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Buch-Rezension: Fragen an den Anfang - Die Logik der Schöpfung

Fragen an den Anfang

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Die vier Autoren aus dem englischen Sprachraum gehören zu einer Organisation für Schöpfungsforschung, die sich "Answers in Genesis" nennt. Ihren Schwerpunkt sehen sie weniger in der wissenschaftlichen Arbeit, als in der Vortragstätigkeit und der Information von Christen über Schöpfungsfragen (S. 280f). Zu ihnen gesellt sich in der deutschen Ausgabe Werner Gitt, von dem das Vorwort und ein Anhang stammt.

Die Autoren gehen auf Fragen ein, die ihnen bei ihrer Vortragstätigkeit immer wieder gestellt werden und beantworten sie in 19 Kapiteln. Dem folgt ein kurzes evangelistisches Kapitel, in dem auch erklärt wird, wie man die Botschaft von Schöpfung und Errettung verbreiten kann. Die Zielgruppe sind also Menschen, die solche Art von Vorträgen besuchen.

Das Buch wird deshalb von Menschen, die sowieso schon an die Bibel glauben und in diesem Zusammenhang einige Fragen haben, sicher als hilfreich empfunden werden. Das ist laut Rückentext auch beabsichtigt: Diese Fragen sollten nicht "zu Stolpersteinen im Glauben werden", und: "Das Buch ist somit grundlegend für Christen aller Altersgruppen." Für nicht-christliche Leser wird es sicher eine Schwierigkeit darstellen, dass biblische und naturwissenschaftliche Argumentationen oft miteinander vermischt sind.

Für einen fachlich vorgebildeten Leser aber wird das Werk wahrscheinlich abschreckend wirken, denn die Verfasser argumentieren oft tendenziös, sie wählen ihre Argumente einseitig aus und verschweigen andere. Damit handeln sie aber genauso wie viele ihrer Gegner, die für Evolution argumentieren. Mir fiel beim Lesen auf, dass nirgends Schwächen des wissenschaftlichen Schöpfungsmodells genannt werden, was wissenschaftliche und christliche Redlichkeit aber fordern würde. So entsteht bei vielen Christen der falsche Eindruck: "Die Evolution ist doch längst widerlegt, die wissen es bloß noch nicht." Werner Gitt geht zwar in seinem Nachwort in dankenswerter Weise auf die Problematik wissenschaftlicher Modelle ein, aber im Buch selbst kommt das kaum zum Ausdruck.

Im englischen Sprachbereich hat die Arbeit bisher 27 Auflagen erlebt, was einen Verlag natürlich reizt, es auch mit einer deutschen Übersetzung zu versuchen. Dennoch ist ihm zu raten, das Werk vor einer zweiten Auflage gründlich von bibelgläubigen Fachwissenschaftlern korrigieren zu lassen oder auf eine weitere Auflage zu verzichten.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Karl-Heinz Vanheiden
 Kategorie: Evolution, Archäologie, Schöpfung

  Verlag: CLV Christliche Literatur-Verbreitung
  Jahr: 2002
  ISBN: 3-89397-279-x
  Seiten: 288
 €    Preis: 7,50 Euro