Das Herz aller Dinge
Autor: Bo Giertz
In diesem herausragenden Roman geht es vor allem um zwei Brüder, die zur Reformationszeit in Schweden völlig verschiedene Wege einschlagen. Der eine wird katholischer Priester, der die Reformation verachtet, während der andere als königlicher Schreiber in die Gesellschaft von Schwärmern gerät und sich in der Haut eigener Frömmigkeit zunächst sehr wohl fühlt. Wie beide von ihrem Irrweg überführt werden, der Priester schließlich als Mörder, Dieb und Aufrührer und der Schreiber als Zeuge der Hinrichtung seines Bruders, hat der Autor sehr eindrücklich und spannend erzählt. Der Wert dieser Erzählung besteht darin, dass die zentralen Themen der Reformation - die völlige Verdorbenheit auch des frömmsten Menschen, so wie die Allgenugsamkeit des Opfers Jesu am Kreuz - in einer seltenen Deutlichkeit dargestellt wird. Daß der Autor als strammer Lutheraner dabei einige Überreste katholischen Sauerteigs toleriert, ist zwar verständlich aber dennoch bedauerlich. Wohltuend fällt dagegen auf, dass die »Zwei-Reichs-Lehre« Luthers in diesem Roman sehr gut verwoben und dargestellt werden. Sehr zu empfehlen für Freunde historischer Erzählungen und hilfreich für solche, die Gott durch eigene Frömmigkeit zu gefallen suchen, oder für Erweckte, die den rechtfertigenden Glauben kennenlernen möchten.
Die Rezension/Kritik stammt von: Wolfgang Bühne
Kategorie: Sonstiges
Jahr: 1998
ISBN: 978-3417219081
Seiten: 268
€ Preis: 6,90 Euro