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Buch-Rezension: Der Gefangene

Der Gefangene

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Im Nachwort berichtet der Bestsellerautor und Baptist Grisham, wie er zu diesem Buch gekommen ist, das er als Sachbuch bezeichnet. Es handelt sich um ein wirkliches Geschehen aus dem US-Bundesstaat Oklahoma. Der 1953 geborene Ronald K. Williamson wird 1988 zu Unrecht zum Tod verurteilt und am 15. April 1999 freigesprochen. Gestorben ist er am 4.12. 2004. Grisham geht der turbulenten Geschichte dieses Mannes nach, der in einer Pfingstgemeinde aufgewachsen und nach seinem Freispruch von dieser Gemeinde abgelehnt wird, wie auch von den meisten Bewohnern seines Heimatortes Ada. Alle Namen in dem Buch sind echt, bis auf die der Vergewaltigungsopfer.

Grisham beschreibt diesen fast unglaublichen Justizskandal, der das Leben ganzer Familien nachhaltig beeinträchtigt hat. In einer haarsträubenden Herleitung und durch unglaubliche Versäumnisse von Ermittlern, Staatsanwälten und Richtern wird Ron des Mordes „überführt“. Zusammen mit einem alten Freund wird er zum Tode verurteilt und sitzt zuletzt in der Todeszelle.

Grishams Darstellung ist aber kein Plädoyer gegen die Todesstrafe geworden, sondern eine Beschreibung menschlicher Schuld bei fast allen Beteiligten. Es gelingt Grisham dabei auch, ein Stück Evangelium unterzubringen, obwohl er die großen Schwächen seiner chaotischen, aber im Herzen immer gläubigen, Hauptperson keineswegs verschweigt.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Karl-Heinz Vanheiden
 Kategorie: Sonstiges

  Verlag: Heyne Verlag
  Jahr: 2006
  ISBN: 3-453-26531-9
  Seiten: 464
 €    Preis: 19,95 Euro