True Story? Good Question!
Autor: Julia Garschagen, Alica Fuchs
Garschagen ist Theologin und Leiterin des „Pontes Instituts für Wissenschaft, Kultur und Glaube“. Geschrieben hat sie dieses Buch zusammen mit Alicia Fuchs, welche Garschagen kennengelernt hat, als Fuchs noch Schülerin war. Aus Gesprächen über den Glauben heraus entwickelte sich dann die Idee für dieses Buch, in dem Garschagen für Jugendliche und junge Erwachsene Glauben hinterfragt und Argumente für den christlichen Glauben liefert – Apologetik für Jugendliche. Dabei richtet sich das Buch durch und durch an die Zielgruppe. Jugend-Slang wird ebenso verwendet wie Anglizismen. Zudem werden immer wieder QR-Codes eingebaut (mit dem Smartphone scanbare Links), welche zu YouTube-Videos führen. Hier liegt ein Problem dieses Buches. Es gibt nur die QR-Codes und keine Links zu den Videos. Jemand ohne Smartphone kann nicht auf diese Videos zugreifen. Die Videos selbst fassen die einzelnen Themenbereiche nochmals zusammen oder stellen Zeugnisse verschiedener Personen vor. Gleichzeitig ist dies eine der größten Stärken des Buches, da die entsprechende Zielgruppe klar adressiert wird, sowohl durch Sprache als auch durch den Inhalt. Ebenso werden digitale Medien genutzt, um weiter einzutauchen. Das Buch selbst ist in zehn Kapitel aufgegliedert. Die Themen der Kapitel reichen von Wissenschaft und Glaube über die Frage, warum es Leid gibt, bis hin zu Klimawandel und der Frage nach dem Leben nach dem Tod. Keine der Themen wird wirklich tiefgehend behandelt. Das Buch soll eher als Einstieg dienen und zum Nachdenken anregen. Das betont die Autorin auch selbst am Anfang und Ende ihres Buches. Man soll hier nicht stehenbleiben, sondern aktiv über den Glauben nachdenken. Die Argumente selbst sind in keinem Fall neu. Sie bedient sich bekannter Argumente, tut dies aber sehr gut, indem sie diese Argumente dem Leser durch gut gelungene Metaphern erklärt, selbst aus ihrem Leben erzählt oder aber andere Christen zitiert bzw. Geschichten nacherzählt. So paraphrasiert sie z.B. in einem Kapitel C.S. Lewis Trilemma (Jesus muss entweder Sohn Gottes, Verrückter oder noch etwas Schlimmeres gewesen sein, vgl. „Pardon ich bin Christ“). Leider gibt sie hier keine Quellen an. Ebenso paraphrasiert sie mehrmals Bibelstellen, ohne die Stelle selbst zu nennen. Lobenswert ist ihre Sicht auf die Bibel, welche sie in Kapitel sieben beschreibt und mit einem Zitat aus dem Buch zusammengefasst werden kann: „Bis auf ganz wenige Ausnahmen habe ich bisher keine Abweichung gefunden, die einen wirklichen Unterschied macht. Was die zentralen Aussagen des Christentums angeht, sind alle Manuskripte einer Meinung.“ (S. 101) Zudem plädiert sie für eine körperliche Auferstehung als historisches Ereignis und den daraus resultierenden Implikationen, die es auf das eigene Leben haben soll. Dies geschieht in Kapitel acht, ein Kapitel, nachdem sie für die Glaubwürdigkeit der Bibel argumentiert, und sie benutzt auch diesen Ausgangspunkt aus dem vorhergehenden Kapitel. Generell kann man anmerken, dass das Buch logisch bzw. strukturell gut aufgebaut ist. Zusammenfassend kann man sagen, dass dieses Buch an ein oder zwei Stellen theologisch unsauber ist, gleichzeitig eine gelungene Einstiegslektüre für Jugendliche, die noch jung im Glauben sind oder noch nicht glauben. Es macht Mut und spornt an, weiterzudenken und Glauben selbst zu erfahren.
Die Rezension/Kritik stammt von: Niclas Meyer
Kategorie: Mission, Evangelisation, Evangelistisch
Jahr: 2023
ISBN: 978-3417000504
Seiten: 160
€ Preis: 17,00 Euro