Buch-Rezension: Das Schloss und die Insel - Die gespiegelte Pilgerreise

Das Schloss und die Insel

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Sechsundzwanzig Jahre nach der ersten deutschen Veröffentlichung wurde „The Pilgrim’s Regress“ nun von Christian Rendel neu übersetzt. C.S. Lewis, der als einer des besten christlichen Apologeten des 20. Jahrhunderts gilt, schrieb dieses Buch nur zwei Jahre nach seiner Hinwendung zu Jesus Christus. Es ist sein erstes christliches Buch überhaupt. Damals war er 34 Jahre alt.

Ähnlich wie in John Bunyans Pilgerreise ist Lewis’ Erzählung eine Allegorie, bei der ein Reisender, ein Pilger, sich auf die Suche nach etwas Geistlichem macht. Bei Lewis beginnt die Reise allerdings in Puritanien, wo der Pilger auf sehr viel Heuchelei gestoßen ist und durch die Sehnsucht von seiner Heimat fortgelockt wird, dass es für seine Seele noch mehr geben muss. Er sucht nach dem, was diese Lücke ausfüllen kann und begegnet nach einer abenteuerlichen Reise schließlich Mutter Ekklesia, die ihm zurechthilft. Nachdem er die tiefe Schlucht durchquert hat, kann er nun mit geöffneten Augen zurückwandern und sieht die Welt mit ganz anders. Er hat nun gelernt, sie zu durchschauen.

Sigmund Freud bekommt Lewis’ Scharfsinn ebenso zu spüren wie die liberale Theologie, die Heuchelei der Pastoren und der Humanismus. Freilich war es schon für Lewis’ Zeitgenosse nicht leicht, all die Anspielungen zu verstehen. Lewis selbst schrieb zehn Jahre später über sein Buch, dass es unnötig schwerverständlich und von einer harten Haltung geprägt sei. Der Übersetzer hat durch Anmerkungen zu jedem Kapitel, die am Schluss des Buches zusammengefasst sind, zurechtgeholfen.

Aber die Anspielungen, die man versteht, bereiten dem Leser großes Vergnügen mitten in der spannenden Geschichte.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Karl-Heinz Vanheiden
 Kategorie: Sonstiges

  Verlag: Brunnen Verlag GmbH
  Jahr: 2010
  ISBN: 978-3-7655-1459-3
  Seiten: 272
 €    Preis: 14,95 Euro