Ausverkaufte Würde?
Autor: Thomas Schirrmacher, Christa Meves
Die bekannte (katholische) Kinder- und Jugendpsychologin sowie der Theologe Thomas Schirrmacher bieten in diesem Büchlein eine große Fülle an Fakten zur Beurteilung der Pornographie. Sie beantworten die im Titel aufgeworfene Frage, ob Pornographie eine "ausverkaufte Würde der Frau ist" unzweideutig mit "Ja.". Das Buch gliedert sich in drei Teile. Im ersten Teil geht Meves auf die Wurzeln der zunehmenden Kinderpornographie ein. Hier zeigt sie Linien auf, wie die Kinderschändungen der Gegenwart - man denke an die Untaten des Belgiers Dutroix - nicht losgelöst gesehen werden können von der Sexualrevolution in den 60er Jahren. Im zweiten Teil - es ist der umfangreichste - gibt Schirrmacher einleitend in Thesen, die er anschließend erläutert, eine Fülle von Argumenten dafür, warum Pornographie eine Entwürdigung des Menschen darstellt. Kompetent zeigt er das Menschenbild auf, das hinter den pornographischen Ideen steht. Der relativ umfangreiche Anmerkungsapparat zeugt von großer Belesenheit zum Fachgebiet. Im dritten Teil skizziert Meves die pädagogische Szene, wie sie sich seit der Nachkriegszeit auch im Blick auf Pornographie entwickelt hat und fordert zu einem radikalen Umdenken auf. In diesen Darlegungen hätte sich der Rezensent einen biblisch verantworteten theologischen Bezugrahmen gewünscht. Dadurch dass die Schreiberin darauf verzichtet, könnte der Eindruck entstehen, man habe es in der gegenwärtigen Auseinandersetzung mit lediglich neutralen Sachargumenten zu tun. Aber wie dem auch sei: Als ein Beitrag zur Abrechnung mit der sogenannten Sexualaufklärung der vergangenen 40 Jahre ist das Buch lesenswert.
Die Rezension/Kritik stammt von: Jürgen-Burkhard Klautke
Kategorie: Sonstiges