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Das Markus-Experiment

Autor: Andrew Page

Der Engländer Page will Mut machen, die Struktur des Markusevangeliums einzuprägen und auswendig zu lernen. Dadurch lerne der Leser/Student die Botschaft des Evangeliums kennen, wie Markus sie aufgeschrieben hat. Das Buch will kein Kommentar oder Auslegung zum Markusevangelium sein, sondern Freude machen an der systematischen Beschäftigung mit Gottes Wort.

Page gliedert das Markusevangelium in 6 Hauptteile. Jeder dieser 6 Teile hat eine Struktur, die den anderen Teilen gleicht. Es gibt immer einen einleitenden Teil A, der Ähnlichkeiten zu einem abschließenden Teil C aufweist. In der Mitte steht der Hauptteil B, der sich jeweils in 8 Abschnitte gliedert. Dabei stehen die Abschnitte a, b, c, d in symmetrischerWeise den Abschnitten d’, c’, b’, a’ gegenüber. Dieser Rhythmus bildet die Grundlage für ein leichtes Einprägen der Aussagen des Markusevangeliums.

Diese Struktur meint Page im ganzen Markusevangelium erkennen zu können. An vielen Stellen stellt er so wertvolle Zusammenhänge heraus, die durchaus die von ihm vorgestellte Struktur verständlich und einsichtig erscheinen lassen. An anderen Stellen aber zerreist er durch seine Einteilung auch Zusammenhänge, die vom Textverlauf her offensichtlicher sind. Hier und da lässt er Textpassagen, die nicht so leicht in seine Struktur einzuordnen sind, ein wenig außer acht. Schließlich stellt er dann und wann auch Zusammenhänge auf Grund von Nebenbemerkungen her, die nicht dem Textschwerpunkt eines Abschnittes entsprechen.

Dennoch bleibt lobend zu erwähnen, dass es wohl in der deutschsprachigen Literatur kein Werk gibt, das so konsequent an einer zusammenhängenden Struktur des Markusevangeliums gearbeitet hätte. Mit viel Fantasie gibt der Autor im Schlussteil den Buches Ideen weiter, wie man das Studium des Markusevangeliums zu einem Projekt für den Hauskreis oder sogar die ganze Gemeinde machen kann.

Anhang 1 wurde in der zweiten Auflage stark gekürzt und verändert. Auch das Cover macht jetzt einen viel gefälligeren Eindruck.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Lothar Jung
 Kategorie: Kommentare, Auslegung, Lexika