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Buch-Rezension: Bethanien jenseits des Jordan - Topographie und Theologie im Johannes-Evangelium

Bethanien jenseits des Jordan

Autor:

Rainer Riesner, seit 1998 Professor für Neues Testament an der Universität Dortmund, versucht im 12. Band der Brunnen-Reihe „Biblischer Archäologie und Zeitgeschichte“, das topographische Rätsel aus Johannes 1,28 zu lösen. Er meint, dass man hinter dieser Bezeichnung keinen Ort vermuten sollte, sondern eine Landschaft, die schon aus dem Alten Testament bekannt ist. Auf jeden Fall könne man zeigen, dass mit der Bezeichnung „jenseits des Jordan“ die Landschaft Batanäa gemeint ist. Aufgrund von Johannes 11 vermag er einleuchtend darzustellen, dass das Bethanien in der Nähe von Jerusalem, wo Lazarus lebte, drei bis vier Tagereisen von dem Ort entfernt war, wo Jesus sich zu diesem Zeitpunkt aufhielt.

Weiterhin kann er zeigen, dass die endzeitlichen Erwartungen Israels sich auf den Norden des Landes richteten. Der in Johannes 1,28 erwähnte Taufplatz von Johannes dem Täufer muss allerdings in der äußersten Südwestecke der Batanäa am Unterlauf des Jarmuk gelegen haben. Ein anderer Taufort wird in Johannes 3,23 erwähnt: Änon bei Salim. Der Ort befindet sich 12 km südlich der Stadt Skythopolis, dem alttestamentlichen Bet Schean, genauer sind es die starken Quellen beim heutigen Tell Schalem.

Riesners Untersuchung zeigt wenigstens drei Wirkungsorte von Johannes dem Täufer: einmal die traditionelle Taufstelle gegenüber von Jericho, dann Änon bei Salim und den Südwesten der Batanäa. Johannes hätte immer beim Jordan und gleichzeitig in Reichweite aller wichtigen Gebiete von Erez Israel gewirkt. Wenn die Identifizierung von „jenseits des Jordan“ mit dem Südlichen Zipfel der Batanäa übereinstimmt, dann haben alle vier klassischen alttestamentlichen Gebiete, Galiläa, Samarien, Judäa und Transjordanien einen betonten Platz im Johannesevangelium.

Man kann Riesner in seiner Argumentation folgen, auch wenn man durch die Art und Weise der Darlegung manch mal ziemlich verwirrt ist und Schwierigkeiten hat, den Sinn zu erfassen.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Karl-Heinz Vanheiden
 Kategorie: Evolution, Archäologie, Schöpfung

  Verlag: Brunnen Verlag GmbH
  Jahr: 2002
  ISBN: 3-7655-9812-7
  Seiten: 192
 €    Preis: 5,00 Euro

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