Buch-Rezension: Die Vision lebt weiter - Die Geschichte der beiden im Jemen ermordeten Frauen Rita & Anita

Die Vision lebt weiter

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Der 13. Juni 2009, ein Samstag, zeigt sich als wohltuend warmer, heller Sommertag für die Menschen in Wolfsburg. Doch für zwei Familien wird es der Tag sein, der ihr Leben für immer verändern und sie in tiefe Dunkelheit stürzen wird: der Beginn quälender, zermürbender Tage und Wochen, geprägt von schmerzhaften Fragen und nicht weniger schmerzlichen Antworten.

An diesem Tag erreicht sie die schockierende Nachricht, dass ihre Töchter Rita und Anita – die für ein Praktikum im Zusammenhang mit ihrer Ausbildung in der Bibelschule Brake einige Wochen in einem jemenitischen Krankenhaus helfen – vermisst werden. Zusammen mit sieben anderen Mitarbeitern der Klinik sind sie seit einem Tag verschwunden. Nach einem Ausflug kehrten sie nicht zurück – und alles deutet auf eine Entführung hin.

Zwei Tage später findet man drei Leichen. Nachdem sie identifiziert sind, stirbt der letzte Funken Hoffnung: Rita, Anita und eine Südkoreanerin sind tot: Opfer eines Gewalt-Verbrechens. Ist für die Eltern und Geschwister der Fall ins Bodenlose vorprogrammiert? Ist Gott immer noch ein guter Gott? Warum hat er nicht eingegriffen – warum das Böse nicht verhindert? Wie kann man angesichts einer solchen Tragödie weiterleben? Gibt es Hoffnung über den Tod hinaus?

Auf sehr einfühlsame, bewegende Weise zeichnet die Autorin das Leben der beiden jungen Frauen und begleitet die Familie und vor allem die Mutter Anitas durch die dunklen Tage und Wochen der Trauer – geprägt von Höhen und Tiefen.

Und auch wenn auf dieser Erde nicht alle Fragen eine Antwort finden, wird doch auf überwältigend tröstliche Weise deutlich, dass bei dem Gott, der alle Antworten weiß und immer noch alle Dinge in der Hand hat, Frieden, Geborgenheit und Heilung der inneren Schmerzen zu finden sind. Er beweist sich als der Gott, der Leben aus dem Tod entstehen lassen kann. Durch seine Gnade wird es möglich, dass Kraft und Gelingen für beide Familien da ist, eine Vision Anitas zu verwirklichen:

Ein weiteres Kinderdorf in Malawi, in dem wenigstens einige von den vielen Waisenkindern – häufig zum ersten Mal in ihrem Leben – Liebe, Geborgenheit, Schutz, Unbekümmertheit und ausreichende Nahrung bekommen.

Ein tröstliches und herausforderndes Buch, das ermutigt, diesem Gott auch dann zu vertrauen, wenn man seine Wege überhaupt nicht mehr versteht …

 Die Rezension/Kritik stammt von: Ulla Bühne
 Kategorie: Biografien, Lebensbilder

  Verlag: Lichtzeichen Verlag
  Jahr: 2013
  ISBN: 978-3869541006
  Seiten: 200
 €    Preis: 12,95 Euro