Zur Ehre Gottes leben
Autor: Watchman Nee
„Zur Ehre Gottes leben“ war das Ziel, das Watchman Nees Leben bestimmte. Er wurde 1903 in China in einem Elternhaus geboren, das zwar formell christlich war, in dem er aber in seiner Kindheit keine entschiedene Hingabe vorgelebt bekam. Als 18-jähriger Schüler erlebte er eine tiefe Bekehrung zu Gott. Er beschrieb diese Wende mit folgenden Worten: „Gott verlangte von mir, dass ich von da an alle meine Fähigkeiten als einem anderen gehörig betrachtete. Ich wagte nicht, auch nur ein wenig von meinem Geld oder eine Stunde meiner Zeit oder geistige oder körperliche Kraft zu verschwenden, denn sie gehörten nicht mir, sondern ihm. Es war etwas Großes, als ich diese Entdeckung machte. An diesem Abend begann für mich das christliche Leben.“ Mit großem Fleiß begann er, die Bibel zu lesen und Menschen für den Herrn zu gewinnen. Nach Abschluss seiner Schulbildung widmete er sich ganz dem Verkündigungsdienst und war dabei in seinen materiellen Bedürfnissen völlig von Gott abhängig. Gott benutzte seinen Dienst, um an vielen Orten Chinas Christen nach neutestamentlichen Vorbild als Gemeinden zusammenkommen zu lassen. Diese Christen wurden von Außenstehenden als „Kleine Herde“ bezeichnet. Das Leben und der Dienst Watchman Nees blieb nicht ohne Widerspruch, weder unter Ungläubigen noch unter Christen. Einerseits war er ein Mensch mit charakterlichen Schwächen und auch in seinen Lehren an manchen Punkten fragwürdig. Andererseits war seine Entschiedenheit eine Provokation, die andere ins Licht stellte. Neben diesen Spannungen im Verhältnis zu anderen Christen machten ihn körperliche Leiden und Phasen von Niedergeschlagenheit und Depression zu schaffen. Was machen die Schriften von Watchman Nee nun so wertvoll? – Nebenbei bemerkt, hat er nur ein einziges Buch selbst geschrieben, nämlich das Buch „Der geistliche Christ“, das er im Alter von 25 Jahren veröffentlichte. Die anderen Bücher von ihm sind Mitschriften seiner Predigten, so auch dieses hier vorgestellte, was eine Sammlung von Vorträgen aus den 40’er Jahren enthält. Diese behandeln vor allem lehrmäßige Fragen im Bereich des christlichen Wandels, der christlichen Moral und biblischer Sitten. Für die chinesischen Christen waren die frühen Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts, die Anfangsjahre, in denen viele grundlegende Fragen geklärt werden mussten. Auch für unsere verwirrte Zeit, kann dieses Buch somit zu einem großen Segen werden. Behandelt werden Fragen wie Ehe, Partnerwahl, Elternschaft, Freundschaft, Freizeit. Zu vielen rein irdischen Dingen hat W. Nee uns interessantes und erbauliches zu erzählen: Ich kann nicht sagen, dass nach meiner Erfahrung Menschen nach ihrer Bekehrung automatisch zu ehrlichen Leuten geworden wären. Ergeben sie sich aber unter Gottes strenge Zucht, können vormals unehrliche nach einigen Jahren zu ehrlichen Menschen werden. Vielleicht klingt es hart, was ich sage, aber ich sage es bewusst und mit viel Nachdruck. Widersteht ein Mensch nicht jahrelang der Lüge und übt er sich nicht diese ganze Zeit, eine korrekte Rede zu führen, wird man ihn nicht als ehrliche Person bezeichnen können. Wer solche Selbstdisziplin ablehnt, soll auch nicht von sich halten, ehrlich zu sein….
Die Rezension/Kritik stammt von: Sergej Pauli
Kategorie: Nachfolge, Leben als Christ
Jahr: 1999
ISBN: 978-3893973927
Seiten: 256
€ Preis: 6,50 Euro