Buch-Rezension: Und wenn die Welt voll Teufel wär - Martin Luthers Auftritt auf dem Reichstag und seine Zeit auf der Wartburg

Und wenn die Welt voll Teufel wär

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Der Autor (Dr. phil., Jg. 1963) ist schon längst als exzellenter Biograph und Schriftsteller spannender Werke bekannt geworden. In seinem Lutherbuch beschreibt er nur vordergründig die Reise des Reformators im Jahr 1521 nach Worms. Vielmehr lässt er den Leser dabei durch viele Rückblenden dessen innere Kämpfe, aber auch seine Freunde und Feinde recht gut kennen lernen. Die Reise war für den 38-jährigen ein Weg ins Ungewisse, wie schon der Prolog in dem kurzen Szenario über das Ende von Johannes Hus anschaulich macht. Als Leser erlebt man all die Zweifel und Ängste des Reformators mit, seine mündlichen und schriftlichen Auseinandersetzungen mit hochintelligenten und hinterhältigen Gegnern. In Worms beschreibt Mai sehr spannend die Tage vor den höchsten geistlichen und weltlichen Repräsentanten des damaligen Europas. Wunderbar, wie Gott ihm den Mut schenkte, standzuhalten.

Der Autor baut neueste Forschungsergebnisse in seine Arbeit ein. Im 29-seitigen Anhang belegt Mai alle 317 Zitate, dann die von ihm verwendete Literatur, das Personenverzeichnis – was das Buch zu einem guten Nachschlagewerk macht – und zusammengefasst die wichtigsten Lebensdaten Luthers.

Der Leser braucht zunächst einige Seiten, um sich in dieses immer spannender werdende Werk einzulesen, das auch das Innenleben eines Reformators deutlich macht, der für seinen Glauben einstand und durch sein Gefangensein in Gottes Wort die Welt veränderte.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Karl-Heinz Vanheiden
 Kategorie: Biografien, Lebensbilder

  Verlag: Evangelische Verlagsanstalt
  Jahr: 2020
  ISBN: 978-3-374-06617-9
  Seiten: 364
 €    Preis: 25,00 Euro