Erfahrungen mit Gott in Krieg und Wiederaufbau
Autor: Friedrich Hauss
Den evangelischen Pfarrer Wilhelm Busch werden viele kennen. Doch wer ist Pfarrer Friedrich Hauß? Sie waren Zeitgenossen und vielleicht kannten sie sich auch persönlich. Zumindest gehörten beide zum Arbeitskreis der Bekenntnisbewegung „Kein anderes Evangelium“. Im Verlag Linea ist eine Autobiografie von Friedrich Hauß erhältlich. Es ist ein kleines Buch über einen großen Glauben. Friedrich Hauß (1893-1977) ist der Sohn eines gläubigen Pfarrers. Er hat bewusst miterlebt, wie sehr sich sein Vater nach einer gläubigen Gemeinde sehnte. Gefunden hat er sie in der Doppelgemeinde Spöck-Staffort. Nach dem Theologiestudium und in den Wirren des 1. Weltkrieges kam in den bangsten Stunden seines Lebens der Friede Gottes in sein Herz durch das Wort des Herrn: „Das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, macht dich rein von aller Sünde.“ Es war für Friedrich ein Vorrecht, im Jahr 1919 in der Gemeinde seines Vaters zum Pfarrer ordiniert zu werden. Friedrich war dankbar für seine gläubigen Eltern und diese Segenslinie wollte er fortsetzen. Er beginnt das Buch mit der bemerkenswerten Aussage: Die Anfänge unseres Lebens liegen bei unseren Vätern. Die Segenslinien und Fluchlinien der Heiligen Schrift sind Wirklichkeit. Nachdem er selbst zum lebendigen Glauben kam, war sein Ringen um Bekehrungen für seine Gemeindemitglieder. Er wollte ein Erweckungsprediger sein. Das Evangelium sollten die geistlich Toten erwecken. Und Gott gebrauchte ihn dazu als sein Werkzeug. Er war ein gefragter Evangelist. Sein Weg führte ihn 1926 in die 7000 Mitglieder große Stadtkirche in Karlsruhe Südstadt. In der Johanniskirche tat er treu 25 Jahre lang seinen Dienst. Gemeindearbeit hieß für ihn zuallererst die Begegnung mit Gott am frühen Morgen, das Studium der Schrift, der Verkündigungsdienst aber auch der oft aufreibende Dienst am Menschen in der Seelsorge. Friedrich Hauß‘ biografischen Erinnerungen enden mit folgendem Aufruf: Was an diesem Leben wertvoll ist, ist die Gnade unseres Herrn Jesus, die er mir erzeigt hat. Ich möchte meine Nachkommen bitten, diese Gnade des für unsere Sünden gekreuzigten Herrn zu suchen, bis sie ihn finden. Nur er allein kann uns helfen im Leben und im Sterben. Ich möchte alle Leser bitten, unserer Kirche treu zu bleiben. Sie ist der Erdenacker, in dem der große Schatz des Evangeliums verborgen liegt. Unsere badischen Väter haben ihre Kirche geliebt, um sie gekämpft unter Einsatz ihrer Existenz und um sie und an ihr gelitten. „Gedenkt an eure Lehrer, die euch das Wort Gottes gesagt haben! Ihr Ende schaut an und folgt ihrem Glauben nach! Würde Friedrich Hauß heute nach über 40 Jahren immer noch den Aufruf wagen, der Landeskirche treu zu bleiben? Es bleibt die Sehnsucht nach einer Erweckung in der (Landes-)Kirche. Jedoch sieht es bislang nicht danach aus. Aber die Gnade des gekreuzigten Herrn Jesus werden wir suchen.
Die Rezension/Kritik stammt von: NIMM UND LIES
Kategorie: Geschichte, Kirchengeschichte