Buch-Rezension: Jesus - Ein Leben

Jesus

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Die Autoren, der Abtprimas der Benediktiner und der Regisseur, versuchen die Jesusgeschichte aus den biblischen Quellen erzählerisch aufzuarbeiten. Dabei wollen sie sich in erster Linie an den Evangelien und der Apostelgeschichte orientieren. Das Buch ist hervorragend aufgemacht und mit zahlreichen ganzseitigen Fotos aus der Welt des Neuen Testaments versehen.

Die beiden Bestsellerautoren haben sich allerdings die Freiheit genommen, ausführlicher und anschaulicher zu erzählen als die Bibel selbst. Dabei ließen sie historische und theologische Informationen einfließen und haben „Lücken im Handlungsverlauf behutsam geschlossen“ (S. 242). Dabei gehen sie so weit, Lukas einen dramaturgischen Fehler zu unterstellen und überhaupt „logische Fehler zu korrigieren“ (S. 250) Außerdem fallen solche Sätze wie: „Seit dem Vorfall bei Cäsarea Philippi neigte Jesus zu einer Schroffheit, die sie nicht an ihm kannten.“ (S. 93) Oder: „Jesus reagierte verstimmt“ (S. 70).

Eigenartigerweise werden manche Wunder erzählt, andere ignoriert, und die Himmelfahrt wird völlig weggelassen. Es geht nach der Auferstehung gleich mit Pfingsten weiter (S. 158f).

Leider fließt zu viel bibelkritische Theologie in einen gut gemeinten Versuch ein.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Karl-Heinz Vanheiden
 Kategorie: Sonstiges

  Verlag: Gütersloher Verlagshaus
  Jahr: 2012
  ISBN: 978-3-579-06578-6
  Seiten: 256
 €    Preis: 12,99 Euro