3,21 sagt, dass der HERR „unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird zur Gleichförmigkeit mit Seinem Leibe der Herrlichkeit”. Doch es liegt mir fern, eine Behauptung aufstellen zu wollen; sei es so oder so, wir haben die beglückende Gewißheit, dass wir in der Auferstehung einen Leib empfangen, der nichts mehr mit Schwachheit, Tod und Verwesung zu tun hat, sondern mit Unverweslichkeit, Herrlichkeit, Kraft und Unsterblichkeit angetan sein wird! (S. 1. Kor. 15,42.43.53.) Es wird nicht ein „irdischer”, „natürlicher” Leib sein - den haben wir jetzt -, sondern ein „himmlischer”, „geistiger” Leib (1. Kor. 15,40.44-48), und wir werden Sein Bild, das Bild „des Himmlischen” tragen (V. 49), ja, wir werden - dem Leibe nach - Ihm gleich sein! (S. Joh. 12,24 - wie das Weizenkorn, das in die Erde gefallen und gestorben ist, so die Weizen körner -; Röm. 8,29; 1. Kor. 15,48.49; Phil. 3,21.) - O, wie wunderbar und herrlich! „Welch eine Liebe!” müssen wir mit dem Apostel Johannes ausrufen angesichts dieser wunderbaren Tatsache. - Der Leib, den wir dann haben, ist also nicht mehr verwesungsfähig.
In einem Punkte aber wird, wie ich glaube, annehmen zu können, eine Abweichung sein zwischen der Auferstehung der Gläubigen und der des Herrn Jesu: ich meine den Zustand des Herrn Jesu (d. h. Seines Leibes) zwischen Seiner Auferstehung und Seiner Himmelfahrt. Der Leib, den der Herr Jesus während dieser Zeit hatte, war wohl der Auferstehungsleib, aber er war noch nicht mit der Herrlichkeit bekleidet, die dem Platze entsprach und eigen war, an den zu gehen Er erst noch im Begriff war. Diese Herrlichkeit, in der Er z. B. später dem Paulus erschien (Apg. 9,3-5; 22,6-11; 26,13-15), hat der HERR erst mit Seinem Eintritt in die Herrlichkeit droben angenommen, um sie aber nie wieder abzulegen. Deshalb spricht das Wort ausdrücklich von Seinem „Leibe der Herrlichkeit” (Phil. 3,21).
Wir finden also nach meiner Meinung beim Herrn Jesu drei verschiedene Stufen: Seinen Zustand vor Seinem Tode, Seinen Zustand zwischen Seiner Auferstehung und Seiner Verherrlichung und Seinen Zustand der Herrlichkeit. In Anwendung auf das Leben des Kindes Gottes können wir dieselben drei Stufen unterscheiden; seinen Zustand vor seiner Bekehrung, seinen Zustand nach seiner Bekehrung - durch den Tod Christi geschieden von der Welt und allem, was ihr angehört, Gericht und Tod dahinten, durch Seine Auferstehung in einem neuen Leben wandelnd! - und seinen Zustand der Herrlichkeit, den es durch die Auferstehung (oder Verwandlung) erlangen wird. Was jedoch seinen Leib betrifft, so gibt es für ihn den Zwischenzustand nicht und weicht insofern also unsere Auferstehung von der des HERRN ab, denn wir werden „auferweckt in Herrlichkeit”, oder wenn wir noch hier im Leibe sind, „umgestaltet zur Gleichförmigkeit mit Seinem Leibe der Herrlichkeit”, empfangen also sofort einen Leib der Herrlichkeit, da Er, unser verherrlichter HERR, der „HErr der Herrlichkeit”, Selbst uns hervorruft oder verwandelt, um uns verherrlicht einzuführen in die Stätte, die Er für uns bereitet hat, und einst „verherrlicht zu werden in Seinen Heiligen und bewundert in allen denen, die geglaubt haben” (2. Thess. 1,10), wenn wir „mit Ihm geoffenbart werden in Herrlichkeit” (Kol. 3,4).
Th. K.
Anmerkung des Herausgebers
Als uns diese Frage vor mehreren Monaten von einem inzwischen ins Feld gerückten und gegenwärtig in einem Feldlazarett befindlichen lieben Bruder eingesandt wurde, überlegten wir zunächst lange, ob wir sie aufnehmen sollten, und zwar, weil wir uns scheuten, aus einer Tatsache, die für Gläubige keinem Zweifel unterworfen sein darf, eine „Frage” zu machen. Aber dann sagten wir uns, wenn diese Tatsache für die Korinther keine Frage gewesen wäre, so hätten wir vielleicht die köstlichen Belehrungen in Kap. 15 des ersten Briefes nicht erhalten. Wenn nun aber auch dieses vom Geist Gottes eingegebene Kapitel genügend Beweiskraft für den Glauben hat, so dass eigentlich keine Frage über die Grund tatsache der Auferstehung zu entstehen brauchte, so enthält die eingesandte Frage doch noch mehrere wichtige Unterfragen, so dass es vielleicht um vieler Leser willen gut ist, sie zu veröffentlichen.
