Volkskirche am Abgrund?
Autor: Rudolf Möckel, Wolfgang Nestvogel
Am liebsten würde ich statt einer Buchbesprechung jede Menge Auszüge aus diesem Buch zitieren, um die Notwendigkeit und Brisanz dieser mutigen Veröffentlichung deutlich zu machen. Zwei evangelikale Pfarrer machen an Hand von einigen Fallbeispielen - die sich fast wie ein Krimi lesen - deutlich, wie korrupt und verdorben die Institution und Hierarchie der EKD an manchen Orten ist. Die Autoren rufen zu einem konsequenten und entschiedenen Eintreten für biblische Überzeugungen auf, das u.U, dazu führen kann, dass man sich von einer Kirche trennt, die nur »so lange tolerant ist, wie Menschen in ihr nicht mit dem Anspruch auftreten, die Wahrheit zu sagen« (S.21). »Wer sich auf Dauer einer unbiblischen Verkündigung aussetzt, trägt diese mit und unterstützt das sie ermöglichende System« (S. 110). »Wir schulden der Volkskirche dort, wo sie Schrift und Bekenntnis verläßt, keinen Gehorsam und keine Vasallentreue. Außerdem ist die Frage ernstzunehmen und immer wieder zu prüfen, wo man sich durch den Verbleib in einer Institution an deren Sünden mitschuldig macht« (S.212). Es sollte Evangelikalen aus den Freikirchen - die leider nur zu gerne nach der Gunst der Volkskirche schielen - zu denken geben, dass in diesem Buch zwei Pfarrer nachweisen, dass die Kirche scheinbar nur dann zu Maßnahmen von Kirchenzucht fähig ist, wenn es darum geht, einen erwecklichen Aufbruch innerhalb der Landeskirche zu zerstören. Gott schenke, dass dieses Buch eine heilsame Empörung auslöst und Protestanten endlich aus ihrer Lethargie aufwachen, um ihrem Namen Ehre zu machen und für die Wahrheit einzutreten.
Die Rezension/Kritik stammt von: Wolfgang Bühne
Kategorie: Sonstiges