Buch-Rezension: Fremde neue Welt - Wie Philosophen und Aktivisten Identität umdefiniert und die sexuelle Revolution entfacht haben

Fremde neue Welt

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Nachdem der Autor und Historiker Carl Trueman sein viel beachtetes Werk Der Siegeszug des modernen Selbst vorgestellt hat, hat er mit dem vorliegenden Werk seine Thesen zusammengefasst und allgemeinverständlicher formuliert.

Wie schon in seiner mehr als 500-seitigen Analyse gibt Trueman einen zeitgeschichtlichen Überblick über die Entwicklung hin zum sozialen Vorstellungsschema des expressiven Ichs. Er zeichnet nach, wie Schritt für Schritt der Mensch sein inneres Gefühlsleben als zentralen Maßstab für sein Handeln, für seine Identität und für seinen öffentlichen Ausdruck genommen hat. Für den Laien sinnvoll ist hierbei die Auseinandersetzung mit den Thesen bekannter Denker wie Rousseau, Hegel, Marx, Nietzsche, Freud, Marcuse, um nur einige wenige zu nennen. Die Auswirkungen dieser Entwicklung sind heute vor allem in der Diskussion um die sexuelle Identität spürbar.

Trueman beschränkt sich in diesem kürzeren Werk auf die wesentlichen Linien seiner vorherigen Darstellung, zitiert lediglich relevante bzw. unverzichtbare Thesen und bemüht sich um eine verständlichere Formulierung. Die Fragen zur Vertiefung am Ende jedes Kapitels bringen den Leser auf eine weitere Weise zum Nachdenken – eine sinnvolle Entscheidung.

Wem Der Siegeszug des modernen Selbst zu umfangreich und zu wissenschaftlich war, wird in dem vorliegenden Werk eine gute Alternative finden. Es wäre zu wünschen, dass gerade auch die heranwachsende Generation sich den Thesen neuzeitlicher Denker stellt und sie in guter Weise biblisch „gefangen nimmt“ (2. Kor. 10,5).

 Die Rezension/Kritik stammt von: Thimo Schnittjer
 Kategorie: Sonstiges

  Verlag: Verbum Medien
  Jahr: 2023
  ISBN: 978-3-98665-077-3
  Seiten: 254
 €    Preis: 16,90 Euro