Hier haben wir nun umfassende Antworten vor uns; die kurze, nur an den Glauben appellierende hat so gut ihren Wert wie die längere und die auf alles gründlich eingehende längste! Die Hauptsache gipfelt immer wieder darin: Gott hat so geredet in Seinem Wort über diesen köstlichen Gegenstand, und darum ist es an uns, zu glauben. (Vergl. auch Frg. 34, Band II, 1914!) Was gäbe es für uns Kinder Gottes Leichteres als dieses! für uns, die wir Gott in Christo kennen?! - Betr. der einzelnen Unterfragen mag die verschiedene und wachsende Erkenntnis der Gläubigen in Betracht kommen, aber für die Hauptsache, für das, was die Schrift klar sagt über die Auferstehung, nur der mit Gott rechnende Glaube! Wir haben nichts zu tun mit der „Wissenschaft”, die diese herrlichen Dinge leugnet, mit der vom Satan stammenden Philosophie (Kol. 2,8) solcher Menschen, welche die Auferstehung der Toten frech verneinen. Dem Aufrichtigen, der „gerne glauben möchte”, dem helfen wir am besten durch einfaches Bezeugen dessen, was das Wort sagt (z. B. 1. Kor. 15,1ff.), denn „das Wort ist lebendig” (Hebr. 4,12.13! 1. Petr. 1,23). Die unaufrichtigen Zweifler lassen sich nicht helfen. Ihre „Gründe”, die Auferstehung zu leugnen, sind für uns Gläubige durchsichtig und klar, und wir sollten bei entsprechender Gelegenheit den geistlichen Mut haben (Eph. 5,8.13!), solche „Gründe” zu enthüllen: Die unbußfertigen Sünder, die in der Sünde beharren wollen, müssen eine Auferstehung leugnen, sagt ihnen doch das verachtete Wort, aber auch ihr Gewissen, dass nach dem Tode nur das Gericht ihrer wartet (Hebr. 9.27), dass sie es dann mit einem unerbittlichen Richter zu tun haben, der keine Gnade, sondern nur die Verdammnis für die hat, die auf Erden die Gnade in Christo ablehnten. Es darf keine Auferstehung geben - gibt es eine, es wäre für sie - das wissen sie - nur eine Auferstehung zum Gericht. Ja, so ist es! (Off. 20,11-15.) Darum diese oft so freche Art der Ableugnung dessen, was des Gläubigen Herz mit Trost und Freude erfüllt. Daher greifen diese Menschen so begierig nach solchen Scheinbeweisen gegen die Auferstehung, wie dem von der Zerstreuung oder „Vernichtung” der einzelnen Zellen bis ins unendliche. Auch die neuerdings so gepriesene, aber dem Willen Gottes durchaus nicht entsprechende Leichenverbrennung (statt Beerdigung, 1. Mose 3,19!) hat (wenn auch viele ihrer Vertreter „in Unwissenheit” handeln), wie wir glauben, unausgesprochen u. a. den Gedanken zur Grundlage, dass durch das Verbrennen des Körpers eine Auferstehung als zur Unmöglichkeit gemacht erscheint! Eine sadduzäische Auffassung, welche die Kraft Gottes leugnet (vergl. Mt. 22,23-33)! Gott sind alle Dinge möglich, Ihm, der aus dem Nichts die Welten schuf (Hebr. 11,3!), ist es eine geringe Sache, aus der Asche wie aus dem Staube der Leiber einen lebendigen geistigen Leib erstehen zu lassen, sowohl bei der ersten Auferstehung einen Herrlichkeitleib wie bei der zweiten einen zur ewigen Verdammnis bestimmten! - Wie arm sind doch die Menschen, die keine gewisse Hoffnung der Auferstehung haben (1. Thess. 4,13; Eph. 2,12) - an den Gräbern sehen wir es, besonders am Totensonntag! - noch mehr, wie unselig arm sind die, deren Leiber nicht bei der ersten Auferstehung auferweckt bezw. verwandelt werden! (Off. 20,6.)
Was jene Scheingründe der Ungläubigen angeht, so sollten wir Gläubigen uns nie einlassen auf Diskussionen darüber! In solchen meist zu Wortgefechten ausartenden Erörterungen ist die Welt uns über. Wir haben unendlich Größeres (vergl. 2. Kor. 10,3-5!). Der mit Gott und dem auferstandenen Christus rechnende Glaube kennt keine Unmöglichkeiten und triumphiert durch sein Zeugnis über den Zweifel und Unglauben der christuslosen, ja, Christo feindlichen Welt (Hebr. 11!). Darum: „Habt Glauben an Gott!” (Mk. 11,22.)