Paulus
Autor: Eckart Reinmuth
Als 9. Band in der Reihe „Biblische Gestalten“ schrieb der Rostocker Theologe über Paulus mit dem Untertitel: „Gott neu denken“. Damit meint er nicht, dass unser Denken Gott ändert oder gar erneuert, sondern dass man immer wieder neu denken muss, was er tat und verstehen muss, was er zu denken gab (S. 244). Im ersten Teil beschreibt er anhand der Briefe und Apostelgeschichte zunächst die Herkunft des Paulus und skizziert seine Lebensgeschichte. Aus den Briefen versucht er zu erkennen, was Paulus über Jesus wusste. Der Hauptteil des Taschenbuches behandelt das Denken des Apostels, zum Beispiel über das Kreuz, die Stellvertretung, die Wiederkunft von Christus. Reinmuth spricht dabei aber immer nur von der „Jesus-Christus-Geschichte“. Sie scheint ihm nicht real zu sein. Und die „Rede von der Sündlosigkeit Jesu verdankt sich also einer theologischen Überlegung“. Sie greife die jüdische Überzeugung auf, dass der Messias sündlos sein müsse (S. 103). Für Reinmuth sind ohnehin nur sieben Paulusbriefe echt. Er akzeptiert die Theorie von der Aufteilung Jesajas auf drei verschiedene Verfasser, findet eine ganze Menge Widersprüche zwischen Apostelgeschichte und Paulusbriefen, entdeckt für die Geschichte des Eutychus Vorbilder in den Sagenkränzen um die Propheten Elia und Elisa (S. 58), geht mit anderen davon aus, das Lukas Paulus nicht persönlich kannte, dennoch Nachrichten über dessen Reisewege usw. besaß (S. 65). So verlieren die theologischen Aussagen ihre Zuverlässigkeit und jede Brauchbarkeit für die Gemeinde.
Die Rezension/Kritik stammt von: Karl-Heinz Vanheiden
Kategorie: Sonstiges
Jahr: 2004
ISBN: 3-374-02184-0
Seiten: 264
€ Preis: 16,80 Euro