Häusliche Gewalt (Nr. 6)
Autor: David Powlison, Paul David Tripp, Edward T. Welch
Wie reagiert man, wenn man von häuslicher Gewalt erfährt? Kann man dem Opfer irgendwie helfen? Und was ist mit dem Täter? Wenn ich eine Familie kennen sollte, die mit diesem Problem konfrontiert ist, wüsste ich nicht, wie ich vernünftig reagieren und helfen könnte. In dem 6. Band der kleinen Seelsorgereihe haben sich eine Reihe von Autoren zu diesem Thema zu Wort gemeldet und das Heft „Häusliche Gewalt – Wie man helfen kann“ verfasst. David Powlison, Paul David Tripp und Edward T. Welch beschreiben, wie man sowohl Opfer als auch Täter mit gutem Rat zur Seite stehen kann. Im ersten Teil geht Edward T. Welch darauf ein, wie man dem Opfer helfen kann. In den meisten Fällen ist es die Frau, welche Opfer von häuslicher Gewalt ist. Seelsorge beinhaltet in diesem Fall nicht nur das Zuhören und Rat geben an den Ratsuchenden, sondern es schließt auch das aktive Handeln und Beschützen vor weiteren drohenden Übergriffen ein. Weiter soll man die Unterdrückten ermutigen, ihre Hoffnung auf Gott zu setzen. „In einer Welt, in der eine Frau dem nicht vertrauen kann, der ihr am nächsten steht, ist der größte Segen, den Sie ihr weitergeben können, die Gewissheit von Gottes liebender, sorgender Gegenwart.“ (Seite 6). In der letzten Passage zeigt Welch, wie man dem Unterdrückten helfen kann, den Angreifer zu entwaffnen. Im zweiten und etwas ausführlicheren Teil des Heftes, welches von David Powlison und Paul David Tripp verfasst wurde, geht es um den Unterdrücker und wie man ihm helfen kann. Sie beginnen mit der Tatsache, dass diese Unterdrücker genauso Gottes Gnade brauchen, wie jeder andere auch. In dem Fall sind sie nicht schlechter aufgestellt als ein Pastor oder ein Chorknabe. Im nächsten Abschnitt geht es dann um die Wesenszüge der Unterdrücker, die sich gerne im Nebel der Ausreden bewegen und jegliche Schuld von sich weisen. „Erwarten Sie, es mit komplizierten, subtilen Mustern von Selbsttäuschung zu tun zu bekommen.“ … „Erwarten Sie, auf Gewohnheiten zu treffen, die anderen durch Täuschung zu gewinnen.“ … „Erwarten Sie, dass Sie einer Selbsttäuschung von „Bekenntnis und Reue“ entgegentreten müssen.“ … „Oft manipulieren sie ihre Opfer und schüchtern sie ein“ (Seite 12) Nachdem man diese Verhaltensweise bei dem gewalttätigen Ratsuchenden erkannt und aufgedeckt hat, darf man ihm trotzdem den wunderbaren Weg der Gnade zeigen und praktische sowie theologische Tipps geben. Wie der Name der Reihe schon sagt (Kleine Seelsorgereihe), ist auch dieses Heft nur eine kurze Abhandlung, die dem Leser einen Einblick gibt, wie man sich verhandeln soll, wenn jemand mit Gewaltproblemen (egal ob Opfer oder Täter) um Rat fragt. Wenn man das Ehepaar länger betreut, sollte man sich auf jeden Fall weiterführende Literatur beschaffen.
Die Rezension/Kritik stammt von: NIMM UND LIES
Kategorie: Seelsorge, Hoffnung, Lebenshilfe