Buch-Rezension: Klima. Umwelt. Leben. Hoffnung.

Klima. Umwelt. Leben. Hoffnung.

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Mit der vollständig überarbeiteten und erweiterten Neuauflage des 2002 erschienenen Titels „Ist diese Welt noch zu retten“ greifen die Autoren ein aktuelles und vieldiskutiertes Thema auf.

Ein großer Teil des leicht verständlichen Taschenbuchs stellt die aktuellen Probleme und Herausforderungen sorgsam dar. Imming sieht (vorsichtig) den ungeheuer angestiegenen Energieverbrauch als Auslöser für die Klimaerwärmung an (S. 17). Er zeigt auf, wie komplex Verbesserungen im Hinblick auf Ressourcen- und Umweltschonung geplant werden müssen, weil mit jeder Verbesserung Folgeprobleme einhergehen. Wohltuend ist, dass Imming aus biblisch-geistlicher Perspektive auf die Gier, die Ausbeutung und die Lebensverachtung des Menschen aufmerksam macht. Erschreckende Fakten wie die Berechnung, dass etwa 114 Milliarden US-Dollar nötig wären, um allen Menschen Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen zu ermöglichen, was etwa knapp 6% der weltweiten Rüstungsausgaben oder gut 50% des europäischen Zigarettenkonsums ausmachen, zeigen die falsche Priorisierung eindrucksvoll auf. Besonders gelungen ist das 8. Kapitel, in dem sich der Autor gegen den pantheistischen Slogan „Leben im Einklang mit der Natur“ wendet. So leben zu wollen, führe nur dazu, dass man nicht herausfinde, wer man sei und wozu man gut sein soll. Vielmehr müsse im Einklang mit dem Willen des Schöpfers gelebt werden (S. 67f.).

In den folgenden Kapiteln zeigen Imming und Schrumpf Lösungen und Handlungsalternativen auf, wobei die geistliche Komponente (Umkehr, Buße) zur Sprache kommt. Alltagstipps zum Umgang mit Wasser, Luft und Müll können das Geschriebene praktisch werden lassen.

Insgesamt kann man für diese weitere christliche Analyse und Stellungnahme dankbar sein. Besonders die Hinweise auf die menschliche, zerstörerische Komponente einerseits sowie auf die Notwendigkeit einer Umkehr und auf das göttliche Wirken andererseits bereichern. Leider bleiben nach dem Lesen des Werkes manche Fragen offen. Ist nicht die Verantwortlichkeitszuschreibung für den persönlichen Brennstoffverbrauch (s. S. 108) angesichts der fernöstlichen und amerikanischen Schwerindustrie etwas überzogen bzw. müsste sie ausgewogener dargestellt werden? Ist der Mensch biblisch-ethisch verpflichtet, sich bei jeder Entscheidung, welches Produkt er kauft (z.B. Rosen aus Afrika) oder wie er mit Ressourcen umgeht, zu informieren und die klimaschonendste Alternative zu wählen? Und wie sind die guten Handlungsempfehlungen mit unserem eigentlichen Auftrag als Christen, Christus zu verkündigen, sinnvoll in Einklang zu bringen? Als Leser und Rezensent muss ich zugeben, dass es mir große Sorge bereitet, wenn sich Menschen untereinander bei dem Thema Klima/Umwelt als Sünder bezeichnen, die Gottlosigkeit als eigentliche Sünde aber nicht gelten lassen. Christen sollten hier behutsam sein und nicht auf jeden vermeintlich klimaneutralen Meinungszug aufspringen.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Thimo Schnittjer
 Kategorie: Sonstiges

  Verlag: Christliche Literaturverbreitung
  Jahr: 2023
  ISBN: 978-3-89397-503-7
  Seiten: 128
 €    Preis: 2,31 Euro