Buch bestellen

land:läufer

Autor: Daniel-Verlag

Alexander vom Stein hat nun ein weiteres Buch über die Tiere der Bibel herausgebracht. Behandelte sein früheres Werk Die Vögel des Himmels, werden nun unter dem o.g. Titel die „Tiere des Feldes“ beschrieben. Das Buch ist auf alle Fälle eine Fundgrube für jeden, der der Bibel als Leitfaden für sein Leben vertraut und naturwissenschaftlich interessiert ist. Zoologisch Interessierten wird hier ein besonders reiches Angebot vorgesetzt, aber nicht nur diesen.

Zunächst wird erklärt, was die entscheidenden Merkmale der Säugetiere sind. Es wird auch darauf hingewiesen, wie es taxonomisch nicht immer einfach ist, die in den Grundsprachen der Bibel erwähnten Tiere, hier also Säugetiere, genau zuzuordnen. Doch größtenteils sind hier Spezialisten sehr erfolgreich gewesen und nun hat man in diesem Buch ein faszinierendes Nachschlagewerk über die einzelnen Tiere des Feldes, welche die Heilige Schrift erwähnt.

Dabei handelt es sich allerdings nicht um eine trockene Systematik, sondern im Gegenteil, um erstaunliche Besonderheiten und spannende Details, dass manchen Abschnitt fast wie einen Krimi lesen lässt. Groß und übersichtlich werden die einzelnen Säugetierfamilien behandelt, vom Löwen bis zum Elefanten. Bei Letzterem wird darauf hingewiesen, dass er nicht direkt in der Bibel erwähnt wird, wohl aber in den Makkabäer-Büchern, in den Apokryphen also. In den dort geschilderten Kämpfen galten diese Dickhäuter als die „Panzer der Antike“.

Auch werden spannende Fragen aufgelöst bzw. beantwortet, z.B. „Wer ist stärker, der Löwe oder der Tiger?“ oder „Für welches Säugetier bedeutet ein Nickerchen den sicheren Tod?“ Dabei wird sehr eindrücklich aufgezeigt, wie solche Tiere einen Einblick in die Genialität des Schöpfers vermitteln können und welche faktischen bis geistlichen Lektionen uns dadurch mitgeteilt werden bzw. vermittelt werden sollen. Angeführt werden die Bibelstellen, wo die Tiere erwähnt werden, z.B. der Leopard in Hosea 13,7. Die Besonderheiten dieses Raubtieres, seine Schnelligkeit und Kraft, finden dann nach dem biologischen Exkurs in faszinierenden Details ihre übertragene Anwendung für den jeweiligen biblischen Bericht in dem Kontext der damaligen Umwelt des Schreibers und seiner Adressaten. Und dennoch sind es gleichzeitig Aussagen von bleibender zeitloser Bedeutung.

Praktisch als Leitvers wird in der Einleitung Hiob 12,7 zitiert: Frag die Tiere … sie werden dich lehren … dass der Herr sie geschaffen hat. Nur der Mensch proklamiert seine Zweifel. Ähnlich heißt es gegen Ende des Buches in der Betrachtung über den Propheten Jona, wo der Autor die Frage nach dem Tier erörtert, das Jona verschluckt hat, dass die ganze Schöpfung Gott gehorcht. Jedoch: „Das einzige Schöpfungswerk, das sich in dieser Geschichte dem Auftrag des Schöpfers verweigert, ist ein Mensch, der seinen Gott und Schöpfer kennt“ (S. 225). Dieser Band ist reich und farbenprächtig illustriert und sehr übersichtlich aufgegliedert. Auch werden in einem umfangreichen Anhang die einzelnen Bibelstellen aufgelistet, ein Glossar erklärt die wissenschaftlichen Begriffe, und eine Zusammenstellung gibt die einzelnen Namen der Tiere im Original und in Umschreibung bekannt. Ausführlich werden im Anhang mehrere Seiten dem Artenverzeichnis mit Zuordnung gewidmet. Viele Farbtafeln illustrieren und erläutern biblische und wissenschaftliche Zusammenhänge.

Mit 350 Seiten wirkt es fast wie ein umfangreiches, leicht lesbares Lexikon, das erstaunliche Einblicke mit wissenschaftlicher Genauigkeit und akademischer Gründlichkeit verbindet. Dadurch wird sowohl der Reichtum der Schöpfung als auch die Verlässlichkeit der Bibel vermittelt. Glaubensstärkend und ein richtiges Abenteuer sich hier zu vertiefen.

Allen Zweiflern, die meinen, die Bibel sei ein veraltetes und verstaubtes Buch, sei es besonders empfohlen. Es eignet sich aber als wirklich eindrucksvolles Geschenk für alle, denen es ein Anliegen ist, sowohl Glauben als auch Denken zu vertiefen. Für Bibellehrer, Pastoren und besonders für den Unterricht in der Sonntagschule ist dieses Buch, fast möchte man sagen, ein absolutes Muss.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Alexander Seibel
 Kategorie: Kommentare, Auslegung, Lexika