Die fünf Punkte des Calvinismus aus biblischer Perspektive
Autor: Peter Streitenberger
Das Büchlein gründet sich auf die Magisterarbeit des Verfassers, die 2010 von der Universität Eichstätt-Ingolstadt angenommen wurde. Das erfährt man unter anderem aus dem Vorwort von Dr. Franz Graf-Stuhlhofer. Auch dieser nimmt schon zum calvinistischen Lehrgebäude Stellung, das „in sich stimmig“ sein mag, aber mit „wesentlichen biblischen Leitgedanken“ kollidiert. (S. 6) Er selbst versteht die Erwählung kollektiv, nicht individuell. Streitenberger beginnt mit einer kurzen Biografie Calvins, in der er allerdings hauptsächlich das Problematische an Calvins öffentlichem Wirken herausstellt. Der Rezensent hat noch nie auf so wenigen Seiten so Negatives über Calvin gelesen. Das nächste Kapitel, das Hauptkapitel des Buches, widmet sich nun der Lehre des Calvinismus, seinen Kerngedanken und dann den fünf Punkten, die 1619 im holländischen Dordrecht, 55 Jahre nach Calvins Tod, formuliert wurden. Nach Meinung des Verfassers bilden diese Punkte eine gute und zutreffende Zusammenfassung der Gedanken Calvins. Das Anliegen des Verfassers ist es aber nicht, sich mit der Lehre Calvins auseinanderzusetzen oder auch mit den fünf Kapiteln der Lehrregeln der Synode von Dordrecht, sondern nur mit deren Zusammenfassungen: Völlige Verderbtheit, Bedingungslose Erwählung, Begrenzte Sühne, Unwiderstehliche Gnade, Ausharren der Heiligen. Er erklärt die Thesen gut verständlich und nimmt aus seiner biblischen Perspektive deutlich Stellung dagegen. Zur weiteren Verdeutlichung verwendet er viel Sekundärliteratur, die er kommentiert einsetzt. Für jemanden, der sich bisher nicht mit der calvinistischen Lehre auseinandergesetzt hat, wird das Büchlein eine gute Hilfe zur Orientierung sein.
Die Rezension/Kritik stammt von: Karl-Heinz Vanheiden
Kategorie: Biblische Lehre
Jahr: 2012
ISBN: 978-3-941750-42-5
Seiten: 67
€ Preis: 6,80 Euro