Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen
Autor: Ulrich Parzany
Ulrich Parzany gilt als einer der bekanntesten und wortmächtigsten evangelischen Pfarrer in Deutschland. In seinem neuesten Buch beschäftigt sich der langjährige Pro-Christ-Redner mit der immer stärker werdenden Säkularisierung der deutschen Gesellschaft und der evangelischen Kirchen. Die einst christlich geprägte deutsche Gesellschaft hat sich weit von ihren Wurzeln entfernt. Die Zehn Gebote sind in Vergessenheit geraten und selbst die Kirchen hören kaum noch auf die biblischen Weisungen, sondern passen sich dem Zeitgeist willig an. Parzany leidet besonders an seiner evangelischen Kirche. Er sieht völlig korrekt, dass nur noch eine Minderheit der evangelischen Pfarrer und Theologieprofessoren die Bibel als Wort Gottes bekennt; für viele ist sie nur ein interessantes religionsgeschichtliches Dokument, das uns über die Entstehung von Judentum und Christentum Auskunft gibt. Jesus als einziger Heilsweg ist längst umstritten; Professoren und Pfarrer lehren, dass man auch als Muslim oder Jude den Weg in den Himmel finden kann. Nur noch wenige leitende Repräsentanten der evangelischen Landeskirchen setzen sich für den Schutz des ungeborenen Lebens ohne Wenn und Aber ein. Und in fast allen Landeskirchen ist inzwischen die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare eingeführt worden, einige Kirchen haben sogar schon die kirchliche Trauung beschlossen. Gerade diese letzte Fehlentwicklung erschüttert Parzany und er fragt, wie lange wir Christen in Deutschland überhaupt noch unseren Glauben frei leben können. Völlig zu Recht weist Parzany darauf hin, dass die Zeit vielleicht schon sehr nahe ist, wo wir als Christen wieder gefragt sein werden, Gott mehr zu gehorchen als den Menschen. Denn mit dem sogenannten „Ehe für alle“ - Gesetz, das im Juni 2017 vom deutschen Bundestag in einer Hauruck-Aktion beschlossen wurde, ist etwas Sündhaftes und Gottwidriges zum Gesetz erklärt worden. Wer dem öffentlich widerspricht und die Lebensweise Homosexueller kritisiert, kann sehr schnell mit dem Antidiskriminierungsgesetz belangt werden. Und so kann es geschehen, dass Christen und Gemeinden, die sich klar zu den Maßstäben von Gottes Wort bekennen, schneller als gedacht mit der Justiz in Konflikt kommen könnten. Ein Schwachpunkt des Buches ist, dass es einen früheren „Sündenfall“ der evangelischen Kirche unerwähnt lässt: die Einführung der Frauenordination. Denn hier bahnte sich schon das Desaster an, mit dem wir es heute zu tun haben. Mit einer ähnlichen Argumentation, mit der den Frauen das Pfarramt geöffnet wurde, wird heute gleichgeschlechtlichen Paaren der Persilschein ausgestellt und der Segen gespendet. Das Buch ist flüssig und gut lesbar geschrieben. Es schließt mit einem Appell zum mutigen Bekenntnis zu Christus und der Heiligen Schrift als dem Wort Gottes. Denn mit Christus stehen wir immer auf der Seite des Stärkeren und mit dem Wort Gottes stehen wir immer auf der Seite der Wahrheit.
Die Rezension/Kritik stammt von: Friedhelm Jung
Kategorie: Nachfolge, Leben als Christ
Jahr: 2018
ISBN: 978-3-7751-5883-1
Seiten: 192
€ Preis: 12,50 Euro