Buch-Rezension: Der Streit um die Taufe - Neues Licht auf ein alte Frage

Der Streit um die Taufe

Autor:

Der Autor, Jahrgang 1928, war 35 Jahre lang Pfarrer in der evangelischen Landeskirche, zuletzt in Frankfurt. Sieben Jahre vor seiner Pensionierung wurde er wegen der in diesem Buch dargelegten Auffassungen zur Tauffrage von seinem Dienst als Pfarrer suspendiert.

Er skizziert zunächst die Situation in der Taufdiskussion in seiner Kirche während der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts. Im zweiten Kapitel beschäftigt er sich mit Kiekegaard und dessen Kritik an der Kindertaufe, die dieser allerdings kaum exegetisch begründet hat. Interessant ist die Stellung Luthers, die im 3. Kapitel behandelt wird. Luther weiß von der Bibel her: Ohne Glaube keine Taufe. Er muss, wenn er dennoch an der Kindertaufe festhalten wollte, zeigen können, dass Säuglinge glauben können oder auf irgendeine geheimnisvolle Weise den Glauben geschenkt bekommen.

Es folgen Kapitel über die Schweizer Täufer zur Zeit der Reformation und die „protestantische Ikonographie“. Hoffmann zeigt, wie die Tauflehre auch auf den Gemälden der Reformation sichtbar wird. Dann setzt er sich mit den Lehrern seiner Kirche auseinander und weist führenden Theologen aus jüngster Zeit nach, dass man sich nicht auf sie verlassen kann, weil viele von ihnen trotz gegenteiliger Erkenntnis sich dann doch für die Kindertaufe ausgesprochen haben.

Schließlich meint Hoffmann, anhand der Schrift zeigen zu können, dass Taufe Heiligung des Lebens bewirkt.

Ein sehr hilfreiches und informatives Buch, das bei allem Engagement doch sachlich bleibt.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Karl-Heinz Vanheiden
 Kategorie: Geschichte, Kirchengeschichte

  Verlag: Verlag für Theologie und Religionswissenschaft (VTR)
  Jahr: 2006
  ISBN: 3-937965-60-2
  Seiten: 194
 €    Preis: 17,95 Euro