Das Buch Ester
Autor: Daniel Arnold
Der Autor, Ph.D., hat unter anderem einen Masterabschluss in Theologie des Western Conservative Baptist Seminary in Portland, Oregon, und einen Doktortitel in Theologie des South African Theological Seminary. Es ist erfrischend, schon in Arnolds eigenem Vorwort zum Kommentar zu lesen, wie er das Buch Ester einschätzt. Es zeige, „wie Menschen sich unter absolutistischer Befehlsgewalt bewegen“ und spreche Themen an, „die auch den modernen Menschen bewegen: Sexismus, Feminismus, Rassismus, Völkermord.“ Obwohl Gott im Buch Ester nirgends erwähnt wird und niemand „von ihm oder zu ihm“ spricht, ist er keineswegs abwesend. „Sein Eingreifen setzt gigantische Umwälzungen in Bewegung … Es rührt das Herz an und zwingt zum Nachdenken.“ (S.17) In seiner Einleitung zum Buch Ester beschreibt Arnold dann dessen Kanonizität und Historizität. Er setzt sich auch mit Gegnern letzterer auseinander. Wer das Buch Ester verfasst hat, ist nicht eindeutig zu klären, obwohl sich Arnold für Mordechai ausspricht, der ja Augenzeuge der Geschehnisse war. Anschließend diskutiert er die Wesenszüge der Hauptpersonen und die literarischen Charakteristika, schließlich die Botschaft des Buches und die alten Übersetzungen, vor allem die Septuaginta. Allerdings lehnt er die dort eingefügten „Verbesserungen“ mit guten Gründen ab und bleibt beim hebräischen Grundtext. Es ist ein Genuss, den Kommentar zu lesen. Das betrifft sowohl die Übersetzung als auch die Auslegung. Nach jedem Kapitel im Buch Ester fügt Arnold seine Gedanken zur Bibelarbeit und Anwendungen für heute ein. Der Autor setzt sich auch biblisch einleuchtend mit den schwierigen ethischen Fragestellungen im letzten Kapitel auseinander. Fazit: Ein sehr gelungener, gründlicher und unbedingt empfehlenswerter Kommentar zum Buch Ester.
Die Rezension/Kritik stammt von: Karl-Heinz Vanheiden
Kategorie: Kommentare, Auslegung, Lexika
Jahr: 2023
ISBN: 978-3-417-25085-5
Seiten: 224
€ Preis: 23,00 Euro