Buch-Rezension: Der Anwalt des Paulus

Der Anwalt des Paulus

Autor:

Der Autor, Professor für Neutestamentliche Theologie in Heidelberg, legt hier einen Roman vor, der hauptsächlich im Jahr 61 n. Chr. spielt und mit dem katastrophalen Brand Roms 64 n. Chr. schließt. In dieser Zeit wäre Paulus als Gefangener nach Rom gekommen.

Wer nun aber wirklich einen spannenden Paulus-Roman erwartet, wie es der Verlag glaubhaft machen will, wird gewiss enttäuscht. Das Ganze spielt sich nur in Reden und Briefen ab. Die Idee ist schon recht interessant, der Autor gibt auch jeweils in Fußnoten an, woher er gewisse Äußerungen seiner Figuren entlehnt hat (aus der Bibel oder von antiken Autoren), um seinem Buch eine gewisse Authentizität zu verleihen. Eine Liste von wissenschaftlichen Veröffentlichungen des Autors am Schluss des Buches soll das noch bestätigen, denn daraus sind viele Gedanken seiner Figuren eingeflossen.

Wer nun aber Paulus aus der Apostelgeschichte und seinen Briefen kennt, wird zunächst stutzig über die eigenartigen Gedanken, die über Paulus geäußert werden, und hofft, dass sich das alles durch eine Begegnung der Figuren mit Paulus ändert. Doch das ist leider nicht der Fall. Paulus stellt sich ebenfalls so dar, wie ein liberaler Theologe sich das vorstellt, der Gottes Wirken in der Geschichte und Auferstehung des Herrn nicht wahrnehmen kann. Zum Glück ist das Buch so langweilig, dass es hoffentlich nicht viele Leser findet.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Karl-Heinz Vanheiden
 Kategorie: Romane, Thriller

  Verlag: Gütersloher Verlagshaus
  Jahr: 2017
  ISBN: 978-3-579-08540-1
  Seiten: 304
 €    Preis: 19,99 Euro