Buch-Rezension: Biografie: Jonathan Edwards - Ein Lehrer der Gnade und die große Erweckung

Biografie: Jonathan Edwards

Autor:

Jonathan Edwards (1703 – 1758) war neben seinem Freund Georg Whitefield das Werkzeug Gottes in der „Großen Erweckung“ Nordamerikas.

Diese anspruchsvolle, sorgfältig recherchierte Biographie des Erweckungspredigers, der mitunter als größte intellektuelle Gestalt des 18. Jahrhunderts in Amerika wahrgenommen wird, baut auf älteren Lebensbeschreibungen des berühmten Predigers auf, benutzt aber auch Material aus neueren Studien.

Man lernt Edwards aber nicht nur als Theologen kennen, der davon überzeugt war, dass „es die Vertrautheit mit dem Himmel ist, welche die Menschen zu großen Segensträgern für die Welt macht“ (S. 201), sondern erkennt auch, welchen praktischen Einfluss seine auf die Herrlichkeit und Heiligkeit Gottes fokussierte Theologie auf seine vorbildliche Ehe und sein Familienleben hatte, und wie sich seine Überzeugungen in der Zeit der Erweckung, aber auch in den anschließenden schmerzlichen Auseinandersetzungen und Trennungen bewährt haben.

Ein junger Christ, der einige Monate als Gast im Hause Edwards verbrachte und genügend Gelegenheit hatte, seinen Gastgeber zu beobachten, stellte ihm das schöne Zeugnis aus: „Sein Sinn war unablässig mit göttlichen Dingen befasst, wobei er in der beständigen Furcht Gottes lebte.“ (S. 245) Seine letzten Worte, bevor er im Alter von 54 Jahren starb: „Wo ist Jesus von Nazareth, mein treuer und nie enttäuschender Freund?“ (S. 534) drücken treffend aus, was sein Herz zu Lebzeiten erfüllt hat.

Wer dramatische Ereignisse und abenteuerliche Erlebnisse von einer Biographie erwartet, wird dieses umfangreiche Werk schnell zur Seite legen. Wer sich aber die Zeit und Muße nimmt, zu verfolgen, wie Gott diesen Mann erzogen, geformt und mit einer tiefen geistlichen Erkenntnis gesegnet hat, wird selbst reich beschenkt werden.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Wolfgang Bühne
 Kategorie: Biografien, Lebensbilder

  Verlag: CLV Christliche Literatur-Verbreitung
  Jahr: 2011
  ISBN: 978-3866993068
  Seiten: 576
 €    Preis: 12,90 Euro
Buch-Rezension: Biografie: Jonathan Edwards - Ein Lehrer der Gnade und die große Erweckung

Biografie: Jonathan Edwards

Autor:

Der 1931 geborene Verfasser, ein britischer Pastor und Autor vieler Bücher hatte diese Biografie schon 1988 fertiggestellt. Seine theologische Position wird als fünf-Punkte-Calvinist beschrieben.

Seine umfangreiche und gründlich recherchierte Biografie stellt zunächst dar, wie andere Edwards sahen und beurteilten. Manche betrachteten Edwards als den größten amerikanischen Philosophen und Calvinisten seiner Zeit, wozu der Verfasser bemerkt, dass die Philosophie nur die Randbereiche seines Denkens berührte.

Edwards war ein sehr fleißiger und Gott hingegebener Mann, der gewöhnlich 13 Stunden am Tag in seinem Arbeitszimmer verbrachte. Für ihn gehörten tiefe Demütigung vor Gott und geistliche Freude zusammen.

Ausführlich beschreibt der Autor die große Erweckung, an der auch Georg Whitefield Anteil hatte. Menschen wurden in großer Zahl dazu gebracht, das wahre Wesen der Sünde und die damit verbundene Gefahr zu erkennen. Männer und Frauen aller Altersgruppen und Prägungen fühlten sich in die Gegenwart Gottes versetzt. Gerade Whitfields Predigten waren ungeheuer anziehend, denn er besaß erstaunliche rhetorische Talente. Dagegen sprach Edwards mit leiser und gleichmäßiger Stimme und bewegte den Körper überhaupt nicht. Er tat nichts, um die Aufmerksamkeit zu erregen, wenn man von der ihm eigenen Ernsthaftigkeit absah. Sie kam dadurch zum Ausdruck, dass er seine Zuhörer anblickte und sprach, „als stände er in der Gegenwart Gottes“.

Im Dezember 1743 schrieb Edwards über den kürzlichen Aufbruch, den sie in den letzten drei, vier Jahren erlebt hatten, dass es zunächst wenig Anzeichen dafür gab, dass er mit verderblichen Einflüssen vermischt war. Später wurden die Gläubigen aber durch auswärtige Schwärmer infiziert. Dadurch kam es auch zu Gemeindespaltungen. Außerdem musste Edwards erleben, dass viele Bekehrte versagt hatten, weshalb „so viele Blüten keine bleibende Frucht hervorbrachten“. Er war ein guter Beobachter und bemerkte auch wie Menschen „durch die hohe Meinung, die sie von ihren Erfahrungen, Gnaden und Privilegien haben, allmählich in eine selbstgerechte und geistlich hochfahrende Geistesverfassung geraten“.

Ganz gleich, wie man zum Calvinismus steht, kann man eine Menge über Demut, Gnade, Erweckung, die Listen des Teufels und Hingabe lernen. Murray erlaubte Edwards Punkt für Punkt für sich selbst zu sprechen. Eine außergewöhnliche Biografie, die auch die unabdingbaren Voraussetzungen für Erweckung veranschaulicht.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Karl-Heinz Vanheiden
 Kategorie: Biografien, Lebensbilder

  Verlag: CLV Christliche Literatur-Verbreitung
  Jahr: 2011
  ISBN: 978-3-86699-306-8
  Seiten: 576
 €    Preis: 12,90 Euro

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