Buch-Rezension: Weil der König kommt

Weil der König kommt

Autor:

Der Autor, Doctor of Theology (UNISA), leitet gemeinsam mit seiner Frau Antje die Ehe- und Familienarbeit der Brüder-Gemeinden im Christus-Forum Deutschland und arbeitet am Aufbau des CBE-Ethikprojekts im Christlichen Bildungszentrum Erzgebirge e.V., das aus der früheren Bibelschule Burgstädt hervorgegangen ist.

Der Grundstock seines vorliegenden Buches greift auf seine Forschungsarbeit zur Dissertation (UNISA 2016) und eine vierteilige Referatsreihe zur Leipziger Seminarwoche 2019 zurück. Aus ersterer „lässt sich durch historische ‚Hintergrundbeleuchtung‘ manches kontrastreicher erkennen“ (S. 12) und von letzterer die christliche Lebens- und Gemeindepraxis nicht aus dem Blick verlieren. In diesem Zusammenhang fällt positiv auf, dass alle vorkommenden Fremdwörter (manchmal mehrfach) gut erklärt werden.

In sechs Kapiteln beschreibt der Autor zunächst, was Griechen und Römer im Jenseits erwarteten. Dann zeigt er anhand einiger Paulusbriefe, wie das, was wir erwarten, unser Leben bestimmt. Es geht um unsere Hoffnung (1Thess), um die Totenauferstehung (1Kor), um die Gerechtigkeit, die Christus bringt (1Kor und Röm) und schließlich um unsere Bürgerschaft in einer neuen Welt. Das kurze letzte Kapitel fasst alles unter „Zielorientiert leben“ zusammen.

Der Autor ist sich bewusst, dass die Eschatologie, die Lehre von den letzten Dingen, Streitigkeiten erzeugt haben, und deshalb viele Christen dem Thema mit Skepsis oder Gleichgültigkeit begegnen. Dem stellt er entgegen: „Was ist wichtiger als die Hoffnung, dass Jesus Christus als König wiederkehrt?“ (S. 16) Er listet dann aus einer anderen Arbeit über die Zukunftserwartung bis ins 6. Jahrhundert fünf Felder der Uneinigkeit und sechs des allgemeinen Konsenses unter den Kirchenvätern auf. Deshalb möchte er sich selbst nicht in Streitfragen verlieren, obwohl bei manchen exegetischen Entscheidungen die eigene Eschatologie durchscheint. Das fällt zum Beispiel bei der Erklärung der Begriffe harpazo und apanthesis auf (S. 47f). Aber in der Hauptsache geht es ihm um unseren persönlichen Lebensstil in der Erwartung des Königs aller Könige. Das Buch will Mut machen, sich mit dem ganzen Leben auf Jesus Christus einzustellen.

Hilfreich ist in vielen Fällen die Unterscheidung zwischen inklusivem und exklusivem Ethos, wie es Paulus in 1Thess 4,5 erwähnt „nicht wie die Nationen zu leben“ (inklusives Ethos), aber in V. 12 sollen die Gläubigen sich „anständig“ gegenüber denen verhalten, „die draußen“ sind (exklusives Ethos). Letzteres „ist für Paulus keineswegs unwichtig, aber es bildet nicht den entscheidenden Maßstab des Handelns“ (S. 62f). Allerdings ist die Unterscheidung für uns nicht immer so eindeutig, wie gewünscht. Jedenfalls macht der Autor von hier an die beiden Welten immer wieder in einfachen und hilfreichen Grafiken deutlich. Immer aber dürfen wir mit dem Autor davon ausgehen, „dass Christen aufgrund ihrer Identität in Christus nach höheren ethischen Maßstäben handeln als die Mehrheit der Gesellschaft“ (S. 101).

Er schließt mit persönlichen Worten an seine Leser: Viele ethische Aussagen im Neuen Testament werden Sie als einengend oder hart empfinden, „wenn Sie die Ziele, die das Neue Testament beschreibt, nicht teilen – wenn die biblische Zukunftshoffnung nicht Ihre Hoffnung ist: die Ankunft des Königs Jesus Christus und die vollständige Aufrichtung seines Reiches, die Auferstehung Ihres Körpers, das Urteil des höchsten Richters über Ihr Leben und schließlich das unbeschreiblich schöne Leben in Gottes neuer Welt“ (S. 165).

 Die Rezension/Kritik stammt von: Karl-Heinz Vanheiden
 Kategorie: Nachfolge, Leben als Christ

  Verlag: jOTA Publikationen GmbH
  Jahr: 2020
  ISBN: 978-3-935707-99-2
  Seiten: 183
 €    Preis: 17,95 Euro

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