Buch-Rezension: Die Welt mit anderen Augen sehen - Ein Physiker ermutigt zu mehr Spiritualität

Die Welt mit anderen Augen sehen

Autor:

Der Bestseller-Autor kann schwierige physikalische Zusammenhänge anschaulich erklären. In seinem sehr gut gestalteten und mit vielen Grafiken versehenen Buch belehrt er seine Leser über Raum und Zeit und Relativitätstheorie. Aber er will mehr und schreibt von Schöpfer und Schöpfung, von Liebe und Moral und Nahtoderfahrungen. Dabei vertritt er eine Art Pantheismus: „Gott kann nicht in unsere Welt eingreifen, weil Gott nicht außerhalb ist.“ (S. 66) Demzufolge ist er keineswegs allmächtig, er kann das Böse nicht abwenden und jede Fürbitte ist sinnlos. Sein Credo: „Die Natur ist Schöpfer und Schöpfung zugleich!“ (S. 110) Das ist auch seine Definition für Gott.

Ausgehend von den vier Grundkräften der Physik postuliert er dann eine Urkraft, die er Liebe nennt. Daraus wiederum konstruiert er eine Moral, für die Gut und Böse nur zwei Seiten der gleichen Medaille sind und so weiter. Es ist blanke Esoterik, die der Professor mit physikalischen Mitteln sehr geschickt vermittelt. Von daher passt das Buch gut in unsere postmoderne von endzeitlichen Verführungen geprägte Gesellschaft.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Karl-Heinz Vanheiden
 Kategorie: Sonstiges

  Verlag: Gütersloher Verlagshaus
  Jahr: 2020
  ISBN: 978-3-579-06212-9
  Seiten: 192
 €    Preis: 20,00 Euro