Wenn Christus wiederkommt
Autor: Max Lucado
Die Geschmäcker sind hienieden unterschiedlich und verschieden. Mit dieser selbstverständlichen Wahrheit möchte der Rezensent die Besprechung des Buches einleiten. Also, es gibt Menschen, denen Bücher von der Art des vorliegenden zusagen und sehr viel geben. Das ist auch gut so. Um des „Wandels im Licht“ willen muss ich aber sagen: Meine Geschmacksrichtung ist es durchaus nicht. Der Verfasser, Max Lucado, ist Pastor der Oak Hills Church in San Antonio/Texas und zu gleich Autor vieler Veröffentlichungen. Zweifellos ist er ein lebendiger Christ. Und ich kann mir auch gut vorstellen, dass er ein gern gehörter und angesehener Prediger ist. Von seinen vielen Veröffentlichungen hätten sich manche Titel gar als Bestseller erwiesen. Ob aber das vorliegende Buch auch zu den Bestsellern gehört, möchte ich mit aller Redlichkeit bezweifeln. Es bleibt abzuwarten, zu welchem Urteil andere Leser gelangen. Mir will scheinen, das Buch habe etwas Tändelndes und Geschwätziges an sich. Die öfter eingestreuten kleinen Geschichtchen und Erlebnisse legen den Gedanken nahe, dass die Gnadenausrüstung des Verfassers doch stärker im Bereich des gesprochenen Wortes liegen könnte. Wie auch immer – von einem Buch, das vom Titel her den Anspruch erhebt, über die Wiederkunft unseres wunderbaren Herrn zu handeln, müsste m. E. eine – wenn auch populäre – gründlich exegetische Arbeit vorgelegt werden. Also, die Fragen nach der Wiederannahme des Volkes Israel im Sinne von Röm. 11, die Frage der Entrückung der Gemeinde im Sinne von 1. Thess. 4 – und dann schließlich auch die von Problemen umlagerte Frage nach dem 1000-jährigen Königreich Christi auf der Erde. An all diesen wirklichen Fragen, die nun mal mit der Wiederkunft unseres Herrn zusammenhängen, geht das Buch gelassen vorbei. Die wirklichen Fragen berührt der Verfasser unangemessen selten. Und wenn doch, eilt er als bald wieder seinen kleinen Geschichtchen und Episoden zu ... So beende ich diese Besprechung mit dem Hinweis, dass ich zu je nen Menschen gehöre, die in diesem Buch das wohltuende, ordnende und bereichernde Walten eines theologischen spiritus rectus durchaus vermissen.
Die Rezension/Kritik stammt von: Manfred Schäller
Kategorie: Sonstiges