Werden, wie Gott mich meint
Autor: Josh McDowell
Dem bekannten Autor verdanken wir viele ausgezeichnete apologetische Bücher. Allerdings hat er sich mit dem vorliegenden Buch und Thema auf ein Gebiet gewagt, wo auch erfahrene Fachleute völlig konträre Standpunkte vertreten. McDowell stellt den Wert der Selbstannahme, des Selbstwertgefühls und der Selbstliebe heraus, wie wir es von Autoren wie Trobisch, Narramore, Crabh usw. gewohnt sind, die eine Synthese aus humanistischer Psychologie und Bibel vertreten und verbreiten. Der Autor entwickelt dabei ein Menschenbild, das in bedenklicher Nähe zum humanistischen Menschenbild der kath. Theologie steht: "Wir alle sind zutiefst mit Sünde behaftet, doch dieses Abfallen von Gottes Plan oder das Verfehlen des Zieles hat unsere Gottähnlichkeit nicht vollkommen zerstört" (S. 134). Ansonsten faßt der letzte Satz den Inhalt des Buches gut zusammen: "Herr, ich will die Welt lieben, und ich will damit anfangen, indem ich mich selbst lieben und anzunehmen lerne"(S. 180). Eine Seite vorher erzählt McDowell, wie er sich selbst zu Sylvester fünf Dutzend Blumen geschenkt hat, die ihn an Gottes Liebe und die Möglichkeit der Selbstliebe erinnern sollen. Diese Begebenheit zeigt, wie sich auch ein ansonsten klarer Denker und Autor vergallopieren kann, wenn er zu viel über sich selbst und zu wenig über Christus nachdenkt.
Die Rezension/Kritik stammt von: Wolfgang Bühne
Kategorie: Nachfolge, Leben als Christ
Jahr: 1997
ISBN: 978-3878270133
Seiten: 186
€ Preis: 12,95 Euro