Buch-Rezension: Fundamentalismus - Sind bibeltreue Christen auch Fundamentalisten?

Fundamentalismus

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In den Medien wird häufig islamischer und christlicher Fundamentalismus gleichgesetzt. Als „geistesverwandt“ werden Gläubige gesehen, die sich zu einer absoluten Wahrheit bekennen. Dabei wird selten danach gefragt, um was für eine Wahrheit es sich handelt, weil man selbst jeden Glauben an eine solche aufgegeben hat.

Die Autoren des vorliegenden Buches versuchen, wesentliche Unterschiede zwischen einem Glauben an die Wahrheit der Bibel und dem islamischen Fundamentalismus herauszustellen. Dem biblischen Glauben ist es, im Gegensatz zum Koran, wesensfremd, Druck oder Zwang auszuüben, ganz zu schweigen von Terroranschlägen. Christen handelten und handeln leider zwar manchmal gegen diesen Grundsatz, sie können sich dabei aber nicht auf die Bibel berufen. Historisch gesehen ist der christliche Fundamentalismus das konsequente Bekenntnis zur Wahrheit und Irrtumslosigkeit der Bibel. Dieses Bekenntnis befindet sich im Gegensatz zum Relativismus unserer Zeit, der jeden absoluten Wahrheitsanspruch als unzutreffend und intolerant betrachtet. „Wo aber alles gleich gültig ist, wird auch bald alles gleichgültig.“ (S. 42). Auch die „postmodernen Menschen“ möchten nicht in einer solchen Welt leben.

Im Buch wird hervorragend herausgestellt, dass ein Christ gleichzeitig z. B. eine andere Religion ablehnen und den Angehörigen dieser Religion Liebevoll begegnen kann und sollte. Das heißt „die Wahrheit in Liebe festhalten“ (Epheser 4, 15.25; 1. Korinther 13,6). Außerdem ist zu unterscheiden zwischen der Wahrheit Gottes und meinem oft mangelhaften Verständnis davon.

Die Autoren ermutigen zum Vertrauen auf die Bibel als irrtumsloses Wort Gottes und zu einem Leben nach biblischen Grundsätzen. Wer so lebt, wird niemals im Interesse des Reiches Gottes Gewalt anwenden.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Thomas Freudewald
 Kategorie: Sonstiges

  Verlag: Christliche Verlagsgesellschaft (CV Dillenburg)
  Jahr: 2003
  ISBN: 3-89436-378-9
  Seiten: 68
 €    Preis: 2,50 Euro
Buch-Rezension: Fundamentalismus - Wenn Religion zur Gefahr wird

Fundamentalismus

Autor:

Das ausgezeichnete Büchlein gibt nicht nur einen sehr guten Überblick über die Fundamentalismusdiskussionen und -definitionen, der überraschte Leser erfährt auch, dass es überhaupt keine einheitliche Definition von Fundamentalismus gibt. Die vom Verfasser vorgeschlagene Kurzdefinition leuchtet noch am meisten ein: „Fundamentalismus ist militanter Wahrheitsanspruch.“ (S. 14)

Es sollte eigentlich klar sein, dass friedliche Mission und öffentliche Darstellung der eigenen Religion überall als integraler Bestandteil der Religionsfreiheit gesehen würde, denn Mission ist eine Form der Gewissensfreiheit, der Redefreiheit und der Pressefreiheit und kann nicht auf die Köpfe oder die Wohnzimmer beschränkt sein. (S. 27)

In verschiedenen Kästen werden Übersichten oder ergänzende Definitionen gegeben, wie zum Beispiel auf S. 30: „Wie schütze ich mich (nicht nur, aber vor allem als Christ) vor Fundamentalismus?“ Eine dieser guten Empfehlungen lautet: „Hinterfrage, wenn Andere Befehle Gottes für dich bekommen.“

Die Gefährlichkeit des Fundamentalismusbegriffs wird vor allem daran deutlich, dass er zum Schimpfwort geworden ist. Fundamentalisten sind immer die anderen. Dabei machen sich die Nutzer oft nicht klar, dass sie damit vom eigenen Fundamentalismus ablenken. „Wer Fundamentalismus definiert, muss seine Ausgangswerte und seine eigene Weltanschauung benennen!“ (S. 108) „Die, die nicht mehr wissen, wer sie sind, gelten als die Guten, die, die Identität in irgendwelchem Verbindlichem finden (Familie, Religion, Nation) werden schlechtgemacht.“ (S. 109)

Ein wichtiges und lesenswertes „Kurz-und-Bündig“-Buch.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Karl-Heinz Vanheiden
 Kategorie: Sonstiges

  Verlag: SCM Hänssler
  Jahr: 2010
  ISBN: 978-3-7751-5203-7
  Seiten: 128
 €    Preis: 2,95 Euro