Der Christ und sein Äußeres
Autor: Heinrich Töws
Der Autor hat den Mut, mit diesem Buch „ein heißes Eisen“ anzupacken, das ihm sicher nicht nur Zuspruch und dankbare Leser einbringen wird. Wobei es schade wäre, wenn das Buch nur von solchen gelesen würde, die grundsätzlich die Überzeugungen des Autors teilen. Auch wenn ich nicht in jedem Detail den Ausführungen zustimmen kann und einzelne Schlussfolgerungen nicht unbedingt ausgewogen und hilfreich finde, so bin ich doch dankbar für diese Veröffentlichung, weil die Argumente nachvollziehbar sind und auf jeden Fall zum Nachdenken, zum Überprüfen und Korrigieren eigener Standpunkte anregen können. Wohltuend ist auch, dass Töws nicht in einer richtenden, verletzenden Weise gegenüber andersdenkenden Lesern schreibt, sondern sich bemüht, auch auf die Argumente solcher Leser einzugehen, die aus einer anderen Tradition oder einem anderen Kulturkreis kommen. Wertvoll ist, dass in dieser Arbeit auf viele Bibelstellen im AT und NT eingegangen wird, die oft vorschnell als für uns heute nicht mehr gültig und relevant erklärt werden. Der Autor hat es auch gut verstanden, geistliche Prinzipien aus den Kleidervorschriften des AT zu erkennen und sie auf unsere Zeit anzuwenden. Dazu helfen auch die zahlreichen Tabellen und Gegenüberstellungen, die das Geschriebene übersichtlich machen. Eine Gefahr wird allerdings darin bestehen, dass manche Empfehlungen – was Äußerlichkeiten betrifft – eine Art Heuchelei und Doppelmoral unterstützen können, mit der eine weitaus gefährlichere Verweltlichung in der Gesinnung und Lebensführung vertuscht oder zumindest übersehen wird. Wenn man z.B. „Schmuck“ nur auf Gold und Silber in Form von Ketten, Ringen usw. bezieht und dabei die „schmucken“ Luxusautos, Häuser, Einrichtungen, Bankkonten usw. nicht in Frage stellt, kultiviert man eine pharisäische Überheblichkeit, die blind macht für die wirklichen und notvollen Formen heutiger Verweltlichung. Das Buch ist auf jeden Fall ein wichtiger, wertvoller und hilfreicher Beitrag, um die eigenen Ansichten und Gewohnheiten zu überdenken und an Hand der Bibel zu überprüfen.
Die Rezension/Kritik stammt von: Wolfgang Bühne
Kategorie: Sonstiges