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Klopfzeichen an der Himmelstür

Autor: Christine Schneider

Dies ist ein weiterer interessanter Roman aus der Zeit des finsteren Mittelalters, kurz nach der Jahrtausendwende. Er schließt zeitlich an das vorige Buch der Autorin „Im Schatten der Kathedrale“ an, ist inhaltlich aber unabhängig.

Anhand verschiedener Einzelpersonen bekommt man einen guten Einblick in das Alltagsleben der damaligen Zeit und die drastischen Auswirkungen von Dürren, Hungersnöten usw. Vor allem aber lernt man das religiöse Denken der Menschen damals kennen, das Leben der kirchlichen Würdenträger, die kirchliche Frömmigkeit – geprägt von Beichte, Heiligenanbetung und Aberglaube. Da sind einfache Menschen und Handwerker, Glockengießer und Kleriker, Edelfrauen und Grafen – und alle haben ein ähnliches Ziel. Sie suchen bei der Kirche und bei den Heiligen entweder Vergebung ihrer Schuld und Befreiung von ihrem belasteten Gewissen – allerdings vergeblich – oder aber Macht und Reichtum.

Und dann ist da noch eine andere Sorte Menschen, bei denen man im Lauf der Erzählung merkt, dass sie schon Frieden mit Gott gefunden haben. Für die Kirche sind sie Ketzer, die gefährliche Lehren verbreiten und deshalb auch verfolgt werden müssen. Aber für diejenigen, die persönlich mit ihnen zu tun bekommen, sind sie oft Wegweiser zum Leben.

Das Schicksal all dieser Menschen wird im Laufe des Romans durch verschiedene Umstände miteinander verknüpft. Eine Erzählung, in der die tiefe Gewissensbelastung durch Schuld und die Größe der unverdienten Gnade Gottes deutlich werden. Das einzige, was man vermisst, ist eine klare Bekehrung. (Es wirkt so, als ob die Betroffenen „nur“ einfach die Bibel kennenlernen und ihre Meinung ändern.)

Ansonsten auch zum Weitergeben an religiös geprägte Außenstehende gut geeignet.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Michael Bühne
 Kategorie: Romane, Thriller