Buch-Rezension: Wer wenn nicht wir! - Streitbare Visione für eine gerechte Politik

Wer wenn nicht wir!

Autor:

Der Autor legt mit „Wer, wenn nicht wir?“ eine fulminante Streitschrift für eine Politik vor, die sich an biblischen Maßstäben orientieren will. Wallis bietet dabei als Amerikaner eine kritische Auseinandersetzung sowohl mit der Politik des derzeitigen USPräsidenten George Bush, als auch mit der der demokratischen Opposition. Treffend ist daher der englische Originaltitel: Why the Right Get’s It Wrong and the Left Doesn’t Get It“.

Ausgehend von der These: “Protest darf nicht nur eine Jammerhaltung sein. Er sollte den Weg zur persönlichen und gesellschaftlichen Veränderung zeigen“ (S. 51), bemüht sich Wallis um einen kritischen und gleichzeitig konstruktiven Beitrag zu einer evangelikalen politischen Ethik und Sozialethik. Hier kann Wallis zu Recht auf den Beitrag der Erweckungsbewegungen des 18. und 19. Jahrhunderts und ihres prägenden Einfluss auf zahlreiche europäische Länder und auch die USA verweisen, und es wird deutlich, dass die evangelikale Bewegung des 20. Jahrhunderts in diesem Bereich viel an ihrer Relevanz verloren hat. Die Streitschrift aus der Feder von Jim Wallis wird sicher Widerspruch herausfordern. Doch gleichzeitig bildet die Lektüre ein äußerst lohnenswertes Unterfangen.

Denn dem Autor gelingt es, uns liebgewordene Überzeugungen aus einem biblisch begründeten Blickwinkel zu hinterfragen und obwohl oftmals durchaus provokant vorgetragen, fordert er uns heraus, aus unserem europäischen Kontext heraus eine eigene, biblisch begründete Antwort zu finden, die auch für unsere Gesellschaft relevant ist. Gleichzeitig hilft der Autor dem Leser zu einem besseren Verständnis der für europäische Verhältnisse oft befremdlich wirkenden amerikanischen Situation.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Dr. Frank Hinkelmann
 Kategorie: Geschichte, Kirchengeschichte

  Verlag: Joh.Brendow & Sohn Verlag GmbH
  Jahr: 2007
  ISBN: 978-3865061676
  Seiten: 512
 €    Preis: 13,00 Euro